Torrone di Nav 2832 m - Das Matterhorn des Bleniotals?
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Der Torrone di Nav ist ein prächtiger Felszahn, der hoch über dem Stausee Lago di Luzzone aus einer wilden Gegend herausragt. Erblickt man ihn im Zustieg zum ersten Mal, kann man es kaum glauben, dass man diesen mit etwas Phantasie an das Matterhorn erinnernden Berg im durchaus noch moderaten T5-Bereich erklimmen kann, derart steil baut er sich aus der offenen Berglandschaft auf.
Diese wilde Bergtour bietet alles, was Alpinwandern im Tessin so schmackhaft macht: Vom ersten Meter an bewegt man sich abseits markierter Bergpfade, durchkämpft zuerst einmal auf mehreren hundert Höhenmetern vergandende Hänge, um dann auf einem schönen Grat dem Gipfelziel entgegen zu wandern. Dass man hier in der Regel keinem Menschen begegnet, versteht sich fast von selbst.
Den Gipfel mussten wir uns heute allerdings mehr erkämpfen, als es uns lieb gewesen wäre: Der steile und plattige Westgrat ist im unteren Bereich ziemlich unübersichtlich. Ein von unten vermeintlich einfach aussehender Zustieg verleitete uns zunächst zu weit nach links auszuholen, wo wir bald den Rückzug antreten mussten und wieder etwa 100 Höhenmeter absteigen mussten. Zudem hielten sich an verschiedenen Stellen pickelharte Neuschneereste hartnäckig, was für den bestmöglichen Aufstieg nicht mehr viele Varianten zuliess. Schliesslich entdeckten wir einen Einstieg in einem System von steilen, plattigen Rinnen. Einmal an diese Art Aufstieg gewöhnt, gestaltete sich die Fortsetzung wieder einfacher.
Bald trafen wir auf erste Steinmänner, die im weiteren Aufstieg enorm hilfreich waren. Starteten wir unsere Tour bei eiskaltem Wind im Schatten, hatten wir die Sonne später voll im Gegenlicht, immer wieder im Wechsel mit schattigen Passagen. So nahmen wir viele der unglaublichen Schönheiten der Natur heute erst im Abstieg war.
Auf dem Gipfel öffnete sich ein gewaltiges Panorama, gepaart mit einer eindrücklichen Stimmung, wie man sie praktisch nur zu dieser Jahreszeit erleben kann. Er ist also doch noch gekommen, der goldene Herbst. Ihn im Tessin erleben zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Das Bleniotal war eine für uns bisher völlig unbekannte Gegend. Dazu gibt es nur etwas zu sagen: "Liebe auf den ersten Blick".
Routenbeschreibung:
Passo Muazz - P. 2061 m (T3+)
Vom Fahrsträsschen mit einigen Parkmöglichkeiten stiegen wir im Bereich von Prati di Compietto (rechts des entsprechenden Schriftzugs auf der Landkarte 1:25'000) durch Gebüsch, lichten Wald und Alpenrosenstauden und anderes Gebüsch hoch. Mit etwas Glück erreicht man mehr oder weniger deutliche Wegspuren, welche nach oben leiten. Es gibt aber wohl mehrere davon. Wir peilten ziemlich direkt P. 2061 m an. Im oberen Teil wird der Aufstieg angenehmer.
P. 2061 m - Stanga - Einstieg Westgrat (T4)
In der Folge ergeben sich kaum Wegfindungsschwierigkeiten. Im ersten Aufschwung am Grat Richtung Stanga ist eine einfach Kletterstelle zu meistern (I) und in der Folge leiten Schafpfade mehr oder weniger dem Grat entlang hoch zum Gipfelsteinmann.
Auf der Gratüberschreitung kann man einigen felsigen Stellen (T4, I) in der Südflanke ausweichen. Nach dem Gegenabstieg an den Fuss des Torrone di Nav steigt man über grobblockiges Geröll zum Beginn des Westgrats hoch.
Westgrat - Torrone di Nav (T5)
Wir folgten den ersten plattigen Rinnen, welche ziemlich steil weiter hinauf leiten. Es verlaufen besonders im unteren Teil mehrere solche Felsrippen parallel zueinander, ab und zu kann man die Rippe wechseln, je nach Vorliebe. Bald weisen die ersten Steinmänner auf den weiteren Routenverlauf hin. Der gesamte Aufstieg ist durchwegs steil, aber im Allgemeinen verhältnismässig nicht besonders ausgesetzt. Man hält sich am besten einfach an die Steinmänner und tut gut daran, sich die Route auch für den Abstieg zu merken. Es finden sich zwischendurch auch deutliche Pfadspuren, wo das Gelände grasig ist, ist es meist gut gestuft. Ganz oben leitet die Route nach links; der Hauptgipfel mit einem winzigen Gipfelkreuz aus Eisen ist in wenigen Schritten über den nicht ausgesetzten Schlussgrat erreicht.
Diese wilde Bergtour bietet alles, was Alpinwandern im Tessin so schmackhaft macht: Vom ersten Meter an bewegt man sich abseits markierter Bergpfade, durchkämpft zuerst einmal auf mehreren hundert Höhenmetern vergandende Hänge, um dann auf einem schönen Grat dem Gipfelziel entgegen zu wandern. Dass man hier in der Regel keinem Menschen begegnet, versteht sich fast von selbst.
Den Gipfel mussten wir uns heute allerdings mehr erkämpfen, als es uns lieb gewesen wäre: Der steile und plattige Westgrat ist im unteren Bereich ziemlich unübersichtlich. Ein von unten vermeintlich einfach aussehender Zustieg verleitete uns zunächst zu weit nach links auszuholen, wo wir bald den Rückzug antreten mussten und wieder etwa 100 Höhenmeter absteigen mussten. Zudem hielten sich an verschiedenen Stellen pickelharte Neuschneereste hartnäckig, was für den bestmöglichen Aufstieg nicht mehr viele Varianten zuliess. Schliesslich entdeckten wir einen Einstieg in einem System von steilen, plattigen Rinnen. Einmal an diese Art Aufstieg gewöhnt, gestaltete sich die Fortsetzung wieder einfacher.
Bald trafen wir auf erste Steinmänner, die im weiteren Aufstieg enorm hilfreich waren. Starteten wir unsere Tour bei eiskaltem Wind im Schatten, hatten wir die Sonne später voll im Gegenlicht, immer wieder im Wechsel mit schattigen Passagen. So nahmen wir viele der unglaublichen Schönheiten der Natur heute erst im Abstieg war.
Auf dem Gipfel öffnete sich ein gewaltiges Panorama, gepaart mit einer eindrücklichen Stimmung, wie man sie praktisch nur zu dieser Jahreszeit erleben kann. Er ist also doch noch gekommen, der goldene Herbst. Ihn im Tessin erleben zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Das Bleniotal war eine für uns bisher völlig unbekannte Gegend. Dazu gibt es nur etwas zu sagen: "Liebe auf den ersten Blick".
Routenbeschreibung:
Passo Muazz - P. 2061 m (T3+)
Vom Fahrsträsschen mit einigen Parkmöglichkeiten stiegen wir im Bereich von Prati di Compietto (rechts des entsprechenden Schriftzugs auf der Landkarte 1:25'000) durch Gebüsch, lichten Wald und Alpenrosenstauden und anderes Gebüsch hoch. Mit etwas Glück erreicht man mehr oder weniger deutliche Wegspuren, welche nach oben leiten. Es gibt aber wohl mehrere davon. Wir peilten ziemlich direkt P. 2061 m an. Im oberen Teil wird der Aufstieg angenehmer.
P. 2061 m - Stanga - Einstieg Westgrat (T4)
In der Folge ergeben sich kaum Wegfindungsschwierigkeiten. Im ersten Aufschwung am Grat Richtung Stanga ist eine einfach Kletterstelle zu meistern (I) und in der Folge leiten Schafpfade mehr oder weniger dem Grat entlang hoch zum Gipfelsteinmann.
Auf der Gratüberschreitung kann man einigen felsigen Stellen (T4, I) in der Südflanke ausweichen. Nach dem Gegenabstieg an den Fuss des Torrone di Nav steigt man über grobblockiges Geröll zum Beginn des Westgrats hoch.
Westgrat - Torrone di Nav (T5)
Wir folgten den ersten plattigen Rinnen, welche ziemlich steil weiter hinauf leiten. Es verlaufen besonders im unteren Teil mehrere solche Felsrippen parallel zueinander, ab und zu kann man die Rippe wechseln, je nach Vorliebe. Bald weisen die ersten Steinmänner auf den weiteren Routenverlauf hin. Der gesamte Aufstieg ist durchwegs steil, aber im Allgemeinen verhältnismässig nicht besonders ausgesetzt. Man hält sich am besten einfach an die Steinmänner und tut gut daran, sich die Route auch für den Abstieg zu merken. Es finden sich zwischendurch auch deutliche Pfadspuren, wo das Gelände grasig ist, ist es meist gut gestuft. Ganz oben leitet die Route nach links; der Hauptgipfel mit einem winzigen Gipfelkreuz aus Eisen ist in wenigen Schritten über den nicht ausgesetzten Schlussgrat erreicht.
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