Besinnlicher Alpstein: Wildhuser Gulmen (1999 m) bei fast sommerlichen Verhältnissen


Publiziert von marmotta , 25. Dezember 2014 um 11:28.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 970 m
Abstieg: 970 m
Strecke:Wildhaus - Bodenweidli - Vorder Bannwald - Langenboden (P. 1442) - Gulmenhütte - Gulmen - Gulmenhütte - P. 1442 - Tesel (P. 1389) - Fros - Gamplüt - Wildhaus
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Wildhaus, Post
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Wildhaus, Post
Kartennummer:LK 1115 Säntis (1:25.000)

Eigentlich wäre der Wildhuser Gulmen (1999 m) um diese Jahreszeit ein ideales Schneeschuhtourenziel - dies spiegelt sich auch in der Berichtsstatistik auf Hikr.org wieder, die Anzahl der Begehungen mit Schneeschuhen überwiegt deutlich. Doch es hat keinen Schnee. Da hilft auch kein Jammern und Flehen, bei Sonne pur und Temperaturen im zweistelligen Bereich gibt es hierzu auch überhaupt keinen Grund! Unmittelbar vor Weihnachten soll es traditionell etwas ruhiger und gemütlicher zu und her gehen - da bietet sich der aussichtsreiche Rücken des Gulmen, der das ganze Jahr über bei allen Verhältnissen problemlos erwandert werden kann, geradezu an!
 
Start in Wildhaus (1090 m) um ca. 8.30 Uhr, ein wolkenloser Himmel breitet sich über dem Toggenburg aus und auch wenn stellenweise eine hauchdünne Schneeschicht den über Nacht hartgefrorenen Boden bedeckt, kommt kaum Winterstimmung auf. Die südausgerichteten Flanken im Alpstein sind bis in die Gipfelregionen weitgehend aper und der warme Südwestwind, der mir um die Nase streicht, erinnert eher an Frühling oder Herbst. Der Weg via Bodenweidli-Langenboden-Gulmenhütte vermittelt bei diesen Verhältnissen einen (für mich) ganz neuen Eindruck: Er schlängelt sich im Wald durch Karstfelsen hindurch, die mir bislang immer unter dem vielen Schnee verborgen geblieben waren, und das Legföhrendickicht auf dem Gulmenrücken wirkt natürlich viel höher und mächtiger, als wenn man auf 2-3 m Schnee läuft und die Föhrenwipfel entweder unter oder mindestens auf Augenhöhe hat…
 
Bereits nach gut 1, 5 h (ohne Pausen) habe ich den Gipfel des Gulmen erreicht - das kann bei entsprechenden Neuschneemengen auch schon mal gut doppelt so lang dauern! Im Gipfelbereich weht zwar ein mässig starker Westwind, dank der hohen Temperaturen (von knapp 8 Grad auf 2000 m!) lässt es sich bei einer ausgiebigen Gipfelrast dennoch gut aushalten. Die mit einem Schäumchen Neuschnee bedeckten Gipfel von Wildhuser Schafberg, Moor, Girenspitz und Altmann bilden im Norden eine gewaltige Kulisse, in der Ferne glänzt die vergletscherte Berninagruppe - der Wildhuser Gulmen bietet für wenig Aufstiegsmühen wirklich sehr viel für´s Auge!
 
Angesichts des traumhaften Wetters mache ich auf dem Abstieg von P. 1442 (Wegweiser) den lohnenden Abstecher über das Teseltal zum Berggasthaus Gamplüt, wo ich auf der vollen Sonnenterrasse gerade noch ein Plätzchen ergattern kann, um bei Schlorzifladen und Most die für diese Jahreszeit aussergewöhliche Wärme zu geniessen. Unterwegs kann ich noch die Kletterer an der Schafbergwand beobachten, die wie Spinnen in den Kalkwänden mit den charakteristischen Wasserrillen hängen.
 
Ein gelungener Abschluss der diesjährigen Wandersaison!  

Tourengänger: marmotta


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