Zwölferkopf und großer Waxenstein


Publiziert von frehel , 28. Juni 2015 um 23:47.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:18 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto oder der Bahn nach Hammersbach

Routenverlauf: Hammersbach, Höllentalklamm, Höllental, Waxenstein Südflanke, Mittagsscharte, Zwölferkopf, Großer Waxenstein, Abstieg über Waxensteinrinne ins Höllental und zurück nach Hammersbach

Der Versuch den Wanderparkplatz in Hammersbach anzusteuern scheitert heute daran, dass anlässlich von G7 der komplette Platz als Polizeiquartier (?) eingesetzt ist. Also mit dem Auto zurück und zum Parkplatz der Alpsitzbahn. Dafür werde ich für die extra Meter dann mit einer wunderbaren Morgenstimmung über blühenden Blumenwiesen entschädigt. Doch angesichts der Länge der heutigen Tour beeile ich mich und gehe zügig durch die Höllentalklamm bis zur gerade neu errichteten Höllentalhütte. Da sie noch bis August geschlossen hat, ist so früh außer mir und ein paar Arbeitern am Neubau niemand unterwegs.
Nach einem kurzen Frühstück und dem Auftanken der Wasservorräte an den Wasserfällen, die sich hier an wasserstauenden Schichten an der Basis des Wettersteinkalks gebildet haben, geht es weiter.

Man steigt gegenüber der Hütte in die Waxensteinsüdflanke ein und begibt sich zunächst zu einem Wasserreservoir. Auf dem kaum zu verfehlenden Pfad steigt man steil rechts haltend auf (Stellen I) und umgeht damit einen markanten Turm rechtsseitig. Auf der Höhe des Turms angelangt flacht das Gelände in einigen plattigen Felsstrukturen ab. Nach einer weiteren steileren Passage (I) kommt man auf den Schafsteig. Da ich heute einen kleinen Teil des Waxensteingrates mitnehmen möchte, gehe ich hier nicht nach links zur Waxensteinrinne, Normalanstieg auf den großen Waxenstein, sondern wende mich nach rechts. Über einige unangenehm brüchige gelbliche Rinnen (Wettersteinkalk von seiner unerfreulichsten Seite) geht es hinüber zur Mittagsscharte. Zum Glück wird die Felsqualität im Folgenden deutlich besser.

Von der Mittagsscharte geht es nicht direkt am Grat nach Westen empor, sondern auf einer Pfadspur ausweichend in der Nordostflanke einige Platten umgehend. Schließlich das letzte Stück am Grat auf den Zwölferkopf. Dieser Abschnitt gehört zu den landschaftlich schönsten Teilen der Tour mit wunderbaren Tiefblicken in die Mittagsreisn und das Garmischer Becken.

Von der Zwölferspitze geht es steil am Grat hinunter (II-III). Nun leichter (Stellen II) meist am Grat, gelegentlich kurz in die Nord- oder Südseite ausweichend bis kurz vor den großen Waxenstein. Hier befindet sich die Schlüsselstelle. Ein sich steil etwa 20 Meter tief in den Grat einsenkende Scharte. Abgeklettert wird leicht südseitig durch einen schmalen Kamin (III), der im Alpenvereinsführer zu Recht als "schwierig" bezeichnet wird, erst recht für Plastikwandkletterer (aka Kaminhonks) wie mich.  Und dann das: Auf der anderen Seite soll es laut Führer durch einen überhängenden Kamin mit großem Klemmblock hochgehen. Das ist wohl ein schlechter Scherz, denn das wäre Lichtjahre enfernt von einem Dreier. Als Alternative wird angegeben südseitig über abgespaltene Blöcke aufzusteigen; doch dabei muss es sich um eine Nord-Süd-Schwäche handeln. Abgespaltene Blöcke finde ich nur auf der Nordseite und tatsächlich geht es dort fast senkrecht aber gutgriffig aufwärts (III) bis direkt unter den Gipfel des großen Waxensteins. Die Rinne oberhalb des Klemmblocks wird am besten gar nicht betreten.

Abstieg über die noch tief mit Schnee gefüllte Waxensteinrinne. Laut Gipfelbuch hat sich dieses Jahr da noch niemand im Aufsteig durch den Schnee hochgewühlt, doch dann kommen mir später noch zwei ermüdete Wander_innen durch dieselbe entgegen, die die Anstrengung tatsächlich auf sich genommen haben. Im Abstieg geht es in der verschneiten Rinne ganz gut, sie ist gerade noch flach genug, um abfahren zu können. 

Tourengänger: frehel


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