Tierstein am Pilatus


Publiziert von Tobi , 18. September 2013 um 22:31.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:10 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-NW   CH-OW   CH-LU 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 980 m
Abstieg: 320 m
Strecke:4km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Fräkmüntegg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Pilatus Kulm

Der Tierstein – auch als Tristeln bezeichnet – ist wohl der unbekannteste Gipfel im Pilatusgebiet. Er versteckt sich bescheiden am Eingang des Kulmchrachen. Erst aus der Nähe schält er sich imposant aus der Flanke hervor. An seinem Mauerblümchendasein hat auch mein letzter *Bericht nichts geändert. Etwas mehr Werbung für diesen Zacken kann also nicht schaden.
 
Meine Frau und ich starten nach einer gemütlichen Gondelfahrt auf der Fräkmünttegg (1416m) zu unserer heutigen Wanderung. Schon bald lassen wir den Touristenrummel hinter uns und zweigen zum sogenannten Gsässweg ab. Dies Bergwanderweg ist mitunter auch ein Grund für unseren Ausflug: Meine Frau hat diesen interessanten Pfad noch nie begangen. Der rot-weiss markierte Weg ist ganz nach ihrem Geschmack. Sie wird etwas gefordert, da an einigen Stellen die Hände aus dem Hosensack genommen werden müssen.
 
Nach dem Einbiegen in den Nauenweg (bei Pt 1680) steigen wir wieder einige Höhenmeter ab. Beim auffälligen Stein zweigt der Nünhalmeregg-Weg ab, der zum Ängifeld und zur Steinbockhütte führt. Für meine Frau sind schon die ersten Kurven im Geröllfeld zu heikel, deshalb lässt sie mich alleine zum Gipfel ziehen. An geeigneter Stelle verlasse ich den Pfad und quere nach Westen. Der Aufstieg zum Sattel südlich des Gipfels ist steil und krautig. Bei optimaler Routenwahl ein moderates T5. Auf dem Sattel präsentiert sich der Tierstein (1700m) in seiner ganzen Pracht, ein schmaler und ausgesetzter Grat leitet nun zum höchsten Punkt.
 
Der beim letzten Besuch errichtete Steinmann hat leider die raue Witterung nicht schadlos überstanden. Nur noch wenige Steine liegen da. Ich staple wieder einige darauf, in der Hoffnung, dass ein Steinmann etwas mehr Aufmerksamkeit auf diesem Gipfel lenkt. Aber wie ich später feststellen muss, ist dieses Gipfelmonument nur beim genauen Hinschauen zu erkennen…
 
Beim Abstieg kann man die Ausgesetztheit des Grates nochmals intensiv geniessen. Auf der Aufstiegsroute kehre ich zu meiner Frau zurück. Gemeinsam wandern wir über den Nauenweg weiter hoch zum Klimsensattel (1866m). Im Geröllfeld des Nauen tummeln sich neben einer Geissenherde auch Steingeissen mit ihren Jungen. Prompt lösen diese einen Stein, der bald wie ein Geschoss seinen Weg nach unten sucht. Zum Glück zischt er einige Meter neben uns vorbei und schadet auch auf seinem weiteren Flug Niemandem. Das Restrisiko wandert eben auch auf einem einfach Bergweg immer mit…
 
Auf den letzten Höhenmeter vom Klimsen zum Pilatus Kulm (angeblich 2132m) nimmt die Menschendichte laufend zu. Da dieser Trubel nicht so unser Ding ist, besuchen wir weder Esel noch Oberhaupt und geben uns mit der finalen Besteigung eines Barhockers zwecks Kaffee und Kuchen zufrieden. Und schon bald treten wir mit der Bahn die Heimreise an.
 
 
Fazit: Nur wenige Meter neben viel begangenen Wanderwegen reckt sich ein einsamer Gipfelzacken dem Himmel entgegen, auf den sich selten ein Besucher verirrt. Und dabei könnte der trittsichere Berggänger den Aufstieg zum Pilatus mit einem Abstecher auf diesen Gipfel alpinistisch etwas Aufwerten. Und dort oben hat man garantiert seine Ruhe und es ist immer ein Plätzchen frei…

Tourengänger: Tobi, Lagopus


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