Im zweiten Anlauf ist mir ein lang gehegter Skitourenwunsch geglückt. Letztes Jahr musste ich nach dem Schibenstoll aufgeben. Damals hatte ich nicht mehr die Kraft und Zeit für den finalen letzten Aufstieg zum Hinderrugg (http://www.hikr.org/tour/post77421.html )
Bei diesem Versuch war außer am Schibenstoll überall gespurt, was ich so am Frümsel und Zuestoll auch noch nie hatte.
An diesem Samstag morgen ist das Wetter diesig und relativ kalt. Wolkenfetzen ziehen immer wieder um die Churfirsten. Auf allen Gipfeln außer am Chäserrugg hatte ich trotzdem sonniges Wetter.
Am Ende des Tages werde ich 3650 Höhenmeter in den Beinen haben.
Selun:
Start: 5:50 Uhr in Starkenbach
Normalroute über Seluner Wald über den Nordrücken auf angelegter Spur zum Selun Gipfel
Ankunft: 8:10 Uhr.
Abfahrt über die Ostflanke ins Chalttal
Frümsel:
Anfangs mit Ski auf dem mittleren Band. Ab ca. 1/2 Bandhöhe in Trittstufen Steil empor bis zu dessen Ende, über eine kurze Kraxelstelle nach links vollends zum Gipfel.
Ankunft: 9:45 Uhr
Die Abfahrt musste etwa 20 Meter unterhalb des Gipfels wegen Schneemangels beginnen, bis zum Wandfuß auf dem obersten Band abfahren. kurz 1 steile Stelle.
Brisi:
Für den Aufstieg auf den Brisi, hab ich am Wandfuß Materialdepot gemacht. Erstaunlich rasch erreiche ich den Brisigipfel.
Ankunft: 11:15 Uhr
Höhenmetermäßig ist gut Halbzeit, bis hier war alles noch gut meisterbar, aber es fehlen noch 3 Aufstiege. Abfahrt durch zerfahrenen Pulver zum Materialdepot. der Brisi ist neben dem Selun der meistbesuchte Churfirst.
Zuestoll:
Nach kurzer Mittagsrast im Brisital geht`s gestärkt an den Zuestoll.
Aufstieg entlang des Felsriegels auf der Westseite. Über das Karrenfeld direkt unter den Gipfelaufbau.
In leichter Kraxlerei über den Drahtseil versicherten Steig zum Gipfel.
Ankunft: 13:05 Uhr
Die Abfahrt über des weitläufige Karrenfeld lässt trotz 3 vorhandener Line`s genügend Freiraum.
Von allen Abfahrten sicherlich die schönste, am Felsriegel kann etwas unterhalb diesem mit etwas Vorsicht bis hinab abgefahren werden. Über den kurzen steilen Hang beim Rüggeli hinüber ins Tal zum
Schibenstoll.
Schibenstoll:
Nunmehr geht es langsamer dem Schibenstoll entgegen. Aufstieg durch das Couloir (Winterweg)
Im Couloir halbwegs passabler Trittschnee. Nach dem Couloir Suche nach einer Linie ohne
Bodenkontakt, hier wie üblich alles stark abgeblasen. Nur das letzte 1/3 zum Gipfel ist gut eingeschneit.
Ankunft mit jetzt schweren Beinen: 15:10 Uhr
Abfahrt oben sanft in Pulver, in der mitte suchend und prüfend ohne Felskontakt, im Couloir knackig anstrengend. Mit so wenig Höhenverlust als möglich um den Schiben herum ins Gluuristal.
Hinderrugg:
Es geht an den finalen Aufstieg hinauf zum Gluurissattel und weiter zum Hinderrugg. Dieser wird einem aber nicht geschenkt. Es sind nochmal 550Hm zu packen.
Dieses mal wird nicht aufgegeben, bin zwar müde aber nicht am Ende.
Ankunft: 17:00 Uhr
Eine richtige Abfahrt gibt es nicht wirklich. Ich lasse die Felle am Ski
Chäserrugg:
Der Übergang vom Hinderrugg zum Chäserrugg ist selbst bei Nebel dank der Spuren problemlos
Ankunft: 17:10 Uhr im Nebel, es ist nun empfindlich kalt.
Das Wetter treibt zur Abfahrt. Über die Piste geht's hinab über Sellamatt nach Alt Skt. Johann.
Müde aber auch Stolz warte ich auf den Postbus nach Starkenbach.
Ich hab`s geschafft. Zufriedenheit macht sich breit. So geht "in sich hinein lächeln"
))
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