rund um Gsteig 4|4: La Palette

(WT3: nur in der abschliessenden Passage im offiziell gesperrten Lawinenhang)

Noch einmal fahren wir zum Col du Pillon hoch, wo wir bei besten Wetterverhältnissen (sonnig, wolkenlos und windstill - während es um den Sex Rouge doch arg bläst) gleich sehr steil auf der Skiroute aufwärts „geschickt“ werden. Planiert und ausgeschildert führt diese Piste über mehrere Buckel hinauf zum geschlossenen, sich im Umbau befindlichen Restaurant am Lac Retaud.

Nach einem kurzen waldigen Flachstück führte die offizielle Route in die Ebene von Les Moilles; wir hingegen entscheiden uns - eine weitere Schneeschuhgängerin schliesst sich uns hier an - für das kurze Aufsteigen auf der Piste unter dem (wohl vor einigen Tagen von Rutschen ab der Gegend um P. 1896 heimgesuchten) Hang bis zur Traverse in den Wald hinein, wo wir uns alsbald auf dem Sommerwanderweg wiederfinden. Obschon diese Variante offiziell wegen Lawinengefahr gesperrt ist, erachten wir die Wahrscheinlichkeit als minimal ein, dass weitere Rutsche abgehen - als Südhang wäre er dafür prädestiniert …

Wir folgen ausgangs des Waldes den Spuren, welche nun wieder steiler zum Grat, und dem Skilift, Richtung Einzelhaus bei (P. 1800) hochleiten, und bleiben auf ersterem, dem Skilift folgend, bis zu dessen Bergstation unterhalb (P. 1896).

Unser Vorhaben, direkt zum Skilifttrassée der Anlage Richtung Floriette zu traversieren, müssen wir bald einmal aufgeben: der Schräghang ist nach erst nur kurzer Sonnenschein-Aussetzung nach wie vor derart hartgefroren, dass wir wenig Richtung Isenau (leider im Winter nicht geöffnet) abfahren, ab-, und danach zur Piste aufsteigen müssen. Ihr entlang gelangen wir nun bis nach Les Andérets (kurz vor dem gleichnamigen Pass), wo wir einen kurzen Zwischenhalt einlegen. Einem leichten Schaulaufen gleicht nun der erst flachere Zu-, zuletzt der beachtlich steile Anstieg zum Gipfel (mit relativ wenig Platz) der La Palette - mit einem phänomenalen Ausblick zu den Gipfeln rund um Sex Rouge: das Oldehore besticht auch von dieser Seite; weitere mögliche Ziele treten ebenfalls markant auf …

Wenige Meter unterhalb, auf der SW-Seite des gegen S in doch erheblich steilen Felswänden abbrechenden Gipfels, gönnen wir uns eine ausgiebige Gipfelrast. Schliesslich machen wir uns auf - Ursula findet im nördlich orientierten Steilhang sogar akzeptable Fahrverhältnisse vor; ich verliere sie so logischerweise rasch einmal bald aus den Augen …

Wieder auf der Piste unterhalb des Col des Andérets angekommen, benutzen wir diese nur kurz, und traversieren nun weiter oben als im vormittäglichen Aufstieg - nach wie vor nicht das reine Vergnügen, doch nun immerhin machbar. Derart erreichen wir - unterschiedlich bequem und schnell - die Umgebung der Skilift-Bergstation bei (P. 1896).

Nach Einsicht in den unterhalb liegenden Hang (welcher bekanntlich gesperrt ist), beschliessen wir, doch hier direkt abzufahren resp. -steigen. Echte Gefahr droht uns dabei nicht; immerhin sind die noch liegenden Schneemengen (und der Hang) nun derart aufgeheizt, dass später mal doch noch ein Rutsch, von jedoch nicht existenziell bedrohlicher Art, möglich wäre. Bedeutend anstrengender ist - im Vergleich zur beinahe genussvollen sulzigen Abfahrt - mein Abstieg im weichen Nassschnee; bekunde ich doch viele Male einige Mühe, die Schneeschuhe wieder aus den Schneemassen herauszubringen …

Insgesamt doch erfreulich bringen wir diese Hangpassage hinter uns, und erreichen anschliessend rasch den Abschnitt, nach welchem wir den zugefrorenen Lac Retaud  erkennen können.

Auf dem uns nun bekannten (Aufstiegs)-Weg legen wir die letzten Abschnitte (auch in dieser Richtung erscheinen einige davon doch beträchtlich steil) zum Col du Pillon zurück.

Ein gelungener Abschluss unserer vier Tage im Saanenland (und Umgebung) - welchen wir mit einer nochmaligen Einkehr im Heiti abrunden.