Rorspitzli (3220m) - fast


Publiziert von أجنبي , 25. Februar 2015 um 23:22.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:20 Februar 2015
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m
Strecke:790b nach SAC-Skitourenführer „Zentralschweizer Voralpen und Alpen“: Meien – Litzigen – P. 1486 – Kartigel – Brunni – Ober Brunni – Kartigelfirn – Rorspitzli NO-Grat – retour auf gleicher Route
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Meien
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Meien
Kartennummer:LK 1:50.000: 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1211 Meiental

Auf dieses Wetter und diese Lawinensituation hatten wir lange gewartet. Endlich war die Zeit gekommen, um einen Versuch am Rorspitzli zu wagen. Um ca. 7.45 Uhr starteten wir in Meien, wo's erst mal 20 Meter runter zur Brücke nach Litzigen ging. Dort folgten wir dem Waldweg bis in den Kartigel-Kessel. Nun folgte der steile, teils mühsame Aufstieg (35° auf 220Hm gemäss SAC-Führer) zwischen den Bächen in den Brunni-Kessel. Immer wieder rutschte der Schnee unter den Ski weg und zuweilen stiessen die Felle auf Fels. Die Passage dürfte durchaus etwas mehr Schnee vertragen.

 

Mit dem Erreichen des Brunni-Kessels war das Übelste überstanden. Nun wurde die Tour technisch einfacher. Was den Aufstieg zusätzlich erleichterte, war die Spur dieser beiden Tourengänger (Danke!). Bei P. 2309 stiessen wir endlich auf Sonne – und einen Rastplatz. Bereits waren wir zwei Stunden unterwegs und unsere Hände und Nasen froh um den Hauch von Wärme.

 

Recht bald zogen wir weiter – und wieder in den Schatten. Die beiden Tourengänger vor uns hatten zu den beiden Spurmaschinen aufgeschlossen, kurz darauf auch wir. Eigentlich planten wir, uns an der Spurarbeit zu beteiligen, doch die beiden hatten ein Tempo drauf, dem wir zwar gut zu folgen vermochten. Zu überholen und selbst in diesem Tempo zu spuren, war jedoch selbst für uns nicht möglich. Um 11.30 Uhr, nach 3h 45min Aufstieg, erreichten wir (zuletzt Sicherheitsabstände einhaltend) das Skidepot unter dem NO-Grat des Rorspitzli. Der Blick nach oben liess niemanden die Steigeisen zücken. Ich nahm wenigstens den Pickel zur Hand, hatte aber in einer brüchigen, engen Felspassage derart Mühe, dass ich wieder ein paar Meter zurückstieg. Die Mischung von Steilheit, bröckeligem Fels und etwas gar lockerem Schnee behagte mir und meiner latenten Höhenangst nicht. So schickte ich meine beiden Tourenpartner auf den Gipfel und beschied ihnen, ich würde bis zu einem sonnigen Plätzchen abfahren. Nach einigen Minuten schaffte ich es dann doch noch, den Schalter umzulegen und die Hände zu wärmen, zog Steigeisen an und stieg auf den Grat hoch. Immerhin, doch nach einer Gipfelbesteigung war mir nicht mehr zu Mute. So hatte ich schliesslich das Vergnügen, auf dem Grat eine lange Mittagspause mit perfekter Aussicht, wenig Wind und viel Sonne zu geniessen.

 

Nach einer Weile stiegen meine beiden Gefährten vom Gipfel ab. Für den Abstieg vom Grat wählten wir eine etwas angenehmere Variante im Schnee (siehe auf diesem Foto). Gegen besseren Trittschnee hätte ich allerdings nichts gehabt. Jedoch fühlte ich mich im Abstieg gut, was mich ein wenig wurmte. In dieser Verfassung hätte ich nämlich den Gipfelsturm zumindest versucht.

 

Von „einer der schönsten Abfahrten der Zentralschweiz“ spricht Martin Maier in seinem Führer – und er hat recht damit. Nur: Mit etwas müden Beinen im windgedeckelten Schnee Kurven zu ziehen, hielt das Vergnügen in Grenzen. Allerdings darf gesagt werden, dass wir durchaus immer wieder (und v.a. in der unteren Hälfte der Abfahrt) guten Pulverschnee antrafen und auch der Winddeckel nicht von der übelsten Sorte war. Durch die nötigen Erholungspausen zog sich die Abfahrt in die Länge. Vom Brunni auf den Kartigel wählten wir eine Variante, die etwas westlich der Aufstiegsspur verlief. Wir waren aber nicht unfroh um die Spuren unserer Vorgänger und natürlich um die perfekte Sicht. Ansonsten könnte das Gelände dort, das gespickt ist mit blankem Eis, Felsbändern und Sträuchern, recht heikel werden.

 

Im Kartigel-Kessel stiessen wir auf perfekten Pulverschnee – und das bis unten. Vor Litzigen wichen wir vom Waldweg ab und wählten eine Lichtung. Etwa um 16 Uhr erreichten wir glücklich, doch etwas erschöpft Meien. Obschon ich den Gipfel nicht erreicht hatte, genoss ich die Tour sehr – und habe nun einen Grund, eines Wintertages zurückzukehren und die Rechnung zu begleichen.

 

SLF: mässig (Alt- und Triebschnee oberhalb 2200m)


Tourengänger: أجنبي


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