neue, alte, Wege am Niderbauen
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Auf älteren Karten - und auf Zeitreise - ist ein Zustieg von der Nordseite her, von Sagenboden aus - zum Niderbauen noch vermerkt; ebenso die Wegvariante zur Tritthütte. Nachdem die lange im Schatten liegenden Nordseiten dieses so aussichtsreichen Berges endlich schneefrei waren, machten wir uns auf zur Erkundigung …
Bei düsteren Verhältnissen, d.h. nebelschwangeren Felswänden ob Emmetten, Sagenboden, machten wir uns erst auf der Strasse auf um den Einstieg zu suchen. Entlang der Verbindungsstrasse nach Seelisberg laufen wir bis kurz nach P. 750, wo vis-à-vis des Dürrensees ein Fahrweg im Wäldchen hochführt bis zur Weidefläche bei In den Hattigen. Nun ist die Wegspur nur knapp auszumachen im hohen Gras; wie wir uns jedoch der Bachrunse bei P. 817 nähern, wird ein Pfad erkennbar, welcher über diese - undeutlich, und wohl jedes Jahr anders bei den Geschiebemengen, welcher der Bach jeweils mitzuführen pflegt - leitet. Anschliessend ist die Spur ausgeprägt; etwas später ist sogar ein Durchgang eingerichtet, nach welchem wir in moderater Steigung im Wald weiter ansteigen. Über eine offene Fläche gelangen wir nach Gross Bleiki und zur schlecht erkennbaren Abzweigung, welche uns zur langen Serpentinenanlage im Schellenberg weist.
Relativ ausgeprägt präsentiert sich der Pfad hier; auf dem äusserst steilen Waldboden hält sich dieser länger - und es scheint, als werde er doch hin und wieder begangen. Ausserdem sind abschnittsweise auch neuer erscheinende kleine Wegverbauungen eingerichtet - so gegen 20 Jahre alt schätzen wir sie. Ein gut angelegter Weg, konstatieren wir; so ist’s trotz der Steilheit des Hanges ein angenehmes, doch lang anhaltendes Hinaufschreiten. Mal kürzer, mal weiter ausholend, um einige Kuppen herum, stets jedoch gefällig, erreichen wir P. 1260; noch dauert der Anstieg jedoch eine Zeitlang an …
Mit zunehmender Dauer lichten sich die Baumreihen, endlich treten wir auf offene Flächen hinaus; der Blumenreigen setzt ein - und wir nähern uns der Nebeluntergrenze. So erreichen wir die reizende Hüttensiedlung auf Äugstliboden zwar inmitten einer Fülle von Narzissen-Windröschen, doch auch inmitten einer, die Sicht nach oben verunmöglichenden, Nebelschicht.
Wir richten uns hier dennoch zur Znünipause ein; dabei hören wir durch den Nebel hindurch allmählich näherkommende Stimmen - wie die beiden Männer schliesslich auftauchen, erkennt uns der eine als diejenigen, welche bei seinem Haus im Sagenboden parkiert hätten. Rassig seien wir aufgestiegen, meint er; und im weiteren Gespräch erläutert er uns die Geschichte dieses alten Weges. Nach einer Instandstellung nach Lothar (1999) kümmerte sich niemand mehr um den Wegerhalt; doch werde er tatsächlich des Öfteren noch begangen; erst gestern sei seine Frau mit ihrem Hund aufgestiegen (wir hatten die Spuren feststellen können).
Noch ist der weitere Wegverlauf nicht einsehbar, doch die Wegspuren sind deutlich; teilweise ist der Aufstieg zu den Felswänden sowie zum Sattel, welcher später zur Tritthütte hinüber und -unterleitet, erst kürzlich ausgebessert worden. So ist es - trotz des Nebels - ein Vergnügen, gegen die senkrechten Abstürze auf steilen Wiesen hochzulaufen, und unter jenen auf geröllig-felsigem Pfad weiter steil emporzukraxeln. Nach einer flachen, doch leicht abschüssigen, Passage sind nur noch wenige Höhenmeter im Steilgras und auf ein paar steinigen Stufen hinter uns zu bringen, bis wir den Übergang zum Weidegelände erreichen. Hier erwartet uns nun erfreulicherweise ein doch bereits freundlicheres Wetterbild: einige der umliegenden Berge sind zwar noch leicht wolkenbedeckt, doch von Westen her macht sich die Wetterbesserung deutlich bemerkbar - motivierendes Blau ist festzustellen. So streben wir innert Kürze der Tritthütte zu, wo wir die Aussicht geniessen, und trotz der bevorstehenden Käseherstellung freundlich bedient werden.
Nach dem kurzen Gespräch und Einblick in die Käseproduktion machen wir uns, bei stets besseren Wetterverhältnissen auf, um den abschliessenden, vergleichsweise einfachen, Gipfelanstieg unter die Füsse zu nehmen. Via P. 1677 streben wir der etwas abschüssigen Nordseite des Gütsch zu, traversieren diese, und erreichen bald den Sattel, wo der wbw Bergweg von Lauweli durchs Stollenloch einmündet. Nur noch wenige Höhenmeter verbleiben bis zum Niderbauen Chulm - einmal mehr bewundern wir hier den sensationellen Tiefblick auf Brunnen und den Vierwaldstättersee - die meisten der näheren umliegenden Gipfel sind nun glücklicherweise beinahe wolkenfrei.
Nach der aussichtsreichen und gemütlichen Mittagsrast begeben wir uns auf den, im ersten Abschnitt mit dem Aufstiegsweg identischen Abstieg; auf ca. 1795 m wählen wir die neu eingerichtete und markierte Variante - bis 1968 ist unsere vormittägliche Wegwahl auf swisstopo eingezeichnet; verblassende Markierungen und deutliche Wegspuren sind nach wie vor vorhanden. An der Tritthütte vorbei schlendern wir P. 1578 entgegen; hier zweigt der Bergwandweg ab und leitet uns zur Hütte - mit kleiner Einkehrmöglichkeit - auf Frutt; kurz danach erreichen wir die Weggabelung Frutt.
Nach kurzem sanftem Wiesenwandern beginnt im anschliessenden Wald der doch sehr ruppige, steile und lang anhaltende Abstieg via P. 1288 nach Ägestenwald; ähnlich führt er weiter hinunter bis ausgangs des steilen Waldgeländes oberhalb Blätz’, von wo aus wir wieder zurückfinden zum Startpunkt Emmetten, Sagenboden.
unterwegs mit Jumbo (Aufstieg via Ägestenwald, Hinunterfahrt mit der LSB)
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