Via Detmolder-Grat auf die Tauernkönigin


Publiziert von HiasiSt , 13. September 2013 um 16:17.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum: 8 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1653 m
Abstieg: 1653 m
Strecke:Gößkarspeicher - Gießener Hütte - Winkelscharte - Detmolder Steig - Detmolder Grat - Hochalmspitze - Südostgrat - Steinerne Mandln - Gießener Hütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gmünd - Malta - Gößgraben - Gößkarspeicher
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Wie Ausgangspunkt
Unterkunftmöglichkeiten: Gießener Hütte

Nachdem sich der Sommer schön langsam verabschiedete, wollten wir nochmals die Gelegenheit nutzen und die schon lange geplante Tour auf die Tauernkönigin endlich in die Tat umsetzen!

Samstag

Am Samstag Nachmittag ging es mit dem Auto los in Richtung Gmünd und weiter in den Gössgraben. Die Anfahrt in besagten Graben gestaltete sich, wie ich feststellen musste, schon als Abenteuer für sich, da die ersten Felsbrocken und Rinnen bereits mit dem Auto überwunden werden mussten :).
Am Parkplatz beim Gösskarspeicher angekommen, packten wir noch die letzten wichtigen Utensilien (Müsliriegel und Wurstsemmerl dürfen natürlich nicht fehlen!) in den Rucksack und begannen mit dem Aufstieg zur  Gießener Hütte.
Zuerst folgten wir der Forststraße, beschlossen aber schnell den restlichen Weg über das Steiglein zu bestreiten, da dies uns doch um einiges schneller und schöner ans Ziel zu bringen schien! Nach etwas über einer Stunde erreichten wir die Hütte, wo wir nach einem ausgezeichneten Abendessen unser Lager bezogen und den Abend bei ein paar Bier ausklingen ließen.

Sonntag

Früh am Morgen klingelte der Wecker. Nachdem ich noch schnell als Frühstück den ersten Müsliriegel verdrückt hatte, begannen wir mit dem Aufstieg zu unserem ersten Wegpunkt, der  Winkelscharte. Am Anfang war der Himmel sternenklar, doch bald zeigten sich die ersten Wolken, die jedoch  einen wunderschönen Sonnenaufgang inszenierten. Je näher wir der Scharte kamen, desto bedeckter und windiger wurde es. Da wir dank des frühen Starts gut in der Zeit lagen, beschlossen wir die weitere Wetterentwicklung abzuwarten. Zu unserem Glück handelte es sich nur um etwas dichteren Hochnebel, und nach ca. einer Stunde setzten wir unseren Weg Richtung Detmolder-Grat fort. Zuerst stiegen wir über eine riesige Blockhalde bis kurz vor die Winkelspitze, wo wir unschwierig in eine kleine Scharte abkletterten. Von hier aus führte der Weg früher über den Gletscher zum Einstieg des Detmolder-Grats. Auf Anraten des Hüttenwirts betraten wir den Gletscher jedoch nicht, sondern folgten dem blockigen Grat etwas aufwärts zum neuen Einstieg. Hier zogen wir Klettergurt und Klettersteigset an und begannen mit dem schöneren Teil der Tour. Dem Stahlseil folgend ging es anfangs über glattgeschliffene Platten nach oben bis kurz unter den Grat. Von da an querten wir unschwierig unter der Gratkante entlang bis zum alten Einstieg. Immer wieder wechselten sich schöne Klettersteigpassagen, die teilweise ganz schön luftig waren, mit kurzen unversicherten Gehpassagen ab, bis wir die flache aber schöne Ausstiegsrinne erreichten, von wo an der Gipfel der  Hochalmspitze zum Greifen nah war. Oben angekommen schossen wir ein paar Gipfelfotos und machten uns aber aufgrund des starken und eisigen Windes bald wieder bereit zum Abstieg.

Der Rückweg folgte dem anfangs breiten, aber teilweis auch mit ausgesetzten Passagen versehen Südostgrat. Nach einem kurzen Abstieg vom breiten Vorgipfel folgten die Markierungen vorbei an formschönen Felsplatten und Blöcken dem immer schmaler werdenden Grat in wunderbarer Kletterei       ( max II, eine steilere Stelle wurde mit einem Stahlseil entschärft) bis zu den Steinernen Mandln. Ich kannte diesen Bereich noch nicht, da wir ihn bei einer früheren Tour am Gletscher umgingen, war jedoch positiv überrascht.
Kurz vor den Mandln leitete wieder ein Stahlseil hinunter zu einem recht steilen Schneefeld, welches ich noch in unguter Erinnerung hatte. Da diesmal aber noch einiges an Schnee über dem Eis war stellte das ca 40° steile Schneefeld kein Problem dar und war mit Pickel und Steigeisen bewaffnet schnell überwunden. Nach ein paar weiteren flachen Schneefeldern, welche die Reste eines früheren Gletschers darstellen, folgten wir den zahlreichen Markierungspunkten vorbei an zwei Gletscherseen, durch eine trostlose Steinwüste zurück zur  Gießener Hütte, wo wir uns verdienter Weise eine Jause genehmigten und weiter Richtung Gößkarspeicher abstiegen.

Fazit

Eine lanschaftlich wunderbare Bergtour mit schönen Klettersteig- und auch Kletterpassagen im  II- Grad, die jedoch, je nach Schneeverhältnissen, nicht unterschätzt werden sollte.
Alternativ kann man von der  Hochalmspitze auch über den Hochalmkees zur Preimelscharte und weiter über das Großelendkees zur Osnabrückner Hütte absteigen.

Tourengänger: HiasiSt, Nordwahn


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