4193m, Aletschhorn, SW-Rippe


Publiziert von burrito , 31. August 2015 um 20:47.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:30 August 2015
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 17:30
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 2700 m

Das Aletschhorn war schon lange geplant und sollte eine Art Höhepunkt des Bersommers 2015 werden. Die Tour war schön und alles hat gestommen. Jedoch war die Länge der Tour für mich absolut grenzwärtig. 3 Tage sind für diese Tour sicherlich nicht verkehrt. Bei 2 Tagen verlangt die Tour einiges an Ausdauer. Bei guter Sicht ist die Wegfindung kein Problem, dank den regelmässig eingesteckten blauen Stangen von Richi.

Unsere Tour beginnt auf der Belalp, von wo wir den Wegweisern zur Oberaletschhütte folgen. Der Hüttenweg war zurzeit gesperrt. Darum mussten wir über die Moräne des Oberaletschgletscher zur Hütte aufsteigen.
Dazu steigt man zur Brücke ab und quert gleich vor der Brücke nach links ab. Zuerst steigt man über sehr grob-blockiges Gelände. Dann hält man sich nach links und gewinnt schnell an Höhe. Linkerhand wird das Gelände einfacher zu begehen und man kommt relativ schnell vorwärts. Nach ca. 2/3 des Weges hält man sich diagonal nach rechts und quert den grossen Fluss an geeigneter Stelle. Dann holt man etwas aus und gelangt schliesslich an den Klettersteig und rauf zur Hütte. Der Klettersteig war mit einer Waliser-Fahne gekennzeichnet.

Um 10 Uhr legten wir uns schlafen, was dank der wenigen Leuten recht gut gelang. Um halb 2 in der Nacht standen wir auf und machten uns um Punkt 2 Uhr auf den Weg. Über den Klettersteig gelangten wir auf die Moräne und peilten sogleich die erste blaue Stange an. Bei guter Sicht und mit einer extra hell leuchtenden Stirnlampe ausgerüstet ist der Weg sehr gut zu finden. Zudem war der Himmel sternenklar und der Mond war voll. Dies verlieh der Berglandschaft einen wunderbaren silbernen glanz. Wir bewegten uns von blauer Stange zu blauer Stange in der Mitte der Moräne. Bis die Moränen-Linkskurve kam und wir geradeaus, jedoch eher rechtshaltend den ersten sandigen Aufschwung nach links erklommen. Auch hier halfen Stangen und Reflektoren den richtigen Weg zu finden. Dann folgte eine durchgehende Wegspur bis zu Punkt 2838. Steinmännchen folgend erklommen wir in leichter Kletterei den Sporn und gelangen zu Punkt 3101. Weiter dem Sporn folgend kamen wir zum Gletscher.
Um auf den Gletscher zu kommen, mussten wir über Eis, etwas steil und ausgesetzt, hinauf klettern. Danach konnten wir einer Spur durch das Spalten-Labyrinth folgen. Dabei querten wir Gletscherbrücken, die gerade mal Fussbreit waren. Dann steilte sich der Gletscher wenig auf und ging dann einfach in die SW-Rippe über.
Über mässig steilen Firn erreichten wir die ersten Felsen und die Sicherungsstangen. Der Fels war hier sehr brüchig und Steinschlag war ein echtes Problem. Ab hier machte sich die Höhe langsam bemerkbar und wir merkten, wie unsere Performance etwas nachlies. Genau so wie Frodo am Schicksalsberg fühlten wir uns. Wir kletterten gemeinsam, achteten jedoch darauf, immer eine Stange als Zwichensicherung zu haben.
Bis ganz nach oben kletterten wir im Schatten. Auf dem Gipfel angekommen, stellte sich die erwartete Freude nicht so richtig ein. Zu anstrengend war der 6 1/2-stündige Aufstieg und die Aussicht auf den laaangen Abstieg, mit der Moräne als krönender Abschluss, lies die Freude nicht so recht aufkommen.
Der obere felsige Teil war recht brüchig, so dass wir keine Lust hatten hier abzuklettern. Also seilten wir von Stange zu Stange ab. Unser 50 m Seil reichte meist gerade nicht bis zur nächsten Stange. Hier gilt Achtung wegen dem Steinschlag.
Gegen 11 Uhr erreichten wir wieder den Gletscher und waren erstaund, wie sehr der Schnee schon aufgeweicht war.
Danach gestaltete sich der Abstieg auf die Moräne dank dem Tageslicht sehr einfach. Wir liefen den blauen Stangen nach zurück zu unserem Depot unter der Hütte und machten uns dann an den Abstieg über die Moräne und danach zurück zur Belalp.

Monstermässig die Tour, etwas lang für 2 Tage. Die Tour ist sehr abwechslungsreich und beinhaltet alles, was eine Hochtour bieten kann.

Tourengänger: burrito


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Kommentare (1)


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Eszti hat gesagt: Gratulation!
Gesendet am 1. September 2015 um 09:17
Hi Padmanaba!
Herzlichen Glückwunsch und Respekt! Super Leistung! Wir haben 1 Woche vor Euch den Gipfel über den NO-Grat bestiegen. Wir fanden den Tour auch recht anstengend - bei viel Neuschnee - und haben auch in 3 Tagen gemacht.
Grüße,
Eszter


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