Abenteuerliche Schneeschuhtour auf den Zunderkopf


Publiziert von AIi , 26. Oktober 2014 um 12:45.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:25 Oktober 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m

Es kam wie es kommen musste, nur leider sehr schnell - der Winter ist da. Um jetzt nicht für Monate in bergsteigerischen Winterschlaf zu fallen, muss man zu neuen Methoden greifen - zum Beispiel dem Schneeschuhgehen. Da es für mich die erste Schneeschuhtour meines Daseins war, bin ich mir bei der Bewertung wirklich nicht sicher und bitte um Korrektur. Ich hoffe aus den Bildern wird das Gelände deutlich genug.

Start war, schwer bepackt, um 6:50 Uhr am Bahnhof in Füssen. Von da radle ich gemächlich nach Hohenschwangau und hinauf zur Bleckenau. Bis Allerheiligen hat die Berggaststätte dort geöffnet und somit ist auch die Straße bis dahin frei. Dort lasse ich das Rad stehen und wandere die ersten Meter , noch ohne Schneeschuhe, vorbei an der Fritz Putz Hütte auf dem Wanderweg Richtung Säuling. Doch im Wald angekommen stelle ich fest, das keine Spuren vorhanden sind und ziehe die SS an. Dann beginnt der äußerst mühsame Anstieg zur Gabelung des Weges zum Zunderkopf, da man den Weg unter dem Schnee meist nicht mal erahnen kann und dadurch immer nach Markierungen ausspähen muss und wenn man keine mehr findet muss das GPS befragt werden in welcher Richtung der Weg ist. Dazu kommt, dass durch den nassen Schnee sehr viele Bäume umgestürzt sind und den Weg versperren. Da muss man dann entweder sehr abenteuerlich drüber weg oder drunter durch krabbeln oder einen größeren Umweg machen. Nach der Abzweigung setzt sich das Spiel fort, bis ich zum Wegweiser Vorgesäßgraben komme. Dort verlasse ich den Wald und steige unter der spektakulären Nordwand des Zunderkopfs zur Weggabelung Vorgesäß auf. Der Wanderpfad würde von hier an der linken Seite der Nordwand steil nach oben führen und dann im Hang nach links zum Zunderkopfsattel queren. Doch das gesamte Areal war von einer gar nicht so kleinen Lawine bedeckt, die beim Abgang durchaus lebensgefährlich hätte sein können, besonders da der nasse Schnee so schwer ist. Um nicht umkehren zu müssen quere ich im unteren Teil recht sicher über die Lawine hinweg und steige dann ca. 50m links von ihrem östlichen Rand sehr steil in der Fallinie auf. An der Stelle, wo ich dann wieder auf den Weg hätte stoßen sollen, ist nichts zu erkennen, dem ich hätte folgen können und deswegen steige ich nach schräg links oben durch eine große Latschengasse zum Grat auf. Am Anfang kann ich von hier noch den Pfad erahnen, dann schlage ich mich einfach auf gut Glück mit etwas Latschen Gewühl zum Gipfel durch. (Der gesamte Anstieg ist bei vorhandenen Spuren und ohne Lawine sehr viel angenehmer) Den Rückweg vom Zunderkopf zum Zunderkopfsattel folge ich einfach meinen Spuren. Um noch ein Gipfel mitzunehmen, steige ich vom Sattel immer unterhalb des Grats zum kleinen Zunderkopf auf, der auch eine Nordwand mit schwierigen Kletterrouten hat. Von dort folge ich immer so gut es geht dem Weg zur Bächhütte und von dort sehr einfach auf einem Fahrweg zurück zur Bleckenau.

Tourengänger: AIi


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Oktober 2014 um 13:38
Man liegt da viel Schnee! Ich glaube meine geplanten Touren in diesem Gebiet kann ich knicken. Müssen wohl dieses Jahr schon im Oktober die Schneeschuhe raus. :(

Zur Bewertung kann ich dir leider kein Feedback geben. Kenne die Tour (noch) nicht. WT4 klingt aber schon nach ner ganz ordentlichen Nummer. Haben dieses Jahr einmal WT5 - WT6 vergeben. Die Steigung am Schönkahler Nordhang betrug zeitweíse 50 Grad. Allerdings ist sowas eigentlich auch kein Schneeschuhgelände mehr. Wie auch immer. Schöne Tour! Werde ich mir merken.

PS: Du solltest zukünftig vielleicht besser nicht alleine Schneeschuhtouren unternehmen. Gerade wenn du noch nicht so viel Erfahrung hast. Da kann schnell mal was passieren. Wir sind diese Woche höchstwahrscheinlich ein paar Tage in den Ammergauern unterwegs.

VG Nico

Erdinger hat gesagt:
Gesendet am 26. Oktober 2014 um 18:31
Zunächst mal Gratulation zu einer ganz schön knackigen Tour. Die Bezeichnung WT4 erscheint mir bei diesen Verhältnissen nicht unberechtigt. Nicht ganz ungefährlich, die Unternehmung, auch weil du ja (immer?!) einsam unterwegs warst. Ich hatte als Alleingänger mit Schneeschuhen bereits ein übles Erlebnis, am Hochfelln bei Nebel. Mit einem Bergpartner ist halt vieles einfacher und auch sicherer, aber manchmal gehts natürlich nicht anders. Viel Freude bei deinen weiteren Schneeschuhwanderungen (ich mag es auch sehr gerne) und gib auf dich Acht!

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Oktober 2014 um 21:03
Danke für eure Kommentare (auch winterbär und Anne). Das mit dem Allein unterwegs sein ist sicherlich gefährlich und der Hauptkritikpunkt bei meinen Touren. Das "immer" stimmt aber nicht da ich ja auch oft mit maxl unterwegs bin. Doch welcher normaler Mensch will den sowas mitmachen? Gleichaltrige wollen ja höchstens im Sommer und auf populäre Berge. Und andere Hikr sind entweder etwas verklemmt oder haben keine Zeit. Und mit Rad und Zug ist bei hikr sehr unbeliebt, besonders letzteres. Zum Beispiel bin ich der einzige hikr der die Jägerhütte mit Rad von Norden erreicht und der den Schützensteig noch NIE gegangen ist.
Ich versuche immer Mitgänger zu finden, aber das Berergebnis lasse ich mir dadurch nicht nehmen.

Gruß Ali


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