Kleiner Rauchkofel 3006m - Wer die Einsamkeit sucht


Publiziert von georgb , 27. Juni 2015 um 17:22.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Percha-Mühlbach-Parkplatz Badl
Kartennummer:tabacco Pustertal

Rauchkofel gibt es im Pustertal einige, aber der am wenigsten bekannte ist wohl der Kleine Rauchkofel im Mühlbacher Tal. Wer die Einsamkeit sucht wird sie hier garantiert finden, außer ein paar verirrter Gemsen wird einem kein Lebewesen über den Weg laufen.
Langsam entwickle ich schon eine paranoide Menschenscheu, da stehen doch tatsächlich Autos früh um 7 am Parkplatz. Zwei tapfere Bergsteiger sind sogar auf dem Weg zum Fensterlekofel. Kurz lasse ich den Gedanken wirken, entschließe mich dann aber doch für die Windschar. Auf dem Steig Richtung Grubscharte sichte und höre ich tatsächlich schon weitere Aspiranten in der Höhe. So ein Menschenauflauf ;-) Also zweige ich an der Scharte ab nach Osten ins Niemandsland Richtung Kleiner Rauchkofel. Hier sollte ich Ruhe finden. Doch schon springt ein Gamsbock über die Schneereste vor mir her, genehmigt, schließlich bin ich der Besucher und er will auch nur seine Ruhe!
Wo sich der Kleine Rauchkofel exakt befindet ist unklar, auf dem Kamm stehen mehrere sekundäre Erhebungen, auch bei den Höhenangaben habe ich meine Zweifel und übernehme einfach ungeprüft tabacco. Ich wähle die nach meiner Einschätzung höchste und dem großen Bruder nächste, klingt für mich plausibel. In diesem Fall muss ich allerdings erst ein Stück absteigen, um hinüberzuqueren, es liegen noch einige wenig trittfeste Schneefelder herum und ich umgehe sie lieber über leichte Blöcke und Schrofen. Auch der Gipfelhang ist einfach, die Hände werden kaum gebraucht (I-).
Neben mir steht die abweisende Westwand des Großen Rauchkofel und ich komme mir auf meinem Gipfel klein und unwichtig vor und genieße es ;-)
Doch bald trübt sich der Himmel ein und es wird Zeit. Beim Abstieg nutze ich jetzt doch die Firnfelder, geht einfach schneller und rutschenderweise hält der Schnee recht gut. Zügig bin ich wieder an der Grubscharte und treffe auf die Windscharbesteiger. Bei dem einsetzenden Nieselregen bin ich nicht zu halten und rausche an ihnen vorbei Richtung Badl. Ein kurzer Gruß muss genügen, was stören sie auch meine Kreise!
Erst auf der Terrasse komme ich zur Ruhe und dankenswerterweise bescheint jetzt wieder die Sonne meinen Cappuccino. Da geht das Herz auf und die lieben Mitmenschen werden immer sympathischer und ich redseliger, genug Einsamkeit für heute!

Tourengänger: georgb


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Kommentare (1)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2015 um 12:10
scheene Tour.....da war i a scho lang nimma....

VLG aus Monaco

vom

ADI


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