Wanderwoche im Vinschgau - von plätschernden Waalen und feurigen Lilien
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Start in den ersten Wandertag. Aufstehen, rasch Knickerbocker und SAC-Karohemd anziehen. Wo ist der linke rote Socken? Einmal mehr misslingt mir das Schnüren der Schuhe. Den Rucksack habe ich auch verlegt. Und schon umringen mich 50 Senioren, einige 100 Jahre und älter. Graue Haare, graue Bärte - und ich bin immer noch barfuss und habe vergessen, wo es hingeht. In mir bricht Panik aus.
Schweissgebadet erwache ich aus meinem Albtraum, trete auf den Balkon, spüre die frische Luft, sehe blauen Himmel. Ich weiss: der Start in meine vierte Wanderwoche im Vinschgau wird gelingen. Vor dem Frühstück wandere ich noch hinüber nach Tschirland und erhole mich von den Strapazen meines Traumes.
9. Juni: Marlingerwaalweg, 11 km, 3 Std., T1
Töll Brücke - Buschenschenke - Lana
Der Marlingerwaalweg ist in jeder Beziehung ein idealer Start in eine Wanderwoche. Er beginnt in der Talenge von Töll und fliesst mit leichtem Gefälle ca 11 km bis oberhalb Lana. Es gibt mehrere Gelegenheiten, unterwegs zu Bushaltestellen abzusteigen. In regelmässigen Abständen laden gastliche Jausen zu Pausen ein - und ich kaufe mir natürlich bei Margareth Messner am Waal-Kiosk ein schönes neues Hemd.
Fazit des ersten Tages: alle Seniorenwanderer sind konditionell in der Lage, Wanderungen dieser Länge zu bewältigen, auch die beiden 90-jährigen!
10. Juni: Sonnenberger Panoramaweg, 9 km, 200 Hm, 3 Std.
Kompatsch - St. Prokuluskirche - Panoramaweg - Abzweigung Rabland - Rablanderwaal - Rabland
Aus Wettergründen ziehe ich den auf Freitag vorgesehenen Tag zur freien Verfügung vor. Zu Beginn besuchen wir am Dorfrand von Naturns das Kirchlein des Dorfheiligen Prokulus. Das Gebäude ist ein bedeutendes Kunst- und Kulturdenkmal aus vorkarolingischer Zeit. Hier finden wir die ältesten Fresken im gesamten deutschen Sprachraum. Die angebotene Führung ist sehr interessant und ausgesprochen witzig.
Ein kleines Grüppchen wandert anschliessend mit mir über den Sonnenberger Panoramaweg Richtung Partschins. Diesen Weg habe ich vor Jahren mehrmals begangen und deshalb nicht rekognosziert. Die Strafe folgt sogleich: auf halbem Weg ist der Weg gesperrt, wir müssen steil Richtung Rabland absteigen. Dies tun wir sehr umsichtig und entdecken zur Belohnung weiter unten den Rablanderwaalweg. Was eigentlich als Ruhetag gedacht war, ist am Ende ganz schön anstrengend.
11. Juni: Rundwanderung Vernagt Stausee, 3 Std., 100 Hm, T2
Vernagt - Seerundweg Gegenuhrzeigersinn - Staudamm - Vernagt
Der Vernagt-Stausee wird grösstenteils vom Schnalserbach gespeist. Er liegt auf einer Höhe von ca. 1700 m und hat eine Fläche von ca. 100 ha. Im Stausee versanken acht Höfe des Dorfes Vernagt. Die Spitze des Kirchturms ragt bei niedrigem Wasserstand aus dem See.
Unterweg begegnen uns auf einer Weide Lamas, wir überqueren eine Schlucht auf einer Hängebrücke. Auf der Südseite kommen wir bei einem grossen Stöpsel vorbei. Es ist verboten, diesen auszuziehen! Der See würde sonst auslaufen:
Botanische Höhepunkte des Tages: prächtige Alpenreben und Alpenrosen.
12. Juni: Meranerhöhenweg Katharinaberg - Unterstell, 3 Std., 400 Hm, T2
Katharinaberg - Unterperfl - Kopfron - Innerunterstell - Linthof - Unterstell
Der Meraner Höhenweg führt in mehreren Tagesetappen rund um die Texelgruppe. Nach dem Besuch der Kirche St. Katharinaberg wandern wir von Hof zu Hof und können nur staunen, wie an unglaublich steilen Hängen Landwirtschaft betrieben wird. Wo der Wanderer kaum stehen kann, mäht der Bauer Gras, macht Heu und schickt die Milch mit der privaten Luftseilbahn hinunter ins Tal – und die Bäuerin führt als zweites Standbein eine gastliche Jause.
Gespannt waren wir auf die Feuerlilien. Wir wurden nicht enttäuscht. Sie blühten und begeisterten mit ihrem intensiven Rot. Zoom sei Dank konnten wir sie fotografieren, ohne ihnen zu nahe zu treten.
Auch an diesem Tag beeindruckend, wie unsere ältesten Wanderer die Steigungen bewältigten. Nicht rasend schnell, aber immer sicher und kraftvoll.
13. Juni: Vom Taser über den Schennawaal nach Schenna, 8 km, 2 Std., T1
Talstation Taserbahn - Schennawaal - Schenna
Eigentlich wollten wir heute von Obertaser über Videgg zum Pennanger wandern. Das schien mir kurz vor der Heimreise zu anstrengend, und so fuhr uns Erich mit dem Schupfer-Bus wie geplant zur Taserbahn, wir folgten dann aber dem Schennawaal abwärts, erst gemütlich, dann durch eine steile Schlucht, und zum Abschluss nur noch genüsslich. In Schenna kehrten wir beim Schlosswirt ein, fuhren mit dem Kursbus nach Obermais (Polenta di Sopra) und wandelten auf den Spuren von Sissi nach Meran.
14. Juni: Heimreise
Naturns - Mals - Ofenpass - Zernez - Landquart - Zürich - Bern - Bolligen
Abreisen heisst ja auch Abschied nehmen. Abschied von einer wunderschönen Gegend, Abschied von freundlichen und gastlichen Menschen. Abreisen heisst auch Danke sagen:
Man soll niemals niemehr sagen!
Schweissgebadet erwache ich aus meinem Albtraum, trete auf den Balkon, spüre die frische Luft, sehe blauen Himmel. Ich weiss: der Start in meine vierte Wanderwoche im Vinschgau wird gelingen. Vor dem Frühstück wandere ich noch hinüber nach Tschirland und erhole mich von den Strapazen meines Traumes.
9. Juni: Marlingerwaalweg, 11 km, 3 Std., T1
Töll Brücke - Buschenschenke - Lana
Der Marlingerwaalweg ist in jeder Beziehung ein idealer Start in eine Wanderwoche. Er beginnt in der Talenge von Töll und fliesst mit leichtem Gefälle ca 11 km bis oberhalb Lana. Es gibt mehrere Gelegenheiten, unterwegs zu Bushaltestellen abzusteigen. In regelmässigen Abständen laden gastliche Jausen zu Pausen ein - und ich kaufe mir natürlich bei Margareth Messner am Waal-Kiosk ein schönes neues Hemd.
Fazit des ersten Tages: alle Seniorenwanderer sind konditionell in der Lage, Wanderungen dieser Länge zu bewältigen, auch die beiden 90-jährigen!
10. Juni: Sonnenberger Panoramaweg, 9 km, 200 Hm, 3 Std.
Kompatsch - St. Prokuluskirche - Panoramaweg - Abzweigung Rabland - Rablanderwaal - Rabland
Aus Wettergründen ziehe ich den auf Freitag vorgesehenen Tag zur freien Verfügung vor. Zu Beginn besuchen wir am Dorfrand von Naturns das Kirchlein des Dorfheiligen Prokulus. Das Gebäude ist ein bedeutendes Kunst- und Kulturdenkmal aus vorkarolingischer Zeit. Hier finden wir die ältesten Fresken im gesamten deutschen Sprachraum. Die angebotene Führung ist sehr interessant und ausgesprochen witzig.
Ein kleines Grüppchen wandert anschliessend mit mir über den Sonnenberger Panoramaweg Richtung Partschins. Diesen Weg habe ich vor Jahren mehrmals begangen und deshalb nicht rekognosziert. Die Strafe folgt sogleich: auf halbem Weg ist der Weg gesperrt, wir müssen steil Richtung Rabland absteigen. Dies tun wir sehr umsichtig und entdecken zur Belohnung weiter unten den Rablanderwaalweg. Was eigentlich als Ruhetag gedacht war, ist am Ende ganz schön anstrengend.
11. Juni: Rundwanderung Vernagt Stausee, 3 Std., 100 Hm, T2
Vernagt - Seerundweg Gegenuhrzeigersinn - Staudamm - Vernagt
Der Vernagt-Stausee wird grösstenteils vom Schnalserbach gespeist. Er liegt auf einer Höhe von ca. 1700 m und hat eine Fläche von ca. 100 ha. Im Stausee versanken acht Höfe des Dorfes Vernagt. Die Spitze des Kirchturms ragt bei niedrigem Wasserstand aus dem See.
Unterweg begegnen uns auf einer Weide Lamas, wir überqueren eine Schlucht auf einer Hängebrücke. Auf der Südseite kommen wir bei einem grossen Stöpsel vorbei. Es ist verboten, diesen auszuziehen! Der See würde sonst auslaufen:
Botanische Höhepunkte des Tages: prächtige Alpenreben und Alpenrosen.
12. Juni: Meranerhöhenweg Katharinaberg - Unterstell, 3 Std., 400 Hm, T2
Katharinaberg - Unterperfl - Kopfron - Innerunterstell - Linthof - Unterstell
Der Meraner Höhenweg führt in mehreren Tagesetappen rund um die Texelgruppe. Nach dem Besuch der Kirche St. Katharinaberg wandern wir von Hof zu Hof und können nur staunen, wie an unglaublich steilen Hängen Landwirtschaft betrieben wird. Wo der Wanderer kaum stehen kann, mäht der Bauer Gras, macht Heu und schickt die Milch mit der privaten Luftseilbahn hinunter ins Tal – und die Bäuerin führt als zweites Standbein eine gastliche Jause.
Gespannt waren wir auf die Feuerlilien. Wir wurden nicht enttäuscht. Sie blühten und begeisterten mit ihrem intensiven Rot. Zoom sei Dank konnten wir sie fotografieren, ohne ihnen zu nahe zu treten.
Auch an diesem Tag beeindruckend, wie unsere ältesten Wanderer die Steigungen bewältigten. Nicht rasend schnell, aber immer sicher und kraftvoll.
13. Juni: Vom Taser über den Schennawaal nach Schenna, 8 km, 2 Std., T1
Talstation Taserbahn - Schennawaal - Schenna
Eigentlich wollten wir heute von Obertaser über Videgg zum Pennanger wandern. Das schien mir kurz vor der Heimreise zu anstrengend, und so fuhr uns Erich mit dem Schupfer-Bus wie geplant zur Taserbahn, wir folgten dann aber dem Schennawaal abwärts, erst gemütlich, dann durch eine steile Schlucht, und zum Abschluss nur noch genüsslich. In Schenna kehrten wir beim Schlosswirt ein, fuhren mit dem Kursbus nach Obermais (Polenta di Sopra) und wandelten auf den Spuren von Sissi nach Meran.
14. Juni: Heimreise
Naturns - Mals - Ofenpass - Zernez - Landquart - Zürich - Bern - Bolligen
Abreisen heisst ja auch Abschied nehmen. Abschied von einer wunderschönen Gegend, Abschied von freundlichen und gastlichen Menschen. Abreisen heisst auch Danke sagen:
- Grosser Dank an die Familie Platzgummer im Hotel Lamm, die uns betreut und uns einmalig gut bekocht hat.
- Grosser Dank an Prokulus Reisen Schupfer. Erich hat uns sicher und zuverlässig über alle schmalen Strassen gefahren.
Man soll niemals niemehr sagen!
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