Auf der Mutte - Schaulaufen in der Lechtaler Bergwelt


Publiziert von maxl , 9. April 2015 um 15:15. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 7 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bei der Brücke über den Bernhardsbach in Elbigenalp geräumige Parkmöglichkeit nahe der Hauptstraße. Der Fahrweg zur Hütte geht jenseitig des Baches los
Unterkunftmöglichkeiten:Übernachtung in der privaten Bernhardseckhütte, Jausn in der Gibleralp

Ja nun, das mit dem Frühling hat sich dieses Jahr deutlich rausgezögert, die Powder-Fraktion wirds freuen. Ich bin zwar kein wirklicher Feind von Winter und Kälte, aber so langsam würds mir schon auch reichen, mit der tatsächlich noch massiv vorhandenen weißen Pracht in den Bergen. Aber was hilft alles Klagen und Lamentieren, das Beste draus machen ist stattdessen die Devise, und das liegt - zumindest in Andreas Augen - heute in Gestalt eines milden, aber aussichtsreichen Bergrückens da. Und was für ein Panorama man auf dem Weg von Elbigenalp zur Mutte genießen kann, das ist schon phantastisch. Freilich muss man auch ein bisserl was dafür tun: gut 1100hm sind nämlich zu überwinden, und das bei heute alles andere als optimalen Bedingungen. Da wird dann die über den Winter doch ein wenig angeschlagene Kondition auf eine harte Probe gestellt.

Los gehts auf dem geräumigen und kostenlosen (trifft man im Übrigen im Lechtal häufig - eine sehr sympathische, touristisch nicht über die Maßen vermarktete Gegend!) Wanderparkplatz in Elbigenalp. Am Hotel mit dem einfallsreichen Namen "Alpenrose" gehts vorbei auf eine Teerstraße, die mit der Ausschilderung zu den kommenden Hütten in den Wald hinein führt. Schon bald kann man auf einem nur mit wenig Schnee bedeckten Wanderpfad abkürzen, und kommt nach einer viertel Stunde an der Gibler-Alpe raus. Hier scheint für die meisten sonnenhungrigen Ausflügler Schluss zu sein - das Weißbier dort ist für viele schlechterdings zu verlockend. Nicht für uns natürlich, denn der Bewegungsdrang ist schon groß. Noch kurz unterhalb der Alpe zweigt nach links der im Winter gewalzte Fahrweg hinauf zur Bernhardseckhütte ab. Die Schneestapferl bleiben also noch am Rucksack, wir steigen recht angenehm in sanfter Steigung bergan. Ein gutes Stück kürzen wir wiederum auf einem Steig ab, ohne vorhandene Stapfspur wäre das allerdings recht kraftzehrend gewesen, Schnee liegt doch noch genug. Das letzte Stück zur Hütte führt über einen langgezogenen Rücken und wird an zwei Stellen auch ziemlich steil - hier kommen wir schon ganz schön ins Schnaufen, dann aber doch noch wohlbehalten an der schönen, aussichtsreichen Hütte an. Auch hier genießen schon die ersten das tolle Panorama bei einem alkoholhaltigen Erfrischungsgetränk. Knapp 2h haben wir insg. gebraucht, T1-T2.

Kurze Pause, einmal durchgeatmet, die Schneeschuhe übergeschnallt und weiter! Der folgende Weg ist ein Schaulaufen sondersgleichen. Auf dem meist flachen, recht gutmütigen und aussichtsreichen Rücken gehts nun stur weiter. Hin und wieder schnürt er sich etwas zusammen oder steilt etwas auf, das Niveau bleibt aber stets einfach (WT2). Natürlich nur, wenn man die Spur vernünftig legt, denn links wird die Flanke teils recht steil, und rechts befinden sich bisweilen gewaltige Wechten, also obacht! Den reinen Genuss schränkt außerdem die schlechthin furchtbare Schneequalität ein, in faulem Sulz ists teilweise eine arge Schinderei. Schlussendlich siegt jedoch der Wille - nach einer guten Stunde ab Hütte kommen wir auf dem schmucklosen, abgeblasenen Gipfel der Mutte an, Aufstiegszeit also etwa 3h.

Nun heißts Luft anhalten und genießen - und zwar so schnell, wies gehts, denn es ist saukalt. Aber auch sauschön, die tief verschneiten, teils eindrücklich überwechteten Nachbarn der Hornbachkette sowie natürlich die umliegenden Lechtaler Alpen mit ihren ganzen Berg-'Persönlichkeiten' sind schon eine Schau sondersgleichen! 20min halten wirs aus, dann gehts wieder runter zur Hütte, und zwar keine Minute zu früh, denn der Schnee stollt schon gewaltig, was den Abstieg ebenfalls zur mühseligen Gschicht werden lässt. In einer halben Stunde sind wir dort, und rasten erstmal auf einem besonnten Bankerl an einer der vorgelagerten Hüttchen. Danach müssen wir nur noch auf der langen Forststraße die 800hm ins Tal zurück, was dank der Schneeauflage und den immer wieder sehenswerten Ausblicken doch weniger monoton ist, als befürchtet. Eine Stunde von der Bernhardseckhütte, und wir sind wieder in Elbigenalp, wo wir sonnengebräunt (Andrea) bzw. -gerötet (ich) nach München zurückgondeln können. Den Winter haben wir nun (hoffentlich) gebührend verabschiedet, jetzt könnte doch eigentlich mal der Frühling kommen, ha?!

Tourengänger: andl, maxl


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 9. April 2015 um 15:43
Schöne Runde umd gewohnt tolle Fotos, aber trotzdem in den Allgäuern ;-)

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. April 2015 um 16:05
danke! Das passiert mir echt jedes Mal.... wenn ich aus dem Lechtal losfahr, trag ich Lechtaler ein.... au mann!!


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