"In der Ruhe liegt die Kraft" - Clean Climbing am Naturnser Sonnenberg


Publiziert von simba , 28. April 2015 um 20:30.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:20 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: V+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 380 m
Abstieg: 380 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Naturns zum Parkplatz Unterstellbahn.

"Alpinklettern" anstatt Snowboardtour - ein schuhreparaturbedingter Zwischentag lud ein, zwischendurch die Klettermöglichkeiten am Naturnser Sonnenberg auszutesten. Dieser bietet - wie der Name schon sagt - sonnenverwöhnte Gneisfelsen und als leichteste Linie die Route "In der Ruhe liegt die Kraft". Da diese komplett selbst abgesichert werden muss (die eingerichteten Stände sind durchweg vergammelte Seilstücke an Bäumen!), trotz gemäßigter Schwierigkeiten ein veritables kleines Abenteuer.

Zustieg: Vom Parkplatz der Straße entlang bis zur Unterstellbahn. Dort der Straße den Berg hinauf folgen. An einem kurzen Flachstück gäbe es noch einmal 2-3 Parkplätze auf der linken Seite, kurz danach rechts hinauf und in mehreren Serpentinen ansteigen, bis man nach ca. 20 Minuten rechts eine Natursteinmauer passiert. An deren Ende, zweigt ein Pfad rechts ab, dem man oberhalb der Mauer folgt, bis man den mit Geländern versehenen Waalweg erreicht. Diesem ca. 5 Minuten folgen. Just, wenn man wieder einen Wegweiser vor sich in ca. 20 Meter Entfernung erblickt, nach links auf einem unscheinbaren Pfad hinauf zu den Felsen. Unterhalb der Felsen nach links queren bis zum mit einem Markierungsstein versehenen Einstieg.

Route: Die Route selbst weist sechs Seillängen und zwischen der 4. und 5. Seillänge eine längere Gehpassage auf. Im unteren Teil ist die Route sehr inhomogen: Die erste und die dritte Seillänge (jeweils III+) sind sehr einfach, oft grobblockig und gemüsig und daher auch eher unlohnend. Die zweite Seillänge ist trotz der verhältnismäßigen einfachen Bewertung mit V ziemlich anspruchsvoll, da die Risskletterei quasi durchweg abdrängend ist und man selten in bequemen Positionen Friends und Keile legen kann - gute Stellen hierfür gibt es aber zu hauf. Die vierte Seillänge (IV+) bietet noch einmal eine interessante Querung und eine schöne Platte, ehe man ein Plateau und damit das Ende des ersten Teils erreicht. Dort - wie auch ansonsten - bietet sich als Standplatz jeweils eine oder mehrere gut gewachsene Birken an, dazwischen kann man mit Friends, Keilen, Köpf- und Baumschlingen für eine passende Absicherung sorgen. Dank der kurzen Seillängen braucht man nicht allzuviel Material. Rote Punkten bilden eine Orientierungshilfe bei der Routenfindung.

Nach der vierten Seillänge geht es ca. 25 Meter gerade bergauf, ehe man nach links auf einem ausgesetzten Band in leichter Kletterei ca. 10 Meter absteigt und anschließend unterhalb der Felswände (auf abschüssigem, leicht ausgesetzten Band) zum zweiten Teil der Route quert. Der zweite Teil der Route ist deutlich homogener und lohnender: Eine schöne Rissverschneidung (V-, roter Punkt + Sanduhrschlinge zu Beginn) mit nur einer kurzen etwas abdrängenden Stelle bildet die fünfte Seillänge, in der sechsten Seillänge geht es erst grobblockig, dann durch eine angedeuteten Risskamin und schließlich linkshaltend über eine Platte zum Ausstieg (IV+). Stand gemacht werden kann wieder an gut gewachsenen Bäumen, wobei eigene Schlingen dem teils sehr moderigen vorhandenen Material vorzuziehen sind.

Abstieg: Ab dem Ausstieg verläuft der Abstieg immer nach rechts haltend (Pfadspuren) bis man nach einiger Zeit und einigen Abstiegsmetern den Waalweg erreicht. Diesem unterhalb der Felswände zurück zum Zustiegsweg folgen (nach rechts) oder nach links weiter gehen, bis man auf markiertem Weg nach Naturns absteigen kann.

Material:
Mehrere lange Schlingen (insb. für die Stände), Satz Keile, 3-5 Friends, zur Reduzierung der Seilreibung sind Halbseile sinnvoll, wobei ein doppelt genommenes 60er Halbseil ausreicht.

Topo:
Ein Topo konnte auf der Südtiroler Seite kletterland.com heruntergeladen werden. Diese scheint aber nunmehr nicht mehr online zu sein. Bei Interesse übersende ich gerne ein Topo im PDF-Format (da ich nicht weiss, wie/ob ich die Datei hier einfügen kann.)

Tourengänger: simba, Nala


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