Forstberg (2215 m) + Rütistein (2025 m)


Publiziert von Schneemann , 16. Februar 2014 um 10:58.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:15 Februar 2014
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Nördliche Muotataler Alpen   CH-SZ   Zürcher Hausberge   Westliche Sihltaler Alpen 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:ca. 15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Weglosen (Achtug: der Postbus fährt nur in 2-h Rhythmus und nicht allzu lange)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe Ausgangspunkt

Trotz schlechter Vorbereitung und Fön-Verhältnissen, wurde es ein fantastischer Tourentag. Der Forstberg ist allerdings sowohl vom "offiziellen" Schwierigkeitsgrad (S- im SAC-Führer, ZS+ im Rother-Führer) als auch der Lawinengefahr über dem was ich mir üblicherweise vornehme. Ein "Verhauer" hat mich aber dennoch hoch geführt - in eine tolle Felswelt mit einer göttlichen Pulverabfahrt. Das eigentliche Ziel hab ich danach noch angehängt, den Rütistein. Letzterer ist das glatte Gegenteil des Forstbergs, die perfekte Einsteigertour, ohne Schwierigkeiten und dank der Flachheit nahezu lawinensicher.

Fostberg
Aufstieg:
Grundsätzlich ist der Aufstieg leicht zu bescheiben: knackig steil von unten bis oben, fast ohne flachere Passagen und immer nordseitig im Schatten.

Mit dem übervollen Bus voller Ybrig-Skifahrer bis zur Talstation der Ybrig-Gondel in  Weglosen (1035 m). Von dort ein paar Meter auf der Abfahrtspiste und dann ab in die steilen Wiesenhänge. Man kreuzt sehr bald den breiten Forstweg zür Druesberghütte. Diesem Weg hätte ich gemütlich folgen müssen, um zum Rütistein zu gelangen. Stattdessen folgte ich den Tourengängern vor mir, den steilen Hang hinauf, weil ich es für ein Abkürzung hielt - tatsächlich zweigt hier aber schon früh die Spur zum Forstberg ab.

Bald merkte ich dass die Spur nicht zur angepeilten Druesberghütte führt. Spätestens als ich an der Forstberghütte vorbeikam, gabs keine Zweifel mehr. Nach Überwindung der Waldgrenze spührte ich zudem den heftigen Fallwind des Föns und sah die Schneefahnen am Forstberg-Gipfel. Da war mir schon nach umdrehen zumute. Letztlich entschied ich mich aber mal zu schaun wie weit ich zum Forstberg hinaufkomme, zudem die Lawinengefahr eher gering aussah.

Der Aufstieg zieht immer recht steil hinauf in den Sattel zwischen Druesberg und Forstberg. Die Spur steilt dabei zunehmend auf. Für mich gibs vor allem zwei Schlüsselstellen:
  • die Überwindung eines wenige Meter hohen Felsbands. Die Spur führte dabei linksseitig durch dieses Felsband hindurch, was erstaunlich einfach war. Auch rechtsseitig gibts eine Lücke, die ist aber sehr steil (dort verläuft die Abfahrt).
  • die Traverse unter dem felsigen Ostgrat zum Gipfelhang des Forstbergs. Der traversierte Hang ist schon erheblich steil (43° laut SAC-Führer) und abschüssig. Unterhalb davon befindet sich das Felsband, weshalb man hier keinen Abgang riskieren sollte. Man hat das Gipfelkreuz aber schon fast zum Greifen nahe, was ziemlich motiviert.

Nach der Traverse gehts weiterhin etwas steil aber nicht mehr allzu schwierig auf den Gipfel des  Forstberg (2215 m). Erstaunlicherweise war der Fön hier oben deutlich weniger zu spühren als weiter unten. Erst auf dem Gipfel selbst blies es wieder stark. Da der Gipfel sehr eng und abschüssig ist, sollte man sich nicht von ner Böhe überraschen lassen.

Das Panorama vom Forstberg ist herrlich. Man hat tolle Tiefblicke ins Muotathal und natürlich auch zum Druesberg - einem der formschönsten Berge der ganzen Voralpen.

Abfahrt:
Da fehlen mir fast die Worte - traumhafter Pulver und eine sehr steile obere Abfahrt. Das gibt in Kombination eine Riesengaudi. In den oberen Steilpassagen fuhr ich allerdings sehr kontrolliert, weil es eben wenig Auslaufzonen gibt. Weiter unten wars dann aber einfach nur noch Genuss pur - das erste mal in diesem Winter!

Noch voller Hochgefühl diese ambitionierte Tour geschafft zu haben, entschied ich mich den Rütistein noch zu versuchen, falls die Kondition reicht. Daher querte ich nun lange unterhalb des Twäribergs bis hinüber zur  Druesberghütte (1581 m). Die Querung ging erstaunlich gut, es hat freie Hänge ohne Hindernisse und ich konnte im Schuss queren, ohne je zu schieben.

Rütistein
Ich stieg in die Aufstiegsspur bei der Druesberghütte ein. Die Beine schmerzten schon und viel Kondition war nicht mehr über, aber von hier sinds zum Glück nur noch ca. 450m bis zum flachen, unscheinbaren Gifpel.
Der Aufstieg hat dabei eine sehr angenehme, gleichbleibende Steilheit und hat keinerlei Schwierigkeiten (L) . Einzig beim Aufstieg auf den Gipfelbereich muss man vielleicht mal 1-2 Spitzkehren machen.

Auf dem Gipfel war der Fön leider wieder etwas stärker zu spühren. Ursprünglich wollte ich von hier noch auf den Biet, aber nach dem Forstberg-Verhauer war das kein Thema mehr. Die Abfahrt ist herrlich angenehm. Im oberen Bereich hats äusserst breite Hänge, so dass man wohl meistens auch unverspurten Schnee finden dürfte. Etwas unterhalb der Druesberghütte gehts dann über die Forststrasse in einfachster Waldabfahrt gemütlich hinunter ins Tal.

Der Rütistein ist in meinen Augen eine perfekte Einsteigertour und auch ein Kandidat für schlechte Verhältnisse.

Fazit:
Trotz anfänglicher Sorge um den Fön, wurde es ein Traumtag. Der Forstberg ist eine knackige Nordhang-Skitour. Landschaftlich schön, mit tollem Panorama und herrausragender Abfahrt. Die Querung zum Rütistein fand ich eigentlich ganz gelungen, man bekommt nochmal viele Neues zu sehen. Allerdings wars konditionell (> 1600m) am oberen Limit meiner Fähigkeiten. Das einzig Nervige an diesem Tag war die Rückreise mit dem ÖV (schwer verständlich warum bei soviel Andrang an Skifahrern, so wenig Postbusse fahren).

PS:
Das GPS-hat leider im Aufstieg zum Rütistein schlapp gemacht, der letzte Teil des Tracks ist daher händisch erstellt.
SLF - mässig

Tourengänger: Schneemann


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Geodaten
 19450.gpx Forstberg und Querung zur Druesberghütte
 19456.gpx Rütistein und Abfahrt (manuell erstellt)

Galerie


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