Marwees bei Schnee


Publiziert von pboehi , 25. Mai 2015 um 23:11.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:24 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1175 m
Abstieg: 536 m
Strecke:6.32km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wasserauen
Unterkunftmöglichkeiten:Meglisalp

"Diretissima Marwees" und die Begehung bei Schnee.
 
Mit den wechselhaften Frühlingsbedingungen mich abmühend, es kaum erwarten könnend, wieder die höheren Lagen des Alpsteins in Angriff zu nehmen, liess ich mich vom Schneefall der vergangenen Woche nicht abhalten, die Marwees zu überschreiten. Ich hatte die Marwees bereits am 14.5. absolut problemlos gemacht und wollte nun sehen, wie sich die ganze Sache mit etwas Schnee anfühlt. Die Marwees kenne ich bestens, diese ist mein üblicher Zustieg zur Meglisalp, ich habe diese schon bei Regen, Nebel, Schneefall, beim Eindunkeln etc. gemacht, sodass ich mir das Unterfangen zutraute. Ich war entsprechend (Pickel, Steigeisen, Bergschuhe) ausgerüstet.
 
Den Aufstieg machte ich wie üblich via Hüttentobel - Alp Klein-Hütten - Bogartenlücke in meinen üblichen 30 Minuten Intervallen. Bei der Bogartenlücke konnte ich zusammen mit einem weiteren Berggänger einen Deutschen Turnschuhtouristen davon abhalten, die Marwees bei diesen Bedingungen in seinen Savannen-Huschern zu überschreiten, was sicher ein guter Rat war.
 
Da in der Aufstiegsrinne nach der Bogartenlücke noch reichlich Schnee lag, stieg ich im Grasband rechts davon auf und traversierte ganz oben darüber, um so die kleine Scharte zu erreichen. Oben angekommen, stand ich vor dem aus meiner Sicht gefährlichsten Stück: Der schneebedeckten Traverse nach rechts, wo ein Ausrutscher fatal gewesen wäre.
 
Nach links oben war das Gelände schneefrei, sodass ich mich entschloss die Diretissima zu versuchen. Auf steilem, gut gestuften Grasgelände bewegte ich mich stetig höher und fühlte mich gleich wieder im Element, im obersten Bereich wurde es so steil, dass ich mir kurz überlegte, den Pickel hervorzunehmen, es ging aber noch knapp ohne. Entlang des Wandfusses stieg ich auf und landete so ziemlich direkt beim Kolpingkreuz, etwa 30m davor stiess ich wieder auf den Wanderweg, ohne mit einem gefährlichen Schneefeld in Kontakt gekommen zu sein. Somit habe ich a) eine sichere Alternative bei Schnee und b) eine schöne Variante für Freunde steilen Grasgeländes entdeckt.
 
Der Grat selbst war ziemlich Schnee bedeckt, es hatte streckenweise Wächten und Verwehungen, ich hielt mich wo immer möglich an den Grat, der teilweise schneefrei war. Vor mir war erst eine Person (mit Hund) gegangen, die Spuren hielten sich treu an den Weg und waren mir eine Hilfe, wobei der Hund anscheinend das bessere Gefühl für die ideale Route hatte. Hielt man sich an den Weg, war die Begehung trotz einer Schneedecke von 10-40cm Dicke gut machbar. Abseits des Weges war es naturgemäss auf dem steilen Gras rutschig, sodass im Zweifelsfall Steigeisen eine gute Wahl gewesen wären. Ich schaffte es dank den bestehenden Spuren ohne. Auch die kurzen Kraxelpassagen waren unproblematisch, die Schneedecke war dort dünn und das Gelände gut erkennbar.
 
Ausstieg auf dem regulären Weg, kurz vor dem Widderalpsattel kürzte ich direkt zur Bötzelalp ab und stieg via Trüest ab. Beim Ausstieg aus dem Trüest liegt Schnee in der Scharte, ich kletterte aussen um den Felskopf herum und ging direkt zur Meglisalp.
 
Den GPS Track und die Tourdaten habe ich mit der Polar v800 aufgezeichnet.

Tourengänger: pboehi


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Kommentare (1)


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Urs hat gesagt:
Gesendet am 29. Mai 2015 um 12:24
Guter Bericht und Fotos.
Gestern waren die Verhältnisse bereits um einiges besser als bei dir.
Grüsse Urs


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