Überschreitung der Saldeiner Spitze (2037m)


Publiziert von Andy84 , 14. April 2014 um 16:10.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:11 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1080 m
Strecke:11 km
Kartennummer:AV 2/2 Allgäuer-Lechtaler Alpen Ost

Die Rosszahngruppe ist die ruhigste und mit Ausnahme der Grubachspitze das am seltensten besuchte Gebiet in den Allgäuer Alpen. Während es zu den Namensgebern Großer und Kleiner Rosszahn und zu den schwierigen Gipfel Klupperkarkopf und Jochumkopf sehr weite Antrittswege sind, überrascht es doch das die schnell erreichbare Saldeiner Spitze so selten Besuch erhält.

Grundlage für meine Tour war der interessante Bericht von Alban über den alternativen Anstieg über den Südostgrat. Dieser Bericht und ein kurzes Telefonat mit ADI gaben mir den Anstoss diesen schönen Berg zu überschreiten.

Los gehts in Vorderhornbach und über den bestens markierten Weg in Richtung Grubachspitze. Nach einer Weile stößt man auf eine Weggabelung, von welcher links der Aufstieg zur Grubachspitze abzweigt. Hier folgt man weiter dem Weg geradeaus bis mal an den Ausläufer einer breiten Geröllrinne gelangt. Folgt man dem Weg weiter gelangt man ans Sattele und zum Normalaufstieg.
In der Geröllrinne weist ein Steinmandl auf einem größeren Felsbrocken auf den Abzweig in Richtung Jöchlehütte hin. Der Durchschlupf ist auch recht schnell gefunden und es geht auf dem bestens freigeschnitten Pfad unter der Südwestflanke der Saldeiner Spitze hindurch. Zwei Geröllrinnen müssen dabei unschwierig gequert werden.
Die Jöchlehütte ist dann auch recht schnell erreicht. An dieser geht man vorbei und folgt einer schwachen Pfadspur nach Nordosten auf der Suche nach dem Eingang durch das Latschengewirr, welches nun in der Südostflanke im Aufstieg wartet. Eine breite Lichtung wird überschritten und gut 100 Meter danach findet sich der Durchschlupf (Foto19).
Der kleine Pfad ist ebenfalls bestens freigeschnitten. Die nun folgende Schrofenflanke durchquert man nach links oben, wo sich der Weiterweg befindet. Der Wegspur folgend und immer links haltend entdeckt man bald auf einem kleinen Vorsprung ein Steinmandl, welches den Eingang in eine versteckte Rinne markiert. Durch diese geht es gehtechnisch etwas anspruchsvoller hinauf und oben hält man sich wieder links. In der nächsten Flanke quert man nach rechts und entdeckt bald die zwei schwache Markierungen am Fels, welche zum Südostgrat hinauf führen. Über diesen geht es dann in teils leichter Kletterei recht schnell zum einsamen Gipfel der Saldeiner Spitze.
Das Gipfelbuch ist aus dem Jahr 1980 und erhält nur wenige Einträge pro Jahr. Ich war der dritte Besucher dieses Jahr. Im Schnitt erhält der Gipfel ca.15-20 Beusche pro Jahr. Wirklich sehr verwunderlich bei der leichten Zugänglichkeit dieses schönen Gipfels.
Nach einer ausgedehnten Pause mit wunderschönen Aussicht auf die umliegende Gipfelparade geht es nun über den Westgrat hinunter.
Der Westgrat und vielen seine Geröllrinnen stellt den Normalstieg auf diesen Gipfel dar. Unschwierig geht es über einige kleine Gratzacken. Die markierte Abstiegsrinne ist auch bald gefunden, ich bin allerdings noch ein Stück weiter auf dem Grat weiter und hab mich eine Rinne später an den Abstieg gemacht. Zunächst über Schrofenglände, später über das feinsplittrige Geröll knieschonend hinunter.
Da meine Abstiegsrinne allerdings zu weit westlich vom Sattele geendet hätte und ich keine Lust auf einen Aufstieg durch die Schneereste hinauf zum Sattele hatte, bin ich bald in eine andere Rinne etwas anspruchsvoller quert und hab mich dann durch das dichte Latschendickicht auf den teils freigeschnitten Weg zum Sattele gekämpft.
Die Wegspur endet gut 20 Hm westlich unterhalb des Sattele. Nun geht es auf schwachen Wegspuren zurück in die breite Geröllrinne, von der ich im Aufstieg abgebogen bin.
Auf dem Normalweg geht es nun recht zügig zurück in Richtung Vorderhornbach.


Fazit:

Die Saldeiner Spitze ist ein echter Geheimtipp. Nicht sonderlich schwer, aufgrund der Südausrichtung sehr früh im Jahr machbar und erstaunlicherweise selten bestiegen. Der Aufstieg von der Jöchlehütte über den Südostgrat ist meiner Ansicht nach deutlich schöner als der häufiger begangene "Normalaufstieg" über die Geröllrinnen und den Westgrat. Allerdings ist ein gutes Maß an Orientierungsvermögen gefragt.


Wegzeiten und Schwierigkeiten:

11.55 - 13.00      Vorderhornbach - Jöchlehütte         T3
13.10 - 14.05      Jöchlehütte - Saldeinerspitze         T4, I
14.50 - 15.40      Saldeinerspitze - Sattele                T4+, I
15.45 - 16.20      Sattele - Voderhornbach                 T2

Tourengänger: Andy84
Communities: Allgäu


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

ADI hat gesagt:
Gesendet am 24. April 2014 um 10:57
Hallo, Andi!

Klasse, daß Deine Tour so lässig geklappt hat.
Der Süd-Ost-Aufstieg ist ja echt abenteuerlich, muß ich auch mal machen.
Ich bin bei meinem 2 Besuchen immer von Westen hoch.
A scheen's Toural hat gemacht!

VLG!

ADI

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. April 2014 um 11:03
Hallo Gunter,
da komm ich gerne nochmal mit.
Der Aufstieg auf der Südost-Seite ist denk mal deutlich einfacher wie der Normalanstieg. Man muss halt nur den richtigen Weg wissen ;-)

Freu mich schon auf die diesjährigen gemeinsamen Touren.

LG Andy

ADI hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. April 2014 um 09:33
ich werd' Dich beim Wort nehmen, das wäre auch eine nette Tour für den Trainman.......vielleicht im Oktober?


Kommentar hinzufügen»