Von Kuhherde getötet


Publiziert von Schneemann, 29. Juli 2014 um 11:44. Diese Seite wurde 7001 mal angezeigt.


Kurios und ziemlich traurig:
http://tirol.orf.at/news/stories/2660236/

Jeder der schonmal von Kühen verfolgt wurde weiss aber wohl um die Wucht und Kraft die in diesen Tieren steckt. Manchmal fragt man sich schon, ob Wanderwege unbedingt durch Herden mit Jungtieren geführt werden müssen bzw. ob man diese Herden nicht woanders unterbringen kann...überall versucht man die Risikominimierung und hier kümmerts keinen.

Andererseits ists wohl auch keine gute Idee mit Hunden durch solche Weiden zu wandern. Das Sicherheitsrisiko Kühe ist jedenfalls nicht zu unterschätzen, vor allem wenn Jungtiere dabei sind.

Gutmütige Kühe wünschend...
Schneemann



Kommentare (110)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 12:32
Oh man. Hab ich mir letztens auch gedacht. An der Füssener Hütte in den Tannheimern war ein Muttertier mit frisch geborenen Kalb. Wollte nur ein Foto machen. Die Kuh ist gleich auf mich los. Hatte echt Glück. Sie hat mich nur am Arm erwischt. Wäre sonst wohl bös ausgegangen. Normal müsste der Bauer da Tier separat halten. Ist eine ernsthafte Gefahr. Vor allem direkt am Wanderweg. Da bleiben sicher einige stehen um das Kälbchen zu beobachten. Echt krass.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 12:50
Hab das gestern auch gelesen, sehr traurig. Dabei war der Hund ja angeblich angeleint...
Und ich muss sagen, ich habe auch einen Heidenrespekt vor den Kühen, auch wenn es noch Jungtiere ohne Kälber sind. In unserem Lieblingsrevier sind die jungen Damen jedes Jahr in ihren ersten Wochen da oben recht .....wer weiß schon...nur neugierig, wollen spielen...Auf jeden Fall sind sie schon oft alle aufeinmal uns nach- oder entgegen gerannt. Mit Hörnern und ohne..irgendwie kein so richtig gutes Gefühl. Der Wanderweg führt aber im gesamten Gebiet durch die Weiden. Die Älpler haben uns mehrmals gesagt, dass ein Stock, in Augenhöhe der Tiere gehalten, und ein scharfes Kommando sie zum Stehen bringt. Hat dann auch funktioniert, bisher. Wenn man aber liest, dass laute Kommandos sie erst richtig aggressiv machen...und man solle ja nicht mit einem Stock herumfuchteln, weil sie dann erst recht böse werden...weiß ich nichts mehr.
Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass sie fernbleiben, wenn man den weiten (grünen?) Regenponcho an hat und wenn man mit dem Fahrrad daher kommt. Haben sie Angst davor? Wie das ist, wenn sie Kälber haben, keine Ahnung. Auf jeden Fall ist damit nicht zu spaßen. So eine Kuh auch ohne Hörner hat doch ein ordentliches Gewicht:-) Ich habe schon großen Respekt vor ihnen. Pferde sollen aber u.U. noch "kräftiger" im Angriff sein, kann ich mir gut vorstellen.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 13:43
>Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass sie fernbleiben, [...] wenn man mit dem Fahrrad daher kommt

Den 83_Stefan hätte es am Samstag auf dem Radl fast erwischt, als eine Kuh meinte, ihn am liebsten zum Absteigen bewegen zu wollen...

Tragische Sache! Vor allem, da die Touristin wohl nichts falsch gemacht hat, denn der Hund war offenbar angeleint. Das fällt leider unter das Restrisiko, das man niemals ausschließen kann. Wenn eine Horde Kühe auf mich zurennt, würde ich wohl versuchen, stehen zu bleiben und sie zu beruhigen. Keine Ahnung, ob das von Erfolg gekrönt wäre...

Schneemann hat gesagt: Stehenbleiben
Gesendet am 31. Juli 2014 um 15:54
Aus meiner Erfahrung würde ich eher Wegrennen empfehlen. Meine Taktik bei aggressiv scheinenden Kühen ist es sich immer in der Nähe des Zauns aufzuhalten. Wenn dann plötzlich eine Kuh auf mich zu sprinted, kann ich mich noch mit einem Sprung über den Zaun retten. Es mag auch eine Option sein Haken zu schlagen, wie die Torreros, denn sehr beweglich sind die Viecher nicht. Einfach stehen bleiben scheint mir eher keine gute Option zu sein...ausser man hat irgendwelche Waffen zur Selbstverteidigung dabei, was aber auch nur bei einzelnen Kühen was nützen dürfte.

Kommunist hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Juli 2019 um 18:57
So ein Unsinn.
Sie hat alles falsch gemacht. Erstens nicht mit Hund durch eine Kuhweide laufen und zweitens, wenn es gar nicht anders geht, den Hund auf keinen Fall anleinen!

SCM hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 12:38
Seit ich vor 2 Wochen auch von einer ganze Horde Kühe verfolgt wurde habe ich auch ziemlich Respekt vor diesen Tieren. Die Frage ist wirklich ob so viele Wanderwege mitten durch Weiden führen müssen, die auch von Jungtieren benutzt werden. Aber das ist wohl nicht einfach zu ändern.

Immerhin gibt es manchmal Hinweisschilder, dass sich Jungtiere auf der Weide befinden. Dann weiss man das und kann extra Abstand halten.

MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 13:14
Mutterkuhherden - Verhalten

...ein Restrisiko bleibt halt immer...in diesem Sinne auf angenehme Begegnungen mit grossen und kleinen Tieren.




Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 13:51
Wenn ich wüsste, dass sie mich nur abschlecken und beschnüffeln wollen, würde ich sie gerne gewähren lassen, so wie Du mit Deiner lieben Kuh da oben. Weil ich mag ja außer den Zecken eigentlich alle Tiere gern:-) Aber ich weiß es halt nicht und bin leider auch nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen. Hab auch irgendwo gelesen, man solle ihnen nicht in die Augen schauen, das würde sie bedrohen. Stimmt das?
Wir haben schon mal versucht, in großem Bogen drum herum zu gehen, um sie ja nicht zu stören. Aber dann kamen sie alle zusammen im Galopp zu uns gelaufen. Vielleicht waren sie ja nur neugierig? Sollte ich mal einen Salzleckstein in den Rucksack packen?
Dass Wanderwege auf den Weiden am Berg nicht durch die Gebiete der Rinder führen, ist, glaub ich, fast unmöglich.
Hab gestern auch gelesen, dass auch schon eine Mutterkuh die eigene Bäuerin mit Hund angegriffen und schwer verletzt hat.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Juli 2014 um 13:48
Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL)

> Eine besondere Gefahr stellen Mutterkuhherden dar. Die Tiere entwickeln ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und vertreiben vermeintliche oder wirkliche Angreifer gemeinsam. Besonders gefährlich ist es, wenn beim Durchqueren der Weiden Hunde mitgeführt werden. Menschen können bei einem Angriff der Nutztiere auf die Hunde zwischen die Fronten geraten und überrannt werden. Ein mitlaufender Stier betrachtet den Betreuer oft als Konkurrenten.

> Hunde an der Leine führen und im Notfall loslassen.

Daniel87 hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 17:11
Freilaufende Hunde die in den Bergen (bei unbewirtschaft. Almen etc.) plötzlich auftauchen, bellen oder aus der Entfernung angelaufen kommen, ohne das jemand (Besitzer) in der Nähe wäre, halte ich für die größere Gefahr.

Kühe sind doch wie ich finde recht träge Tiere (ich mag aber Kühe, nicht falsch verstehen). Davonlaufen dürfte im Zweifel absolut ausreichen. Oder sehe ich das falsch?

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 17:19
Hast du mal versucht einer Kuh davonzulaufen? Die sind schneller als du.

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 17:23
Ok. Kann mir das nämlich gar nicht vorstellen, dass die so arg schnell werden können...

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 22:18
Doch doch... Letztens als ich mit dem Fahrrad im Karwendeltal unterwegs war, ist ein übermütiges Kalb nebenher getrabt. Das hatte ein Mords-Karacho drauf. Da wirds dir anders....

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Juli 2014 um 12:06
Die Kuh als "Wolf im Schafspelz" sozusagen. :)
Man könnte eine von denen ja mal beim München-Marathon anmelden...

Ne Quatsch, bei künftigen, eigentlich immer netten Begegnungen werde ich das Verhalten der Kühe schon genauer im Auge behalten...

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 18:05
Vor bellenden Hunden ohne Herrchen weit und breit, die auch noch die Zähne fletschen und auf mich zurennen, hab ich auch richtig Schiss:-)

Daniel87 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 18:55
Da weiß man gar net so richtig, soll man stehen bleiben, weglaufen, immer ein echtes Dilemma...

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 19:22
Also weglaufen, vor allem, wenn man beim Joggen auf einen frei laufenden Hund trifft, soll man wohl nie. Das weckt erst so richtig seinen Jagdtrieb. Aber ich will oft gar nicht hinter mich schauen, ob er mir grad ins Wadl beißt:-) Gut erzogene Hunde find ich aber super nett und bei dem Hundeblick schmelz ich dahin. Aber einen Hund erziehen ist richtig Arbeit und man muss konsequent sein, hat auch erst der Hubi vom Pürschling von seiner Polly erzählt.

Wanderer82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 14:55
Früher hatte ich auch Angst vor Hunden. Das hat sich aber jetzt deutlich gelegt. Wegrennen auf keinen Fall, das bringt sowieso nichts. Am schlimmsten finde ich die Hunde, die gar nicht bellen, mitten im Weg sitzen und ev. noch knurren. Auf mich zurennende und laut bellende Hunde mag ich, die machen normalerweise nichts. Ich werde dann immer langsamer und bleibe schliesslich stehen, der Hund rennt meist um einen herum, ich begrüsse dann den Hund rede mit ihm, dann gehe ich ganz langsam weiter, möglichst in die entgegengesetzte Richtung, aus der der Hund kam.

Eine Horde Kühe sind auch schon in meine Richtung gerannt, dann aber zu einem Brunnen hin. Andere Kühe waren aber auch schon aufdringlich und haben mich versucht wegzudrücken, sehr unangenehm. Meist reicht es aber tatsächlich, einen Stock nur schon dabei zu haben, anscheinend verunsichert sie das. Aber wenn es geht, mache ich immer einen weiten Bogen drum, vor allem wenn ich Jungtiere sehe.

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 19:43
Ehrlich gesagt: ich habe Angst vor aggressiven Hunden und vor Kuhherden mit Stieren. Deshalb bin ich auf Jura- und Alpweiden im Sommer sehr vorsichtig unterwegs. Da nehme ich Umwege oder sogar den Abbruch der Übung in Kauf. Diese Tiere konsultieren ja Hikr nicht und wissen nicht, dass laponia41 ein äusserst friedliches Wesen ist ...

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 21:09

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2014 um 21:25
Das Thema existiert schon in der Community "Vorsicht beim Queren von Weiden"
www.hikr.org/comm/weiden/.

Dass zu einer schon existierenden Community nochmals eine eröffnet wurde gab es schon Mal. Ein Hikr war so freundlich die zwei zu verbinden. Da ich keine Ahnung habe wie das geht wäre es toll, wenn ein wissendes Mitglied diese übernehmen würde.

laponia41 hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Juli 2014 um 19:28
Hier wird ja gar keine neue Community eröffnet. Die Diskussion über Probleme mit Kuhherden hat mit Sicherheit in den Bergen zu tun und ist nur ein Teilaspekt. Es wäre eben nicht notwendig, immer neue Communitys zu eröffnen. Es wäre sinnvoll, zu kleine Communitys zu löschen!

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Juli 2014 um 23:22
Ein Thema zwei Ansichten. Die Deine kann ich bestens nachvollziehen. Vor Eröffnen der Community nahm ich (+nehme es noch) "Sicherheit in den Bergen" Wort wörtlich. Für mich sind Alpen keine Berge und in den Bergen gibt es keine Kühe.
"Vorsicht beim Queren von Weiden" mit all den Sicherheitsregeln lasse ich stehen.


stkatenoqu hat gesagt: Respekt vor grossen Tieren
Gesendet am 31. Juli 2014 um 14:29
Gleich eingangs gesagt, ich habe Angst vor Kühen und allem Getier, das so ähnlich aussieht ("kuhartigen Raubtieren", wie ich sie immer zu benennen pflege) sowie vor Pferden. Dafür liebe ich Kätzchen und Hunde, auch wenn bei diesen immer Vorsicht angebracht ist. Im Sommer wähle ich daher lieber Touren, wo ich einen Kontakt mit diesen Geschöpfen nach Möglichkeit vermeiden kann. Leichter fällt es mir, wenn ich nicht alleine gehen muss. Wahrscheinlich täuscht eine Begleitung oder eine Gruppe eine Sicherheit vor, die im Falle des Falles nicht gegeben wäre. Noch eine Antwort an Daniel87: nach drei Zwischenfällen mit Kühen, die ich nur mit Mühe ohne ernsthaften Problemen überstanden habe, weiss ich, dass diese Tiere trotz ihres plumpen Aussehens jeden Sprinter problemlos überholen. Und ein Wort zu anderen plumpen und doch so drolligen Tieren, den Bären: er läuft schneller, er klettert besser auf Bäume und er schwimmt besser als der Mensch, selbst der jeweilige Meister eines dieser Fächer. Diesen Satz findet man in meinen Berichten über Touren in den USA schon öfter hier.

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 31. Juli 2014 um 21:45
Auch ich habe angst vor Kühen auf nicht gezäunten Weiden, wenn sie sich nahe am Wanderweg befinden. Kühe und Rinder gemischt eh. Ganz entspannt bin ich noch nie an ihnen vorbei ausser sie befanden sich weit weg. Obwohl ich über Kühe relativ viel weiss reagierte ich ein Mal falsch. Es entstand zum Glück kein Problem. Mutterkuh Weiden waren bis jetzt immer eingezäunt. Eine Weide mit Stier würde ich nie betraten. Am meisten Angst habe ich vor Pferden. Und, obwohl mich eine Eidg. dipl. Bereiterin über das Verhalten von Pferden und dem meinen ihnen gegenüber unterwies meide ich nach Möglichkeit bei ihnen vorbei zu gehen. Etwas Angst habe ich vor kläffenden Hofhunden die einem dazu nachlaufen.

Passiere ich erwähnte Tieren spreche ich immer in meiner normalen Lautstärke und mit ruhige Stimmlage mit ihnen was, nach meiner Erfahrung, sich für beide Seiten positiv auswirkt.

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 9. August 2014 um 08:36
In Österreich gab es einen neuen Zwischenfall mit einem Schwerverletzten

Spiegel-Online

In dem Bericht ist auch eine Informationsbroschüre "Eine Alm ist kein Streichelzoo" verlinkt

Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 9. August 2014 um 11:12
Als ehemaliger Landwirt mit über vierzig Jahren Berufserfahrung ein paar Gedanken zu diesem Thema. Die Zwischenfälle sind bedauerlich, aber leider von der Gesellschaft zum grösseren Teil selbst verursacht. Rinder und unbekannte Hunde in der selben Weide ist nun mal einfach ein grosses Risiko. Das aus meiner Sicht noch grössere Problem sind die neuen Haltungsformen. Auf unserer Wanderung gestern hier auf den Fronalpstock querten wir Weiden mit Rinder aus der heute verpönten Anbindehaltung. Diese Tiere werden fast jeden Tag eingestallt und mit einem Halsband an der Fresskrippe angebunden, was für die Tiere eine rechte Angewöhnung an den Mensch bedeutet. Auch werden sie von Hand gestriegelt und gebürstet. Der Kontakt Mensch - Tier ist von der Haltung her gegeben.

Anders sieht es bei der von Tierschutz und Behörden in hohem Masse geförderten ( fast aufgezwungen, da nur noch diese Haltung Förderbeiträge für Bauten erhält) Freilaufhaltung. Der enge, menschliche Kontakt entfällt meistens, da sie nicht mehr angebunden werden müssen und das Striegeln eine automatische Bürste auf dem Auslaufplatz übernimmt. Der ständig grösser werdende Wachstumsdruck ist auch nicht förderlich, dass sich die Bauern noch die Zeit nehmen können, den engen Kontakt wie bei der Anbindehaltung zu pflegen.

Dazu kommt, dass früher genügend Vieh aus der Milchviehhaltung für die Bestossung der Alpweiden vorhanden war und keine Mutterkuhherden gesömmert wurden. Für diese Entwicklung müssen wir Wanderer halt nun einen gewissen Preis bezahlen und sich ein wenig Sachverständnis und Verhaltensregeln aneignen. Es kommt wohl auch den wenigsten in den Sinn, in eine IVer Kletterroute einzusteigen, ohne sich vorher die elementaren Grundkentnisse anzueigen. Uns wären die früheren Verhältnisse auch lieber, aber die Zeit lässt sich nun mal nicht so schnell ändern.

Wir wünschen allen weiterhin schöne und unfallfreie Wanderungen

Franz

Fraroe hat gesagt: RE:Ergänzung
Gesendet am 10. August 2014 um 08:33
Man kann jetzt höhere Sicherheitsstandarts für Alpweiden fordern, sollte dabei aber auch die Auswirkungen bedenken:
- höherer Aufwand
- dadurch kleinere Rendite
- dadurch vermehrte Aufgabe der Bewirtschaftung
- dadurch vermehrte Verunkrautung und Verbuschung
Wir bewundern schon heute das Alppersonal, das mit viel Herzblut die Alpen bewirtschaftet und uns so die Grundlage für ein landschaftlich reizvolles Wandervergnügen schafft.

Franz

Schneemann hat gesagt: RE:Ergänzung
Gesendet am 10. August 2014 um 09:39
Die Frage beim Risikomanagement ist ja wie gross Aufwand und Nutzen sind. Nun ist es so dass man Wanderwege vor allerlei Gefahren sichert: man verlegt sie aus Steinschlagzonen heraus, man sichert mit viel Aufwand die absturzgefährdeten Stellen, teure Lawinenbeurteilungen werden erstellt, eine teure Rega wird unterhalten, etc. Da muss man sich schon fragen wie sinnvoll es ist gleichzeitig schwer berechenbare und lebensbedrohliche Tiere mitten auf die Wanderwege zu platzieren.

Was das Argument der Verunkrautung angeht möchte ich zumindest anmerken dass auch in natürlicher Berglandschaft ein reizvolles Wandervergnügen möglich ist. Es mag ein wenig gewohnte Postkarten-Idylle verloren gehen, aber auch Wälder und Buschvegetationen sind ökologisch und erholungstechnisch wertvoll...was man nicht zuletzt dort sieht wo die Bewirtschaftung schon lange aufgegeben wurde.

stkatenoqu hat gesagt: Risikomanagement
Gesendet am 10. August 2014 um 10:28
Hallo Schneemann! Da stimme ich Dir 100 % zu. Ich verzichte gerne auf Postkarten-Idylle, wenn ich dafür ohne Bedrohung durch Tiere wandern kann.


Viele Grüsse

Gerhard

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 9. August 2014 um 21:23
Bisher wurde ich 2x massiv von "Rindviechern bedroht", einmal auf der Charetalp und einmal auf der Alp Schy. Ich konnte das irgendwie nicht einordnen.

Mit Deinen Erläuterungen, Franz, wird da einiges klarer.

Besten Dank und Gruß
Hanspeter




rascr hat gesagt: Urteil
Gesendet am 24. Februar 2019 um 20:38
Urteil: 490.000 Euro Schadenersatz und Hinterbliebenenrente

Der aktuelle öffentliche Tenor scheint zu sein: haben wir immer schon so gemacht, Veränderung unzumutbar, Urteil völlig unangemessen. Bin gespannt wie das weitergeht, ich gehe doch davon aus dass sich mindestens in Tirol einiges ändern wird.

Sputnik Pro hat gesagt: Habs mitgekommen...
Gesendet am 24. Februar 2019 um 21:55
... der Bauer ist ruiniert und nun wird wohl Tirol für sein Lebensunterhalt sorgen müssen. Wie krank sind die Gerichte geworden, dass wie in den USA solche Summen gesprochen werden. Der gesunde Menschenverstand kommt abhanden, denn jedem sollte klar sein, dass Muttertiere ihr Jungen schützen, ganz egal von welcher Tierart.

rascr hat gesagt: RE:Habs mitgekommen...
Gesendet am 25. Februar 2019 um 09:07
Keine Ahnung ob der Bauer ruiniert ist. Die Frau ist jedenfalls ganz sicher tot.
Verstehe allerdings die unterschiedlichen Angaben nicht, in anderen Artikeln ist von 180.000 Euro die Rede.
Von Entschädigungen a la USA ist das noch weit entfernt. Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe können für ein Mehrfaches veräussert werden.

silberhorn hat gesagt: RE:Habs mitgekommen...
Gesendet am 25. Februar 2019 um 10:50
Sarkasmus? Eher nicht. Eher noch jemand der/die im Umgang mit Kühen und Stieren auf Weiden Ahnung hat.

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silberhorn hat gesagt: RE:Habs mitgekommen...
Gesendet am 25. Februar 2019 um 11:37
"… keine Ahnung hat."

rascr hat gesagt: RE:Habs mitgekommen...
Gesendet am 25. Februar 2019 um 12:31
Finde da nichts darüber dass Zäunen die Gesundheit eines Bauern übermässig strapaziert. Auch nichts über den Marktwert landwirtschaftlicher Objekte.

Winterbaer hat gesagt: RE: Privatweg und es gab wohl mehrsprachige Warnschilder: Das Betreten und Mitführen von Hunden nur
Gesendet am 25. Februar 2019 um 14:49
Bergwandern mit Hund-Gefahren

"Uneinsichtige Wanderer klagen
Das Miteinander von Touristen (mit Hund) und Weidetieren wird also nicht leichter. Zumal die Wanderer Warnhinweise oft ignorieren – und sogar im Nachhinein versuchen die Tierhalter verantwortlich zu machen.
Bereits im Juli 2014 war es in Tirol zu einem tödlichen Wanderzwischenfall gekommen, damals wurde eine 45-jährige Frau aus Deutschland mit ihrem Hund von Kühen angegriffen. Der Hund war angeleint, hatte aber die Kühe angebellt und so auf sich aufmerksam gemacht.
Das Verfahren gegen den Rinderhalter wurde von der Staatsanwaltschaft eigentlich bereits im Oktober 2014 eingestellt, da es sich bei dem Weg um einen entsprechend gekennzeichneten Privatweg gehandelt hatte. Zusätzlich waren mehrsprachige Warnschilder aufgestellt, auf denen unter anderem stand: „Das Betreten und Mitführen von Hunden nur auf eigene Gefahr“."

Schadenersatz vom Weidehalter?
Trotzdem fordert der Witwer 360.000 Euro Schadensersatz von dem Nutztierhalter. Das Verfahren ist auf Oktober 2017 vertagt. Doch falls der Landwirt tatsächlich schuldig gesprochen werden sollte, hätte das vermutlich Folgen: Das Mitführen von Hunden auf beweideten Almen würde wohl generell verboten, denn die Flächen sind in der Regel im Privatbesitz der Landwirte.

rascr hat gesagt: RE:Habs mitgekommen...
Gesendet am 26. Februar 2019 um 12:06

kopfsalat hat gesagt: RE:Habs mitgekommen...
Gesendet am 28. Februar 2019 um 00:19
Die Landwirtschaft trug 2017 gerade Mal 4.5 Mrd EUR zur Bruttowertschöpfung in Österreich bei, während vom Tourismus über 17 Mrd EUR kamen.

Rein nur für die Almwirtschaft und den Bergtourismus dürfte das Verhältnis noch krasser sein.

Aber als Landschaftsgärtner sind die Almbauern sicher von Nutzen für den, die heile Welt vorgaukelnden, Tourismus.

kopfsalat hat gesagt: RE:Urteil
Gesendet am 25. Februar 2019 um 15:11
NB: Der Titel des Artikels ist irreführend. Es handelt sich um einen Zivilprozess, nicht um einen Strafprozess. Somit gibts auch keine Strafen.

bulbiferum hat gesagt:
Gesendet am 25. Februar 2019 um 13:22
Wenn dieses Urteil Schule macht, würde ich als verantwortlicher Bauer die Wege sperren, wenn eine Mutterkuh Herde auf der Alp ist.

Die Schreiber die meinen die Bauern sollten mit Zäunen das Problem lösen, sind (nicht immer aber oft) die gleichen Leute die ihre Milchprodukte möglichst billig ennet der Grenze kaufen.

Schneemann hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Februar 2019 um 14:54
Das sehen die Tiroler Bauern wohl ähnlich:
link

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Februar 2019 um 15:07
> würde ich als verantwortlicher Bauer die Wege sperren, wenn eine Mutterkuh Herde auf der Alp ist.

Ohne behördliches Verbot dürfte er es damit in der Schweiz schwer haben.

ZGB 699: "Das Betreten von Wald und Weide und die Aneignung wildwachsender Beeren, Pilze u. dgl. sind in ortsüblichem Umfange jedermann gestattet, soweit nicht im Interesse der Kulturen seitens der zuständigen Behörde einzelne bestimmt umgrenzte Verbote erlassen werden."

bulbiferum hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 09:50
Heute können Wege wegen drohenden objektiven Gefahren (z.B. Steinschlag) gesperrt werden. Eine Mutterkuh Herde könnte ja auch als objektive Gefahr angesehen werden und somit temporär gesperrt werden.

PsS
Aggressive Hütehunde zum Schutz der Kälber vor Wanderern mit Hunden wären auch eine Möglichkeit ;-)

Wanderer82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 14:57
Hütehunde sind wunderschöne Tiere, ich freue mich, solche zu sehen. Aggressiv sind die eigentlich nicht unbedingt, treten aber bestimmt auf und verfolgen einen eine Weile. Das ist auch gut so. Wüsste nicht, warum sie angreifen sollten, es sei denn, man geht bewusst auf Schafe, Kühe etc. zu.

orome hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 15:09
Also die Erfahrung die ich in Albanien mit echten Herdenhunden, die eben auch alleine mit der Herde unterwegs sind gemacht habe, brauche ich im Alpenraum nicht wirklich. Das klingt dann doch etwas zu romantisierend ...

Sputnik Pro hat gesagt: Tipp gegen aggresive Hunde
Gesendet am 26. Februar 2019 um 15:17
Hi Orome, dagegen gibt es eine gute Abwehr. Als ich im südlichen Balkan unterwegs war, hatte ich immer Spezialpfeffersprei dabei, welcher bei uns Sicherheitsdienste verwenden. Die sind zielgenau auf mehrere Meter und absolut wirksam.

Wanderer82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 15:31
Klar, wie es in anderen Situationen und Ländern aussieht, kann ich nicht beurteilen.

bulbiferum hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 17:32
@Wanderer82
Lies meinen Post nochmals langsam durch und vergleiche ihn dann mit deiner Antwort. ;-)

Wanderer82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Februar 2019 um 17:45
Alles klar, ich glaube, ich wollte einfach kundtun, dass ich die Angst vor Hunden mehrheitlich abgelegt habe, daher mein Post. Da habe ich doch glatt deine Ironie unterschlagen...

K_Mar hat gesagt:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 17:27
Das Problem ist ja wohl erst mit den Mutterkuhherden in offenem Gelände entstanden. Zu Zeiten als reine Milchvieh- und reine Jungviehhaltung auf der Alp gab, war das Problem fast nicht vorhanden. Ferner sind die Mutterkuhherden aus Kostengründen immer mehr sich selbst überlassen und damit mehr vom Menschen entwöhnt.
Man könnte auch die Haltung vom Mutterkuhherden im Bereich von Wanderwegen unterbinden und diese Herden in Bereichen ohne Wanderwegen weiden lassen.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 18:28
Das ist aber nur eine Seite des Problems.

Mutterkühe machen ja nicht aktiv Jagd auf Menschen.

Ihr aggressives Verhalten ist immer eine Reaktion auf eine Bedrohung.

Würde der Tourist sein Verhalten entsprechend anpassen (z.B. keine Hunde auf die Wanderung mitzunehmen), gäbe es kaum solche Vorfälle.

Wollen wir hoffen, dass das Berufungsgericht etwas mehr Vernunft walten lässt und das massive Selbstverschulden (bezeichnenderweise war sie mit einem Hund unterwegs) der Touristin in sein Urteil miteinbezieht.

K_Mar hat gesagt:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 19:41
Da besagte Rinder aber durch die Haltungsart vom Menschen stärker entfremdet sind als bei anderen Haltungsarten, wird allein die Anwesenheit von Menschen als Bedrohung angesehen. Für dies gibt auch ohne Gegenwart von Hunden genügend Beispiele, z.B. der Todesfall im Jura vor einigen Jahren.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 19:49
> der Todesfall im Jura vor einigen Jahren.

Link?

rascr hat gesagt:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 20:07
Um auch mal das hier so gern gepflegte Bild vom blöden Touri gerade zu rücken: es dürften mehr Bauern Opfer (haha) ihrer Kühe werden als Touristen. Kühe greifen nicht nur aus Mutterkuhherden heraus an. Kühe greifen nicht nur an wenn Köter dabei sind.

10.200 Kuh-Unfälle im vergangenen Jahr


silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 22:17
Aus Schweizer Verhältnissen zum Teil interessanter Artikel. Zum Teil weil das richtige Verhalten uns Wandernden seit geraumer Zeit bekannt ist. Obwohl es unter ihnen Unbelehrbare und Interessenlose gibt.

Der Artikel zeigt bestens auf immer ist bei Kuh Attacken der Mensch das Probelm durch falsches Verhalten und falsche Haltung der Rinder.

Muh

rascr hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 23:05
Liebes Silberhorn, selbst wenn der Mensch das Problem ist, ist einzäunen eine wunderbare Lösung. So könnte man die Kühe besser schützen :-)

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Februar 2019 um 23:48
Eine Alp ist kein Streichelzoo.

Kühe sind auch nur Menschen und verdienen den entsprechenden Respekt.

Wer das nicht begreift, ist selber für die Folgen verantwortlich. Egal ob das nun der Bauer oder der Touri ist.

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 07:41
Bingo!

rascr hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 10:14
Meiner Meinung nach wird mit dem Begriff "Respekt" ja sehr häufig ziemlich fahrlässig umgegangen.

Man könnte auch der Meinung sein, ordentliche Gerichte und deren Entscheidungen verdienten Respekt.

Oder von Rindviechern getötete Menschen (sogar wenn es Bauern sind).

Ja, ich glaub' mindestens die beiden Punkte kämen bei mir lange vor den Kühen. Aber das muss nicht auf jeden zutreffen, sind schliesslich alle Bürger freier Länder hier. Und Tirol wird schon eine Lösung finden.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 12:52
Wenn ich so lese, welche, zum Teil krassen, Fehlurteile von höheren Instanzen korrigiert werden, hält sich mein Respekt vor erstinstanzlichen Gerichten sehr in Grenzen.

Aus reinem Respekt vor den Toten, die Tatsachen zu verdrehen, ist weder respektvoll noch zielführend. Auch wenn es sich "nur" um eine Kuh handelt.

Schneemann hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 10:54
Aus meinen Erfahrungen kann ich nicht bestätigen, dass der Wanderer immer durch Fehlverhalten der Auslöser der Kuh-Attacke ist. Ich bin schon mehrmals durch Weiden gewandert, ohne Hund, ohne Lärm, ohne Kontakt zu suchen, und hab versucht möglichst grossen Abstand zu halten und unbemerkt vorbeizuhuschen. Dennoch sind mir, meist ausgehend von einer einzelnen heranstürmenden Kuh, plötzlich ganzen Horden im Sprint hinterhergerannt, wo einem ordentlich der Kackstift geht. Ich sehe nicht wie man sich da besser verhalten kann. Klar, vielleicht wollten die nur "spielen", wer weiss das schon...

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 12:25
Schneemann, an Deinem leidigen Erlebnis zweifle ich überhaut nicht. Dennoch bin ich keineswegs überzeugt, dass die Kuh und nicht ein Mensch schuld ist.

In der Schweiz betreuen Sennen auf Alpen Rinder mehrerer Bauern. Ist Dir bekannt wie der Besitzer der Dich angreifenden Kuh für Tierhaltung betreibt und wie sein Umgang mit seinen Kühen ist?

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 15:14
> Dennoch sind mir, meist ausgehend von einer einzelnen heranstürmenden Kuh, plötzlich ganzen Horden im Sprint hinterhergerannt

Das passiert uns jedes Jahr an unserem Lieblingsberg, wenn die Schumpen erst frisch auf der Alm sind. Zu Ende der Alpsaison lassen sie uns passieren, ohne auch nur einen Schritt in unsere Nähe zu tätigen.
Wir hatten auch immer ordentlich Schiss, vor allem, weil diese Schumpen (Bezeichnung im Allgäu für weibliches Jungvieh) so schöne spitze Hörner haben. Bis uns die Älpler erklärt haben, wie man sich verhalten sollte. Angeblich (ich glaub`s ihnen in dem Fall) sind die Tiere nur neugierig, was mir allerdings, wenn ich Schiss hab, erst mal egal ist:-) Genau so, wie wenn der in meinen Ohren äußerst aggressiv kläffende Hund auf mich zu rennt und angeblich nur spielen will oder ja nur neugierig ist, das Herrchen wild nach dem Hund schreit und der kein bisschen reagiert (passiert mir viel öfter und ich hab dann genauso die Hosen voll! Ich verstehe einfach nicht, warum ein wildfremder (unerzogener?) Hund, dem ich gar nichts getan habe, immer so aggressiv auf vollkommen Fremde zu rennen muss, auch noch dann, wenn ich zuerst an diesem Platz war!!)

Bei den Jungrindern auf "unserer" Alm funktioniert es wirklich hervorragend, einen Wanderstock in die Höhe zu halten, bei Bedarf auch quer und ein lautes Kommando zu geben. Dazu muss man die Kuh gar nicht auf die Nase hauen (ich find nämlich Kühe eigentlich sehr schön!), was die Älpler uns für den Notfall auch empfohlen haben! Die Tiere bleiben stehen. Auch bei Pferden haben wir das ausprobiert und es funktionierte auch sehr gut.

In Weiden mit Mutterkuhhaltung würde ich mich auch ohne Hund nicht hinein begeben! Es sind da lt. ihren Berichten hier auf Hikr. schon andere vor solchen Weiden umgedreht!

Im Prinzip sehe ich mich auf den Almen, aber auch auf Weiden und Wiesen im Tal als Gast. Das Land gehört mir nun mal nicht, sondern dem Bauern oder sonst jemandem, nur halt nicht mir. Ich hätte es auch nicht gerne, wenn Massen durch meinen Garten liefen und sich dann noch beschweren würden, dass ihnen darin etwas nicht gefällt.

Bei den "neugierigen" Jungrindern an unserem Lieblingsberg, die alle zusammen auf einen zu rennen oder einem im Galopp hinterher laufen, habe ich mir auch nicht gedacht, was für eine Unverschämtheit von den Bauern. Sondern wahrscheinlich kenn ich mich mit den Tieren halt nicht richtig aus, sonst würden die doch nie ihre 90 Schumpen so frei und weit verstreut am Berg umeinander laufen lassen!? So war es ja dann auch. Mutterkuhhaltung gibt es an diesem Berg nicht und ich denke, die wird man auch nirgends finden, ohne dass eine Warntafel aufgestellt wäre?!

Dass man besonders in Weiden mit Mutterkuhherden nicht mit einem Hund hineingehen darf und wenn, ihn dann bei einem Angriff einer Kuh freilassen soll, weil er schneller als die Kuh ist und das Herrchen sich in der Zeit retten kann, sollte vielleicht heutzutage in der Schule gelehrt werden und in den Tourismusgebieten auf den WC`s in dicken roten Lettern ausgehängt werden?

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 15:56
> sind die Tiere nur neugierig

Jungrinder im Besonderen sind sehr wunderfizig. Wann immer ich auf eine von ihnen bestossene Weide trete, rennen sie auf mich zu. Meist führt das dann zu einer längeren Foto-Session, denn jede will auch mal aufs Bild.








Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 16:21
Du bist eindeutig mutiger als ich:-) Muss ich mal ausprobieren, mich wirklich abschlecken zu lassen. Bei wild kläffenden und zähnefletschend auf mich zu rennenden Hunden gelingt mir das nicht, weil da hab ich nur immer richtig Schiss vor deren starkem und infektiösem Gebiss. Und diese Eigenart nervt mich nur! Ein gut erzogener Hund, der auf sein Herrchen folgt ist dagegen was Wunderbares!

Haben jetzt eigentlich Deine schönen Jungrinder mal wieder das Hikr. Layout gesprengt? Bei mir laufen in Chrome und Firefox die Texte oben nach rechts aus...?

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. März 2019 um 16:26
Geht auch kleiner. Das Bild.


silberhorn hat gesagt: Die Fotos gross und klein
Gesendet am 1. März 2019 um 20:25
… gefallen mir äusserst gut. Ungewöhnliche, eher seltene Perspektiven. Und vor allem die Grossen ohne Gelbstich ;-). Schade bekommen wir nicht vermehrt Bilder dieser Art zu Gesicht.
Sie erinnerten mich gleich an Fotos in Martin Otts Kuh Buch.

Winterbaer hat gesagt: RE: Fotobreite
Gesendet am 2. März 2019 um 09:38
Ich find die Bilder auch schön!
Ich hatte nur gefragt, ob es sein kann, dass sie für das Hikr. Layout mit 667px vielleicht zu breit sind und deshalb oben die Kommentartexte unlesbar machen? Bin aber kein Programmierer, war nur eine Frage:-)

kopfsalat hat gesagt: RE: Fotobreite
Gesendet am 2. März 2019 um 10:48
L:
M:
N:
S:


Winterbaer hat gesagt: RE: Fotobreite
Gesendet am 2. März 2019 um 11:28
Ich will ja nicht der Korinthenkacker sein:-)
Aber: Dein L-Bild ist jetzt 620x465 px. Deine großen oben sind nach meiner angezeigten Information 667x500.

Wenn`s nicht daran liegt, dann weiß ich es einfach nicht. Aber die Fachleute hier können mich bestimmt aufklären.
Danke:-)

bergstrolk hat gesagt: Spannender Erfahrungsaustausch
Gesendet am 2. März 2019 um 17:50
Früher (damit mein ich in meiner Kindheit, so in den siebziger und achtziger Jahren), war das Thema Kühe als Gefahr noch komplett inexistent. Allerdings gab es dort auch noch keine Mutterkuh- und Freilaufhaltung. Damit muss unsere Generation glaub einfach erst mal klarkommen, was, ganz nach dem Prinzip der Gewohnheit, nicht immer sehr leicht fällt. Aber auch wenn es das für uns als Wanderer nicht einfacher macht, so ist diese Entwicklung doch uneingeschränkt begrüssenswert und das Recht der Tiere darauf ethisch vollkommen unbestritten. Trotz dem erhöhten Gefahrenpotential bleibt eine Kuh für mich grundsätzlich etwas Wunderschönes, Positives. Es sind Pflanzenfresser, also naturgemäss friedfertige Mitlebewesen, und die behäbige Gelassenheit und Genügsamkeit, die von ihnen ausgeht, wenn sie als Teil der Landschaft einfach zufrieden in der Wiese liegen oder Gras rupfen, lässt mich jedes Mal von Neuem unsere (meine...) eigene menschliche Unruhe und dauernde Anspruchshaltung an das Leben hinterfragen. Dumme Kuh? Von wegen - in den Viechern steckt für mich sehr viel Weisheit, auch wenn sie selbst sich dessen kaum bewusst sein dürften.....

Ich erkenne mich im Beitrag von Schneemann wieder. Auch ich hab schon erlebt, dass, trotz etwa 100 m Abstand zu den Tieren, beim Gang durch eine Weide plötzlich die gefühlt ganze Herde hinterherrannte, ausgehend von einer offensichtlichen Leitkuh. Ich muss korrekterweise anfügen, dass es eine abgesperrte Weide ohne Wanderweg war. An alle, die sowas noch nie erlebt haben: Ein Sprint kann einen retten, je nach Art des Geländes und wie schnell dass einer ist - aber auf lange Distanz sind Kühe immer schneller. Und ich hab erlebt, dass sie wirklich erst aufgeben, nachdem man hinter dem Zaun ist - und keinen Meter davor. In meinem Fall fand ich mich danach im schmalen T5-Gelände oberhalb einer Felswand wieder. Da fühl ich mich zwar auch wohl, war aber definitiv nicht so vorgesehen. ;-) Wie mir danach ein Bauer erklärte, hätte ich nichts falsch gemacht. Kühe, so meinte er, haben ihren eigenen Charakter und auch ihre Launen, genau wie wir Menschen auch. Und nun kommt es diesbezüglich ganz auf die Leitkuh an: Bist du ihr egal, akzeptieren dich auch alle anderen, geht sie genervt zum Angriff über, so hast du halt auch automatisch den Rest der Herde an der Backe.....
Ein anderes Mal ging ich auf offiziellem Wege scheinbar uninteressiert und ohne Blickkontakt durch eine Mutterkuhherde. Abstand zu den Tieren ca. 15 m. Alles war gut, bis auf den Moment, wo ich stehenblieb, um ein besonders schönes Bild zweier Mütter mit ihren Kälbern zu schiessen. Allein mein Stehenbleiben und Abdrehen in ihre Richtung löste einen Angriffsreflex aus. Auf diese Reaktion war ich aber logischerweise vorbereitet und der Zaun war nah.
Es gibt in Sachen Kühe keine Musterlösung, die absolute Sicherheit bietet. In der Stadt muss man unter Menschen ja auch damit rechnen, eine einzufangen, wenn man nicht spürt oder realisiert, dass jemand grad aggro drauf sein könnte und nicht einen Bogen um ihn macht. Und ich denke, vor allem dies ist der Punkt, woran wir immer wieder scheitern werden, solange wir diese Erkenntnis nicht einfach akzeptieren.

Ich erkenne ich mich aber auch in Kopfsalats Beitrag wieder. Und diese positiven Erlebnisse machen defensiv geschätzt über 80 Prozent meiner Erlebnisse aus!! Kühe sind soziale Tiere, und sie signalisieren einem mit etwas Gespür in der Regel, ob sie Interesse nach Kontaktaufnahme haben, ob sie einfach nur etwas zurückhaltend sind oder explizit in Ruhe gelassen werden wollen. Man sieht nachher zwar definitiv nicht schöner aus, aber es ist einfach eine erlebnismässig unbezahlbare Interaktion zwischen Tier und Mensch, wenn eine Kuh neugierig ist, sich streicheln lässt und plötzlich die halbe Herde sich um einen drängt, einen vollsabbert und auch geknuddelt werden will.
Auch bin ich im Frühjahr auf einem offiziellen, aber noch kaum begangenen Wanderweg schon völlig unbehelligt zwischen Mutterkühen und ihren Kälbern durchgelaufen, so nah, dass ich beide hätte streicheln können (welch sinnlichem Reflex ich aber geistig wohlweislich widerstand). Ausweichmöglichkeiten waren nur bedingt oder sehr mühsam vorhanden. Ich überlegte erst auch, ob ich für alle Fälle einen Stock zur Hand nehmen sollte, genauso, wie es Winterbär in seinem wertvollen und schönen Beitrag völlig korrekt beschreibt. Meine innere Stimme sagte mir in diesem speziellen Falle aber, dass das gar kontraproduktiv sein könnte, weil es ja keine 'normalen' Kühe waren, sondern Mutterkühe, die sich allein durch diese Geste von "Bewaffnung" nur noch mehr in der Verteidigungspflicht sehen könnten. Also trat ich erst mal einfach in den Zaun ein, blieb stehen und redete in ruhigem halb singendem Ton mit den Tieren. Dann begann ich ganz gelassen und langsam weiterzuschreiten - und siehe da, keine Sau - pardon, keine Kuh - interessierte sich für mich. Aber schon klar: das funktioniert nicht immer so einfach...

Für mich sind Kühe in Mutterkuh- und Freilaufhaltung eine Art T4-Faktor: "Wegspur nicht zwingend vorhanden". Es gibt zwar Verhaltensregeln und -erfahrungen, woran man sich orientieren kann, aber man muss auch einfach damit klarkommen, sich im Einzelfall intuitiv selber zurechtzufinden. Oder um es mit Peter Maffay zu sagen: "Draussen ist es wirklich heiss. Geh nicht raus, schliess dich gut ein, nur so wirst du immer ganz sicher und geborgen sein."

Es ist ein Thema, wo es weniger um richtig oder falsch geht, sondern mehr darum, persönliche Erfahrungen auszutauschen und davon gegenseitig zu profitieren/lernen. In diesem Sinne herzlichen Dank an alle!
Und noch etwas zur Idee, Wanderwege grundsätzlich durch Einzäunung komplett abzusichern: Ich könnte mir das allenfalls vorstellen im näheren Umkreis touristischer Hotspots oder sehr beliebter Naherholungsgebiete, finanziert durch den Tourismusverein oder die entsprechenden Gemeinden.
Wenn ich aber richtig in die Berge steige, in jeder Hinsicht weg von jeglicher Ueberregulierung und in völliger Selbstverantwortung, so heisst das für mich auch, mein Verhalten der dortigen Natur und Lebensart iher Bewohner uneingeschränkt anzupassen. Lieber setzte ich mich drum auch zukünftig von Fall zu Fall aktiv mit dem Wesen von angetroffenen Kühen auseinander, als nur noch wohlbehütet zwischen Drahtzäunen zu wandern, von denen ich genau weiss, dass sie nur wegen mir "Auswärtigem" angebracht worden sind. Ansonsten kann ich ja im Stadtpark spazierengehen....




Fraroe hat gesagt: RE:Spannender Erfahrungsaustausch
Gesendet am 4. März 2019 um 19:14
Herzliche Gratulation zu diesem Beitrag. Hätten mehr Leute diese Grundeinstellung, wären die Juristen und Gerichte ziemlich unterbeschäftigt. Und übrigens, die Kühe und Rinder erkennen die unterschiedlichen Charakter der Menschen sofort und passen ihr Verhalten an.

rascr hat gesagt: RE:Spannender Erfahrungsaustausch
Gesendet am 5. März 2019 um 01:13
"Wenn ich aber richtig in die Berge steige, in jeder Hinsicht weg von jeglicher Ueberregulierung und in völliger Selbstverantwortung"

- Ja, klar und wo der Almbauer einen Shuttle-Service zum Familien-Event anbietet (Tote Mütter nicht ausgeschlossen) ... Leute, ich verstehe euch nicht und hoffe keiner der Geschädigten muss diesen hahnebüchenen Quatsch und die Häme lesen die hier über "Gäste" ausgeschüttet wird die man einzig zu dem Zweck anlockt um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und ansonsten als mehr oder weniger minderbemittelt abtut weil sie vielleicht nicht mit einem Misthaufen neben dem Bett groß geworden sind. (Was andernorts durchaus nicht als ausreichendes Indiz für überbordende intellektuelle Fähigkeiten gewertet wird, nämlich meistenteils dort, wo das Geld verdient wird, das das Überleben der Bergler-Provinz erst ermöglicht)

Aber es gibt tatsächlich einen plastischen und kritischen Artikel in der Presselandschaft den sich vielleicht für den einen oder anderen zu lesen lohnt.

[/derstandard.at/2000098839234/Kritik-an-einseitiger-Reaktion...]

bergstrolk hat gesagt: RE:Spannender Erfahrungsaustausch
Gesendet am 5. März 2019 um 03:41
Der Link zum Presseartikel ist wirklich empfehlenswert und von guter Qualität. Daran gibt es nichts zu rütteln. Nur empfind ich ihn persönlich nicht als Widerspruch zu meinem Empfinden.

Erstens hab ich mit keinem Wort Häme über das Opfer ausgeschüttet oder mir eine Wertung des Vorfalles angemasst. Im Gegenteil: ich hab explizit geschildert, dass auch ich selbst schon mehrmals unfreundliche Begegnungen mit Kühen hatte und drum den Erfahrungsaustausch als enorm wichtig empfinde. Aus dem Artikel nehme ich beispielsweise vor allem die mir bis dato unbekannte Information mit, dass Kühe nach einem Aufreger eine Cooldown-Karenz von einer vollen halben Stunde beanspruchen. Dies war leider auch dem im ersten Fall des Berichts geschilderten Opfer nicht bekannt.

Und bezüglich Kompletteinzäunung der Wanderwege schildert der Report ja genau, was ich ebenfalls für vorstellbar erklärt habe: Das diesem Thread zugrundeliegende Unglück hat sich in einem tourisisch intensiv genutzten Gebiet ereignet. Drum hat man nun das entsprechende Strässchen eingezäunt, unter Kostenbeteiligung des örtlichen Tourismusverbandes.
(In beiden Fällen waren übrigens Hunde im Spiel, wie mir aufgefallen ist)

Meine Aussage bezieht sich auf Ideen, Bauern grundsätzlich das Einzäunen von Pfaden über Weiden vorzuschreiben, auch abseits der klassischen Tourismus-Wanderrouten. Und die Berggänger, die mir dort entgegenkommen, so behaupte ich nun mal, wünschten das in der Mehrheit auch nicht.

Und nur so nebenbei: Ich bin mit null Kontakt zu landwirtschaftlichem Milieu aufgewachsen und gehöre steuertechnisch zu jener Landesgegend, die - wie Du es nennst - das Ueberleben der Bergler-Provinz erst ermöglicht. Allerdings bewerte ich dies als Vorrecht, denn was ich dort dafür zurückerhalte, ist unbezahlbar, sowohl landschaftlich als auch menschlich gesehen.

kopfsalat hat gesagt: RE:Spannender Erfahrungsaustausch
Gesendet am 5. März 2019 um 09:02
> In beiden Fällen waren übrigens Hunde im Spiel, wie mir aufgefallen ist

Hunde ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganzen Vorfälle.

Auch beim weiter oben genannten Fall im Schweizer Jura (der vor Bundesgericht endete "typisches Abwehrverhalten von Mutterkühen gegen Hundeangriffe") waren Hunde die Auslöser.

Interessanter Kommentar aus dem Tagi:

"
- Falls Sie mit einem Hund unterwegs sind, nehmen Sie ihn an die Leine und umgehen Sie die Herde grossräumig.

- Lassen Sie den Hund jedoch los, falls es zu einer Konfrontation mit einer Kuh oder einem Herdenschutzhund kommt.

- Idealerweise schickt man seinen Hund vor dem Durchqueren einer Weide weg und ruft ihn am Ende wieder zu sich. So riskiert man nicht, in eine Auseinandersetzung unter Hunden zu geraten.

Die meisten Hunde sind jedoch nicht genügend ausgebildet, um den Anweisungen des Halters zu folgen."

***

Die Forderung nach Zäunen zur Konfliktlösung scheint heute weltweit "in" zu sein; "Let's Build a Wall".

Dort wie hier wird damit aber die Kuh am Schwanz aufgezäu(n)mt. Denn um wirklich Schutz vor der anstürmenden Masse zu bieten, müsste der Zaun schon sehr, sehr massiv sein. Ein einfacher Elektro- oder Stacheldrahtzaun ist OK um grasende Kühe davon abzuhalten, die Weide zu verlassen. Aber einer wildgewordenen Kuhherde hält sowas nie stand.

Damit würde nur, dort wie hier, eine vermeintliche Sicherheit vorgegaukelt, damit man sich nicht um die wahren Ursachen kümmern muss.

Da sein (veganer) bester Freund des Menschen, genau wie die Kühe, vorallem instinktiv (re)agiert, ist es der Mensch, der die Verantwortung übernehmen und die nötige Umsicht walten lassen muss. Ferien sind keine Erholung vor der Verantwortung.

Schneemann hat gesagt: RE:Spannender Erfahrungsaustausch
Gesendet am 5. März 2019 um 11:14
"Ein einfacher Elektro- oder Stacheldrahtzaun ist OK um grasende Kühe davon abzuhalten, die Weide zu verlassen. Aber einer wildgewordenen Kuhherde hält sowas nie stand."

Das denke ich mir jedesmal, wenn mir die Viecher hinterherrennen und dann am Zaun abrupt anhalten. Irgendwie blicken die nicht, dass es ein leichtes wäre da drüber zu kommen. Kühe gehören nunmal nicht gerade zu den intelligenten Spezies ;) Von daher sind Zäune tatsächlich effektiv - und in Form von Elektrozäunen auch einfach und schnell zu errichten. Da es auch gar nicht soooo viele Weiden gibt, durch die auch Wanderwege führen, ist das Problem also durchaus mit Zäunen zu lösen. Ganz anders als das Problem der Migration von Menschen...

Winterbaer hat gesagt: RE: Dumme Kuh?
Gesendet am 5. März 2019 um 12:16
> Kühe gehören nunmal nicht gerade zu den intelligenten Spezies

Sind Kühe wirklich dumm?


rascr hat gesagt: RE:Spannender Erfahrungsaustausch
Gesendet am 5. März 2019 um 12:23
Ja, bitte entschuldige. Ich wollte dich gar nicht persönlich angehen, es ist die Summe der Meldungen zum Thema auch über diese Seite hinaus, die Reaktion der Funkionäre und Bewirtschafter die mir den Kragen platzen und vielleicht mich hier unangemessen zu Wort melden liess.

Um so mehr freut mich dass du trotzdem auch die gleichen Punkte aufgenommen hast die mir auch aufgefallen sind.

Ich bin übrigens tatsächlich auf dem Land aufgewachsen und kenne meine Pappenheimer ganz gut.

poudrieres hat gesagt: Henne oder Ei
Gesendet am 9. März 2019 um 08:58
> Manchmal fragt man sich schon, ob Wanderwege unbedingt durch Herden mit Jungtieren geführt werden müssen bzw. ob man diese Herden nicht woanders unterbringen kann...überall versucht man die Risikominimierung und hier kümmerts keinen.

Wanderwege sind in den Bergen häufig alte Zugangswege zur den Almen. Die Landschaft (Almen unterhalb der Waldgrenze) erhält sich nur durch Beweidung. Der freie Zugang wurde von touristischen Vereinen (wie den Alpenverein) erkämpft - und ist - wenn man einmal über den Zaun schaut - weltweit in dieser Form einzigartig.

Der Wanderer quert also auf eigenes Risiko über Privatgrund. Dass grosse Tiere allein aufgrund ihrer Grösse eine Gefahr für kleine Mensche darstellen ist seit Jahrtausenden bekannt - dieses Wissen ist bei den Stadtmenschen vielleicht ein wenig verloren gegangen.

Das einzig Neue ist, dass auf den (abgelegeneren) Weiden zunehmend Kälber bzw. Mutter-Kind-Herden stehen, weil das weniger personalintensiv ist.

Die Verantwortung zur Risikominimierung liegt zuerst beim Wanderer (Verhalten, Routenwahl). Dass Tourismusgemeinden zusätzlich etwas tun können steht ausser Frage- besonders auf stark begangenen Wegen. Die Verantwortung auf die Bauern abzuschieben ist jedoch falsch und Ausdruck einer weit verbreiteten Vollkasko-Mentalität, die jedwede Eigenverantwortung ausschliesst.


silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 9. März 2019 um 15:45
Tierpark Dählhölzli Bern gehört in die selbe Vollkasko-Mentalität Kategorie.

Vor paar Jahren als ich im Tierpark der Aare entlang lief ein Schock. Das Ufer war mit Glaswänden und ev. Zäunen verbaut. Klar ist die Aare gefährlich. Aber Elter können ihre Gofen wo gefährlich auch mal an die Hand nehmen = Eigenverantwortung. Braucht an solchen Stellen nämlich nicht die Totale Freiheit. Also mir hat es an Hand von Mutter wo nötig nicht geschadet.

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. März 2019 um 22:05
… nicht geschadet aber gelernt, dass die Aare vielenorts gefährlich gefährlich ist.

Mit ca. 12 Jahren im noch frei zugänglichen Muribad an der Aare wusste ich das Schwimmen in ihr für mich noch zu gefährlich sei. Die anderen anwesenden Kinder und Jugendlichen denen es noch unbekannt war lernten die Gefahr kennen, als ein ca. Zwanzigjäriger mit Schirm in der Aare schwamm und beinahe ertrank.

"Was Hänschen übers durchqueren von Weiden nicht lernt, lernt Hänschen wohl nimmermehr" ...

Yak hat gesagt: …schon wieder…
Gesendet am 24. Juli 2019 um 20:33
https://www.blick.ch/news/schweiz/zentralschweiz/aelpler-drama-in-nidwalden-kuhherde-attackiert-wandergruppe-und-toetet-hund-id15435580.html

Wichtig: Der Wanderweg zwischen der Bannalp und der Bannalper Schonegg ist bis auf Weiteres gesperrt.

alpstein hat gesagt: Umgang mit Kühen
Gesendet am 28. Juli 2019 um 12:35

silberhorn hat gesagt: RE:Umgang mit Kühen
Gesendet am 28. August 2019 um 13:33
Wertvoller Link. Danke.
Sogar der Tobis Moretti als Privatperson kommt vor :-).

georgb hat gesagt: die Gefahr lauert überall
Gesendet am 30. Juli 2019 um 21:35
Es gibt nicht nur aggressive Kühe, sondern jetzt auch Killerschafe!?

silberhorn hat gesagt: RE:die Gefahr lauert überall
Gesendet am 28. August 2019 um 13:43
Viele Jahre ist es her, als ich noch keine Ahnung im Verhalten und Umgang mit Tieren auf Alpweiden hatte. Im Wallis den Berg rauf. Plötzlich ein Hammel gefolgt von seiner Herde kamen auf mich zu gerannt. Angst. Aus heutigen Kenntnissen verhielt ich mich instinktiv korrekt in dem ich mich Rückwärts entfernte. Deshalb weiterhin Killerschafe!?

kopfsalat hat gesagt: Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 11:18
Das schräge, erstinstanzliche Urteil wurde - wie zu erwarten war - ein erstes Mal revidiert:

[/www.sueddeutsche.de/panorama/innsbruck-neues-urteil-nach-ku...]

Zudem: "Das Gericht ließ eine außerordentliche Revision zum Obersten Gerichtshof zu."

silberhorn hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 13:49
Leider steht nicht weshalb die Frau zu "nur" 50% schuld ist.
Es kursiert die These, dass bei Unfällen mit Kühen sich immer der Mensch falsch verhalten hat.

Schneemann hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 14:29
Die These dürfte kaum haltbar sein, vor allem wenn es sich um offizielle Wege handelt.

silberhorn hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 17:38
Da bin ich anderer Meinung. Auf Territorien von Sennereien sind wir nur Durchwandernde und verpflichtet die seit Jahren bekannten Regeln einzuhalten.
Wiederholung: Rinder greifen nur an wenn sie sich oder deren Kälber bedroht fühlen. Stiere dito die Herde.

Schneemann hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 22:45
Glaub ich gern, dass Kühe nur angreifen wenn sie sich bedroht fühlen. Aber manchmal ist das eben der Fall, einfach weil man als Wanderer da ist. Und wenn diese Gefahr besteht, muss der Verantwortliche was dagegen machen...zumindest auf offiziellen Wegen.

kopfsalat hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 18:47
Bei den Salzburger Nachrichten finden sich weitere Details:

> Zudem habe die Verstorbene die vom Landwirt angebrachten Warnschilder nicht beachtet und auch an die Anweisung des Warnschilds auf Distanz zu bleiben hielt sich die Frau nicht. "Sie ging im Abstand von nur einem bis zwei Meter an den Kühen vorbei", betonte Zimmermann. Diese Vorgehensweise der Deutschen sei als Sorglosigkeit zu werten und begründe damit ein maßgebliches Mitverschulden."

[/www.sn.at/panorama/oesterreich/kuh-urteil-opfer-hat-laut-ol...]

silberhorn hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 19:39
Sollte das Gesetz einst von der Schweiz übernommen werden müsste, wie Du schreibst generelles Hundeverbot, eingeführt oder Wanderwege verlegt werden.

Es gibt bei uns Älpler die Weiden einzäunen. Aber, vielleicht mehrheitlich, unmöglich, da das Terrain zu gross.

kopfsalat hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 15:17
> Die [...] Hundehalterin [...] war [...] von einer Kuhherde, die offenbar die Kälber vor dem Hund schützen wollte [...]


Da ein Hund aber keine Rechtspersönlichkeit hat, ist dessen Halterin automatisch schuld an dessen (Fehl)verhalten.

***

Ein generelles Hundeverbot auf Wanderwegen und das Problem wäre gelöst. So einfach.

silberhorn hat gesagt: RE:Urteil revidiert - Opfer trägt 50% Mitschuld
Gesendet am 28. August 2019 um 17:31
Aus meiner Kenntnis in solchen Fällen 100%.

mong hat gesagt:
Gesendet am 28. August 2019 um 19:38
> Manchmal fragt man sich schon, ob Wanderwege unbedingt durch Herden mit Jungtieren geführt werden müssen bzw. ob man diese Herden nicht woanders unterbringen kann..

Man kann sich auch fragen, ob man die Wanderer nicht woanders unterbringen kann.

rascr hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. August 2019 um 21:50
Stimmt, weg von den Weiden und Alpen. Rein in Bergbahnen und Gipfelrestaurants :-/

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. August 2019 um 11:47
> Rein in Bergbahnen und Gipfelrestaurants

Das ist so. Aber Bergbahnen, Gipfelrestaurants und Berghütten
werden gebaut und betrieben, weil sie benutzt werden.
Angebot und Nachfrage, känsch? ;-)

rascr hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. August 2019 um 12:45
Eben ...

rascr hat gesagt:
Gesendet am 28. August 2019 um 22:00
Und weiter geht's:

https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/nidwalden/erneuter-kuh-angriff-auf-der-bannalp-wanderweg-gesperrt-ld.1146508

und ganu ohne waui

https://www.derstandard.de/story/2000107444975/zwei-wanderer-in-tirol-von-kuh-angegriffen

auch ohne Killerköter:

https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/wanderer-von-kuh-angegriffen-und-schwer-verletzt/story/26918614

hier noch ein (wahrscheinlich im Umgang mit den Tieren unerfahrerene Lanwirtin, auch kein Hund weit und breit):

https://www.badische-zeitung.de/kuh-greift-frau-bei-haeg-ehrsberg-an-und-verletzt-sie-schwer--175249873.html

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. August 2019 um 13:18
> Es ist rund ein Monat her, als im gleichen Wandergebiet ein Hund von derselben Kuhherde zu Tode getrampelt und der Hundehalter dabei verletzt wurde.

> durchquerten [...] die abgezäunte Weide einer Mutterkuhherde.

Leider sind die Informationen aus den Medien meist nicht detailiert genug, um sich ein Bild des Hergangs zu machen.

Aber es stimmt, informieren ist besser als verbieten: [/www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/mutter...]

dazu muss man aber
a) lesen können und
b) gewillt sein, das eigene Verhalten anzupassen (gilt auch für Landwirte)

Haben denn all die angegriffenen Wanderer
- immer mindestens 20 Meter Abstand zur Herde gehalten?
- schnelle Bewegungen und intensiven Blickkontakt vermieden?
- die Weiden nur durch vorgesehene Eingänge betreten?
oder
- sind sie gar über Zäune geklettert?
- und mitten durch die Herde gelaufen?

Bei gewissen Menschen wird aber auch alle Aufklärung nichts nützen: [/www.oe24.at/oesterreich/chronik/tirol/Aufreger-Video-Hundeb...]

... da hilft dann nur noch der Darwin-Effekt ...

Mo6451 hat gesagt: Wanderweg über Weiden
Gesendet am 29. August 2019 um 12:14
Vielleicht darf man mal fragen, wer zuerst da war, die Kühe oder der Wanderer? Ich verstehe es auch nicht, warum Wanderwege unbedingt über Weiden gelegt werden müssen.
Ich bin sehr oft unterwegs und fast immer allein. Wenn ich das Gefühl habe, die Herde ist unruhig, trete ich lieber den Rückweg an oder mache einen Umweg, denn eigentlich sollte ich mir Zeit für eine Wanderung nehmen. Da kommt es auf den Umweg auch nicht an.

Am Dienstag musste ich über eine Weide mit vielen jungen Kälbern. Die haben mich nur angeschaut und nicht bewegt, da konnte ich problemlos durchgehen.
Aber es gibt eben auch andere Situationen.

georgb hat gesagt:
Gesendet am 29. August 2019 um 16:03
Zuerst war natürlich der Wanderer da. Lange vor den Kühen kam schon Ötzi über die Alpen gewandert ;-)

silberhorn hat gesagt: Schlimmer geht's nimmer
Gesendet am 29. August 2019 um 15:51
hier sollte der Älpler bezahlen müssen?

Richter die urteilen der Bauer sei auch schuld, wahren wohl nie auf bestossenen Alpen und haben null Kenntnissen von Kühen.

kopfsalat hat gesagt: RE:Schlimmer geht's nimmer
Gesendet am 29. August 2019 um 16:02
> hier sollte der Älpler bezahlen müssen?

Und es betrifft ja nicht nur diese Idioten selber, auch Wanderer, welche die Weide danach queren, können durch die immer noch aufgebrachte Kuhherde in Mitleidenschaft gezogen werden, ohne dass sie sich direkt etwas zu Schulden haben kommen lassen.

Genau deshalb brauchts vorrangig ein Hundeverbot auf den Alpen.

silberhorn hat gesagt: RE:Schlimmer geht's nimmer
Gesendet am 29. August 2019 um 16:13
"Nachkommende Wanderer". Richtig erkannt.

Auch unter Wandernden ohne Hunde kann es Idioten geben.

silberhorn hat gesagt: Medien
Gesendet am 29. August 2019 um 16:00
… sollten bei jedem Kuh- oder Stierangriff nicht augenblicklich darüber Berichten. Sondern abwarten bis die Untersuchungen vom Hergang abgeschlossen sind und erst dann darüber informieren. Würde hoffentlich dazu beitragen den einen oder anderen Unfall zu vermeiden.

silberhorn hat gesagt: Kuhherden auf der Alp benötigen einen Hüter
Gesendet am 31. August 2019 um 20:28
Eine Netz Natur Doku hier.

Auf der Seite hinunter scrollen zu "Vom Kuh sein".
Die Sendung behandelt noch weitere Themen. Z.B. Schilderung eines Unfalls weil ein "Idiot", Zitat Kopfsalat, meinte den Ratschlag gelte nicht für ihn.
Über verschiedenen Kuhrassen, diverse Haltungsformen, Kühe mit und ohne Hörner …

Teil 1 "Kuh-Schweiz?".



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