Le Hohneck - Sentier des Roches


Publiziert von Nik Brückner , 4. Februar 2015 um 14:20.

Region: Welt » Frankreich » Vogesen
Tour Datum: 5 Mai 2006
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:21,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto auf der Passtraße oder der Route des Cretes zum Col de la Schlucht.
Unterkunftmöglichkeiten:Übernachtungsmöglichkeiten in den Fermes Auberges am Weg, und vor allem am und um das Hohneck. Vorsicht! Es könnte sein, dass man dort mit Käse zugeschüttet wird...
Kartennummer: Carte de Randonnee Le Hohneck. Gérardmer, La Bresse 3618 OT (1:25.000)

Als ich noch in Freiburg lebte, bin ich zum Wandern recht oft hinüber in die Vogesen. Damals oft mit Protest the Heros "Kezia" oder halt mit Tools "10.000 Days" im Player. Dort gibt es, vor allem ums Hohneck herum, eine ganze Reihe von Steigen, die einen ziemlich alpinen Charakter haben. Der ideale Startpunkt ist dann der Col de la Schlucht (1139m), ein Joch hoch über der Schlucht, nach der es benannt ist, mit Parkplätzen und Einkehrmöglichkeiten. Auch diesmal soll es wieder über den weithin bekannten Sentier des Roches, den Felsenweg, gehen.


Zunächst aber bleiben wir oben auf dem Rücken und wandern, dem roten Rechteck folgend, Richtung Süden, den Wald hinauf. Oben im Wald kommt man an eine erste Aussichtskanzel, einen Felsen hoch über dem Sentier des Roches. Von hier aus hat man einen weiten Blick nach Westen. Zwischendurch gibt es links, hoch über dem Sentier des Roches, immer wieder Aussichtspunkte, von denen aus man ab und zu auch die Geher am Sentier selbst beobachten kann. Es geht weiter Richtung Ferme Auberge Les trois Fours (1230m), wo man den Wald verlässt.

Ein paar Meter weiter unten hat man von einer Geländekante aus einen wunderbaren Blick auf die Felsen der Martinswand und hinunter in den Kessel des Kars Frankenthal. Wir bleiben aber zunächst noch oben auf der Höhe und wandern, dem GR5 folgend, hinüber zu der Scharte am Col du Falimont (1290m).

Aus der Scharte geht es nun hinauf zum ersten richtigen Gipfel, dem Hohneck (1363m).

Hier, direkt auf dem Gipfel, steht ein Gasthaus, was das Gipfelerlebnis ein wenig schmälert, der Blick über die Vogesen und hinüber zum Schwarzwald ist dennoch unvergleichlich: Herrlich der Blick nach Norden, mit dem Vogesenkamm und dem Tanet, drüben über dem Rheintal grüßen Kandel, Feldberg und Belchen herüber, im Süden erhebt sich der Grand Ballon. Diese Aussicht will ausgiebig genossen werden!

Vom Gipfel geht es nach Südwesten, auf steilen, felsigen Serpentinen bergab zu der Scharte am Wormspel (gelbes Kreuz). Hinter der Scharte erhebt sich der gemächliche Rücken des Kastelbergs (1350m), den wir aber links liegenließen, um dessen Westhang in Richtung der
Ferme Auberge Ferschmuss (1187m, Einkehrmöglichkeit) zu queren. Hier, im Sattel zwischen Kastelberg und Rainkopf, zweigt ein wunderbar wilder Weg nach links zur Ferme Auberge Kastelbergwasen (1166m, Einkehrmöglichkeit) ab.

Hinter der Ferme Auberge geht es dann den Kastelberg wieder hinauf, und dann an dessen Ostseite,  dem gelben Kreuz folgend, um den (ansonsten unschönen) Kastelberg herum, immer am Rand zwischen seiner kahlen Kuppe und den steilen Hängen des Wormsawaldes. Bald kommen wir an die Spitzkoepfe (1290m). Dieser Platz bietet sich für die nächste Pause an. Sogar ein bisschen kraxeln kann man hier.

Von hier aus geht es wieder hinüber zu der Scharte am Wormspel (gelbes Kreuz). Hier wechseln wir zum blauen Dreieck, und es geht steil hinunter, zunächst durch Gras und schrofiges Gelände, später in den Wald hinein zum Lac de Schiessrothried (930m). Hier sollte man die Augen offenhalten, vielleicht sieht man ja eine Gams!

Am Lac kann man sich auf Felsen setzen oder direkt am Wasser pausen, wenn man mag.

Dann geht es, dem roten Dreieck folgend, über steile Hänge und Felsen im Wald hinauf bis in die Einsattelung (1228m) zwischen Hohneck und Kleinem Hohneck. Auch hier kann man, mit etwas Glück, Gämsen beobachten.

Vom Sattel aus sollte man das Kleine Hohneck (1289m) ruhig besteigen, hier hat man nochmal einen tollen Blick ins Tal und hinüber zum Schwarzwald.

Oben angekommen, geht es drüben wieder hinunter, ins wunderbare Kar Frankenthal.

Hier unten quert man eine nasse Wiese auf langen Balken, es geht weiter zur Ferme Auberge Frankenthal (1030m), wo man einfach und urig einkehren kann. Hier sollte man unbedingt auch die Grotte Dagobert (1128m) besuchen, wo sich, einer Sage nach, der Merowingerkönig Dagobert vor Mördern verborgen haben soll.

Hinter der Ferme Auberge Frankenthal folgt man eine Weile dem Fahrweg, bis dieser in einer scharfen Rechtskehre talwärts abzweigt. Hier an einem Felssporn beginnt, mit einem blauen Rechteck markiert, der Sentier des Roches.

In den nächsten zwei Stunden kann man nicht viel verkehrt machen: Man folgt einfach dem blauen Rechteck und quert dabei auf einem der spektakulärsten Wege, die dieses Mittelgebirge vorzuweisen hat, die Steilhänge des Vogesenkamms. Es geht über Felsen und wildes Wurzelwerk immer quer durch den Hang hoch über der Schluchtrunz, mal hinauf, mal hinunter, über steile Serpentinen, Treppen und leichte Kraxelstellen. Einmal muss man sich sogar durch eine enge Felsspalte zwängen. Zwischendurch öffnen sich immer wieder weite Blicke hinunter ins Münstertal. An einer besonders spektakulären Stelle steht sogar ein Tisch mit zwei Bänken - die sind aber meistens besetzt.

Den Blick sollte man aber auch ruhíg mal nach oben richten, in den Hängen über dem Felsenweg stehen immer wieder mal Gämsen. Wer Glück hat, bekommt vielleicht eine von ihnen zu sehen.

Kurz vor dem Col de la Schlucht geht es über Treppen hinauf zur Passstraße, und auf ihr nach links zurück zum Col. Dort angekommen, kann man sich dann der elsässischen Erinnerungskultur widmen - oder die Plastiksouvenirs anderen überlassen.

Tourengänger: Nik Brückner


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