Col di Lana (Blutberg / 1. WK) und Monte Sief ab Valparolapass


Publiziert von inno , 26. August 2014 um 19:52.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 1 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Valparolapass, Monte Sief, Col di Lana
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Valparolapass (Parken in der Nähe des Museums auf Passhöhe / kostenfrei)

01.08.2014 Die letzte Tour meines Urlaubs steht auf dem Plan. Am Dienstag zuvor musste ich diese Tour aufgrund des miserablen Wetters schon am Pass selber abbrechen. Meinen Aufenthalt in den Dolomiten habe ich um einen Tag verlängert und starte um 8:16 Uhr meine Tour. Nachdem ich einen Tag zuvor über 11 Stunden unterwegs war, war diese Tour mit ca. 5 Stunden angedacht. Um das vorweg zu nehmen, am Ende wurden es über 7,5 Stunden.
 
Schon beim Start war mir eigentlich klar, dass das Zeitziel nicht erreichbar ist. Der Col di Lana ist vom Valparolapass gut zu erkennen, allerdings musste ich vom 2192m hohen Valparolapass erst einige Höhenmeter absteigen. Es ging durch die ehemalige Edelweiß-Stellung der Kaiserjäger. Dort sind Gebäude und Schützengräben teils sehr gut erhalten. Unschwierig geht es bis auf ca. 2050m runter und danach langsam wieder bergauf. Neben einer guten Ausschilderung gibt es zwischendurch immer wieder Schilder mit geschichtlichen Hinweisen aus dem 1. WK. Es ist heute fast unvorstellbar, was sich hier vor fast 100 Jahren abgespielt hat!
 
Auf dem Weg hat man beide Gipfel, den Monte Sief und den Col di Lana immer im Blick. Auf dem Grat zwischen beiden Gipfeln ist schon aus der Ferne ein riesiger Sprengtrichter zu erkennen. Später werde ich durch diesen Sprengtrichter auf den Col di Lana aufsteigen. Am Fuße des Monte Sief sind schon die Aufstiegsgräben der Kaiserjäger zu erkennen. Die Gräben sind meist in gutem Zustand und können (bis auf wenige Stellen) bis oben begangen werden. Ich wechselte beim Aufstieg immer zwischen den Gräben und dem Weg oberhalb der Gräben. Der Berg ist durchlöchert, immer wieder kommen Mienentunnel zum Vorschein. Die Aussichten und die Natur sind grandios. Den Gipfel des Monte Sief (2424m) erreichte ich gegen 10:53 Uhr und legte eine kurze Pause ein.
 
Hinter dem Gipfel traf ich zwei ältere Südtiroler, einer von beiden war abseits der Wege unterwegs und suchte Überreste des Krieges. Er zeigte mir Gewehrkugeln und Schrapnellgeschosse. Nach diesem netten Treffen ging es runter in den Sprengtrichter und auf der anderen Seite wieder hoch. Der Weg ist teils mit Seilen und wenigen Klammern versichert, aber unschwierig. Es folgte ein Unterstand aus dem 1.WK und der Aufstieg zum Col di Lana. Der Weg hier war etwas rutschig, das vorhandene Seil hing „lieblos“ auf dem Boden. Den Gipfel des Col di Lana (2462m) erreichte ich um 12:05 Uhr.
 
Am Gipfel traf ich auf eine Gruppe junger Wanderer aus Deutschland. Wir kamen ins Gespräch und teilten Infos über die Geschichte und den Abstiegsweg. Irgendwie habe ich danach nicht mehr auf die Karte geguckt und bin dort abgestiegen, wo andere Wanderer von der anderen Seite hoch kamen. Ein Fehler, wie sich knapp 200HM später herausstellte. Der Weg passte nicht zu meinem Abstiegsweg, statt nach Castello stieg ich in Richtung Salesei/Andraz ab. Jammern brachte da aber wenig, ich musste wieder hoch. Der Fehler hat ca. 45min und knapp 200 überflüssige Höhenmeter gekostet. Der richtige Weg war schnell gefunden. Es ging etwas anspruchsvoller bergab Richtung Castello und nach ca. 30min Abstieg links unterhalb des Col di Lana in Richtung Valparola zurück. Speziell dieser Weg scheint nicht oft genutzt zu werden, er war relativ stark zugewuchert und schwer zu erkennen. Unter dem Monte Sief stieß ich wieder auf meinen Aufstiegsweg und ging den gleichen Weg Richtung Edelweiß-Stellung/Valparolapass zurück. Um 15:49 Uhr erreichte ich den Parkplatz untermalt vom starken Grollen eines anrückenden Gewitters.

Tourengänger: inno


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