Zinnen-Umrundung & Sextnerstein (2539m)


Publiziert von أجنبي , 4. Oktober 2015 um 20:53.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:15 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 450 m
Strecke:Mautstelle (P. 1851) – P. 1983 – Forcella Longères – Rifugio Auronzo – Cappella Alpini – Rifugio Lavaredo – Paternsattel – Drei-Zinnen-Hütte – Sextnerstein – P. 2457 – P. 2348 – Rienzboden – Langalm – Forcella de l'Col de Mèdo – Rifugio Auronzo
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Mautstelle Drei-Zinnen-Strasse
Zufahrt zum Ankunftspunkt:-
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Auronzo
Kartennummer:LK 1:25.000: Dolomiti di Sesto

Zum ersten Mal in den Dolomiten, wollten wir natürlich mal die berühmten Drei Zinnen aus der Nähe betrachten – und zwar ausgiebig, weshalb wir zwei Touren inklusive Übernachtung im Rifugio Auronzo planten. Wer es sich leicht machen will, fährt mit dem Bus oder dem Auto die gebührenpflichtige Drei-Zinnen-Strasse hoch zum Rifugio Auronzo. Wir hatten keine Lust, dafür 24 Euro (plus 5 Euro pro zusätzlichen Tag) hinzublättern und waren ohnehin nicht abgeneigt, ein paar zusätzliche Höhenmeter zu Fuss zu absolvieren. So parkierten wir also direkt vor der Mautstelle (ca. 15 Parkplätze) und liefen von dort los.

 

Vorbei an ein paar wild weidenden Pferden ging es auf gut markiertem Wanderweg durch den Wald in die Höhe, bevor uns in der Traverse unterhalb des Col de le Bisse ein kurzer Abstieg erwartete. Auf der Karte ist der Weiterweg nun links (also nordwestlich) der Strasse eingezeichnet. Vor Ort fanden wir allerdings Markierungen neueren Datums, die rechts (also südöstlich) der Strasse hoch zur Forcella Longères führten. Nun, wir bevorzugten letztere Variante, obschon wir oben zunächst mal im Nebel versanken.

 

Nach dem gemütlichen, rund eineinhalbstündigen Hüttenzustieg checkten wir im Rifugio Auronzo ein (offizieller Check-in ab 14 Uhr). Auch in der Nebensaison hat es dort etliche Tagesgäste, übernachtet haben in unserem Fall letztlich bloss 15 bis 20 Personen in der riesigen Hütte. Wir bezahlten 40 Euro (mit SAC-Ausweis) für die (äusserst lohnende) Halbpension und kriegten ein 6er-Zimmer für uns alleine. Nach einem Kaffee mit Apfelstrudel verabschiedeten wir uns aber vorerst und zogen los zur Umrundung der Drei Zinnen, die sich noch grösstenteils in Wolken hüllten.

 

Auf einem breiten Strässchen ging es zunächst praktisch eben hinüber zum Rifugio Lavaredo. Von dort führen mehrere Variante hoch zum Paternsattel, wir wählten die linke und zugleich steilste Route. Vom Sattel beäugten wir unser Tourenziel des nächsten Tags, den Paternkofel, bevor wir weiter zur Drei-Zinnen-Hütte watschelten. Obschon das Wetter nur mässig gut war und wir an einem Wochentag während der Nebensaison unterwegs waren, war einiges los auf dem Weg und bei den Hütten. Nach rund eineinhalb Stunden gemütlichen Wanderns erreichten wir die Drei-Zinnen-Hütte und zogen gleich weiter zum Sextnerstein, eine im Vergleich zu den Nachbargipfeln wenig markante, einfach zu besteigende Erhebung. Nach etwa 10 bis 15 Minuten erreichten wir den Gipfel.

 

Aufgrund des Windes verschoben wir unsere Rast an den Fuss des Toblinger Knotens, an dem sich etliche Klettersteiggänger zu schaffen machten. So wurden wir uns des Dolomiten-Paradoxons schnell gewahr: Während an jenen Bergen, wo geklettert wird, Bohrhaken fast ein Tabu sind, sind andere Gipfel derart mit Metall ausgestattet als gäbe es kein Morgen. Wobei allerdings festgehalten sei, dass es sich bei vielen Klettersteigen um Routen aus dem 1. Weltkrieg handelt, als insbesondere im Gebiet der Drei-Zinnen ein ebenso furchtbarer wie sinnloser Alpenkrieg zwischen den Italienern und den Österreichern tobte. Stummen Zeugen dieses Krieges begegnet man in den Dolomiten noch heute allenthalben, so etwa alten Schützengräben und Stacheldrahten unterhalb des Toblinger Knotens.

 

Nachdem wir auf einem schmalen Band kurz den Einstieg zum Klettersteig (in der Nordwand) aufsuchten, stiegen wir zum Rienzboden ab (Abzweigung kurz vor der Drei-Zinnen-Hütte). Das Wandervolk hatte sich mittlerweile grösstenteils verzogen, weshalb wir die Umrundung mit ziemlich wenig Publikum zu Ende brachten. Aufgrund diverser Zwischenhalte zogen sich unsere Wanderung in die Länge, weshalb ich nicht genau sagen kann, wie lange wir unterwegs waren. Die beiden Rother-Wanderführer „Dolomiten 5 / Sexten – Toblach – Prags“ bzw. „Dolomiten 6 / Rund um Cortina d'Ampezzo“ veranschlagen für die Umrundung jedenfalls gut dreieinhalb Stunden (ohne den Ausflug zum Sextenstein natürlich), was mir realistisch scheint.


Tourengänger: أجنبي


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