Sommer im Süntel

Kurz vor meiner geplanten Schweizreise wandere ich nun, so die Zeit es erlaubt, in meinen heimischen Gefilden herum, sammle noch ein paar Höhenmeter und Kilometer, und freue mich sehr, dass es im Leinebergland so viele schöne Ecken gibt, die einen "Urlaub auf dem Bauernhof" regelrecht an`s Herz legen würden.
Neben einigen Touren im Deister (die ersten Bilder), dem Hausberg der Hannoveraner, zog es mich auch in den Süntel, einem "Waldgebirge" nahe der Weser, einsam und voller stiller Winkel, wie es sich für einen südniedersächsischen Höhenzug gehört. Außer zwei, allerdings kernigen, Mountainbikern traf ich mal wieder den ganzen lieben langen Tag lang keine anderen Personen an. Schmetterlinge und Vögel waren klar in der Überzahl. Ein 7:1 ist noch gar nichts dagegen - 700.000 :1 wäre hier wohl das Ergebnis, würde man mal alle durchzählen... ;-)
Ja, die WM wirft noch letzte Schlaglichter, doch anders als die Profis vor einem Millionenpublikum ihren körperlichen Höchstleistungen frönen, mühe ich mich hier in meinen menschenleeren Wäldern ab, statt Torjubel durch`s Stadion rauscht der Wind durch die Wipfel, und eine lästige Viererkette, bestehend aus nervigen Bremsen, lässt sich nur mit geschickter Taktik überwinden, wobei man sich geradezu gezwungen sieht, einige taktische Fouls anzuwenden, die normalerweise mit der roten Karte geahndet werden würden...;-)
Auch die Temperaturen erreichen auf meiner Sünteltour fast brasilianische Höhen, doch ehe ich zuweit abschweife, hier nun besser doch noch ein paar Infos zur Route :

Start am Deisterbahnhof Bad Münder und den Beschilderungen folgen Richtung Klein Süntel (ein Ortsname!) , zunächst durch die Feldmark (am Waldrand meldete sich eine hier sehr seltene Turteltaube zu Wort), dann durch einen Waldzipfel zum Ortsrand (links abzweigen).
Hier dem unauffällig bezeichneten "Panoramaweg" folgen, und dann durch Flegessen und zum Süntel-Waldrand empor (Sitzgruppe, schöne Aussicht zum Ith).
Jetzt folgt der Aufstieg Richtung Süntelturm (Route am Gülichstollen, teilweise sehr lauschig), den ich aber zunächst mal, oben angelangt, nicht direkt ansteuerte, sondern mich in einem abwechslungsreichen Auf und Ab durch die alten Bergbauhalden oberhalb von Welliehausen bewegte.
Man kann sich hier, mit der TK 1:25.000, eine eigene Route basteln. T2/T3-Gelände, immerhin ! Ich wollte noch ein paar Trainingshöhenmeter absolvieren, und so stieg ich hier hin und her und auf und ab, um am Rande des Süntels schließlich die Felder und Hecken auf erfreulichen Feldwegen mit blühenden Randstreifen zu durchstreifen, um bei Haddessen wieder in den Süntel einzusteigen.
Aufstieg nun durch das Falltal bis zum Wanderweg auf der Hochfläche, der mich, nun nach Osten zurückwandernd, zum Süntelturm auf 440m Höhe brachte. Abstieg zum Deisterbahnhof über Bergschmiede.
P.S. Die Schmetterlingsnamen (Fotos) liefere ich zeitnah nach.