Vom Albitjöchl über die Landschaftsspitze auf Grüntalspitze und Landschaftseck über dem Roßkarsee


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 6. August 2015 um 13:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 4 August 2015
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 11:15
Unterkunftmöglichkeiten:Zimmer in Gramais

Am 04.08.15 gegen 06.45 Uhr brach ich vom Albitjöchl, wo ich im Zelt die Nacht verbracht hatte, auf, um über einen steilen Grasgrat u. Schrofen auf die Landschaftsspitze zu steigen. An ihrem Westgrat fand ich eine geeignete Stelle zum Abstieg ins Landschaftskar. Über Geröll und ein Firnfeld querte ich das Kar zum Steig, der über die Scharte "Beim Loch" ins Roßkar führt. Diese überschritt ich, stieg auf ihrer anderen Seite steil ab. Ich traf zwei junge Männer, die über die genannte Scharte ins Landschaftskar wandern wollten. Sie sagten mir, dass abends eine Gewitterfront durchziehen würde. Mit dieser Information wurde die Erfüllung meines Wunsches, am Roßkarsee zu zelten, in Frage gestellt!

Etwas weiter unten verließ ich den Steig u. querte das Gelände mit Geröll u. Gras zum Grüntalsee. Von dort konnte ich die Steilflanke der Grüntalspitze sehen. Ich entdeckte die Rinne, durch die man laut Führer auf ihren Gipfel steigen sollte. Von vorn gesehen, sieht die Flanke schon wie eine Steilwand aus. Da konnte ich kaum glauben, dass man durch diese Rinne wenig schwierig (II) hinaufsteigen kann!

Über einen Schutt-u Geröllhang erreichte ich das untere Ende der Rinne. Bald mussten in der Rinne plattige Felsen begangen werden, die ich aber mit II+ bewertete. Über Felsen (I+-II-) rechts verließ ich daher die Rinne. Ich kletterte ein Stück hinauf, bis die Rinne wieder leichter zu begehen war. Über etwas ausgesetzte Felsen querte ich in die Rinne, in der sich viel Geröll befindet u. stieg in ihr ein Stück auf. Dann erreichte ich wieder steile. plattige Felsen u. verließ die Rinne erneut nach rechts. Über leichte Felsen (I) kletterte ich einige m u. gelangte auf steiles Gehgelände. Ich erreichte bald den obersten Teil der Rinne, die ich bis zum Grat beging. Von hier waren es nur noch wenige m zum Gipfelkreuz mit Buch.

Ich stieg dieselbe Route zum Grüntalsee ab u. wanderte über grasiges Gelände bis kurz vor den Roßkarsse. Dort legte ich meine Sachen, die ich für die Besteigung von weiteren Gipfeln nicht benötigte, unter einen überhängenden Felsen. Danach nahm ich den Steig, der zum "Beim Loch" führt für ca. 100hm Aufstieg. Ich querte nach rechts in den Geröllhang unter dem Landschaftseck, das im Skitourenführer der Lechtaler Alpen aufgeführt ist. Mühsam u. nicht ganz einfach stieg ich über das Geröllfeld auf, Zonen mit größeren Felsbrocken bevorzugend. Oberhalb ging es über die Schrofenflanke weiter hinauf bis zum NO-Grat des Berges. Über diesen (Stellen I) erreichte ich den höchsten Punkt.

Ich fand eine bessere Abstiegsmöglichkeit direkt vom Gipfel hinunter zum Geröllhang. Auf steilem, aber festem Schuttboden (Abrutschgefahr) stieg ich langsam u. vorsichtig ab. Nicht weit über dem Geröll rutschte ich aber plötzlich aus, stürzte nach vorne, schlug mit dem linken Arm auf einem Felsen auf, überschlug mich u. kam unter dem Felsenboden auf dem Hosenboden auf. Ich verspürte einen fürchterlichen Schmerz. Ich hatte mir die Haut des Armes aufgerissen u. ihn selbst geprellt. Es blutete aber kaum. Nach kurzer Pause stieg ich weiter bis zu meinem zurückgelassenen Gepäck weglos ab. Ich packte meine Sachen zusammen u. stieg nach einer Rast nach Gramais ab. Für den Weg dahin brauchte ich mehr als 2h. Ich kehrte im Gasthof ein, während draußen ein Gewitter hereinbrach (Bem.:wenn der Unfall nicht passiert wäre, hätte ich noch versucht, die Nördliche Torspitze zu ersteigen u. wäre nach dem Abstieg in das Gewitter geraten!) Ein Urlauber, der Sanitäter sein soll, legte mir einen Verband an. Der Wirt, dessen Gasthof voll belegt war, vermittelte mir ein Zimmer im Ort, wo ich übernachtete.



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