Auf den Schlagstein

Nach einer geraumen Zeit ohne echte Bergtour stand heute endlich mal wieder eine auf dem Programm. Die winterlichen Standardziele habe ich in den letzten Jahren schon fast alle besucht, auf dem Schlagstein war ich hingegen erst einmal im Sommer. Durch den eher südwestseitigen Aufstieg sollte die Tour einigermaßen schneefrei sein, schau mer mal...

Von Hohenschwangau aus gehe ich zunächst neben zahlreichen Touristen hinauf zum Schloss Neuschwanstein und weiter zur "Jugend", einer Kreuzung etlicher Wege. Für den Weiterweg zur Bleckenau wähle ich den zunächst noch etwas ansteigenden, dann aber fast ebenen Wasserleitungsweg südlich über dem Pöllattal.
Nach der Bleckenau bleibe ich kurz auf dem Weg zur Jägerhütte, biege dann aber nach rechts in Richtung Bächhütte/Schlagstein ab. Jetzt liegt fast durchgehend Schnee auf dem Weg, der in wechselnder Steigung gen Rotmoos hinauf zieht. Das kleine flache Moorgebiet liegt noch dick im Schnee begraben, trotzdem schön hier! Ein letzter kurzer Aufschwung bringt mich hinauf zum Sattel zwischen Schlagstein und dem Massiv des Koflerjoches bzw. Zunterkofes.
Die folgende südseitige Querung ist schon ausgeapert, dafür stehe ich jetzt im starken Wind. Der lässt bald wieder nach, mein Weg steigt nun etwas kräftiger an, zunächst süd-, dann südwestseitig im lichten Bergwald.
Am Schlagsteinsattel wird der Wind wieder stärker und haut mich fast um - letztendlich reißt er mir aber nur das Käppi vom Kopf. Der weitere Anstieg zum Schlagstein verläuft auf dem breiten und sanften Hang, fast durchgehend im Schnee. Es sind aber Spuren zu erkennen, kein Problem also. Auch der Wind hat sich wieder gelegt, oben ist es sogar fast windstill. Schön hier, den Rundblick muss man wegen einiger Bäume aber "basteln".

Im Abstieg nehme ich bis zur Bleckenau den gleichen Weg, in Richtung Altenberghütte liegt mir zu viel Schnee. In der Bleckenau kehre ich gemütlich ein und steige auf dem Sträßchen im Talgrund ab, halt mit Gegenanstieg kurz vor dem Schloss. Durch das bunte Völkergemisch aus aller Herren Länder geht es wieder hinab nach Hohenschwangau.
Ich fühle mich noch nicht ausgelastet, also umrunde ich noch den Alpsee. Das Ostufer hat einen breiten ebenen Weg, danach wird es eher ein Steig, der zwischenzeitlich auch mal ein gutes Stück oberhalb des Sees entlang führt.

Fazit:
Kein Highlight eines Bergsteigerlebens, bei den aktuellen Bedingungen aber doch eine gute Alternative zu den klassischen Frühjahrszielen. Die Tour ist zwar relativ lang, aber absolut einfach, auch der Schnee stört nur wenig - er ist einigermaßen fest, so dass ich selbst mit den Trailrunningschuhen keine nassen Füße bekommen habe. Die vielen Touris im unteren Bereich mögen nicht besonders angenehm sein, das weiß man aber vorher!!

Gehzeiten:
Aufstieg 2h20
Abstieg 2h
Alpseerunde 1h15