Hoh Brisen und ein neues Projekt: Brisen NO-Grat


Publiziert von Maisander , 4. September 2013 um 00:11.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 2 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Niederrickenbach - Brisenhaus - P. 2222m - Hoh Brisen - Brisen - Gitschenen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Zentralbahn nach Dallenwil, per Seilbahn nach Niederrickenbach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Seilbahn Gitschenen - St. Jakob, Postauto nach Flüelen / Altdorf
Unterkunftmöglichkeiten:Brisenhaus, Berggasthaus Gitschenen
Kartennummer:1171

Noch vor einem Jahr bin ich umgekehrt, ehe ich einen Tritt auf das luftige Schlussstück des Verbindungsgrates zum Hoh Brisen gesetzt habe. Zu ausgesetzt und bröckelig erschien mir die Sache damals. Interessant, wie sich solche Ansichten ändern können...
 
Heute ist so ein Tag, an dem der Wandel der Jahreszeiten eindrücklich spürbar ist: Die kühle und ruhevolle Morgenluft, die einen beim Losmarschieren umgibt; ein hoher Wolkenschirm, der die Sonne zwar abzudecken vermag, aber gleichzeitig eine unvergleichliche Fernsicht zulässt. Dazu ein wohliger Holzöfeliduft, der mir beim Brisenhaus in die Nase steigt. Was wäre ich für ein Mensch, würde ich dort nicht kurz einkehren und ein stärkendes Nidlekafi schlürfen...
 
Aus der Distanz lockt nun der felsig anmutende Aufstieg vom Glattegrat auf den namenlosen P. 2216m. Ob man da rauf kommt? Aber natürlich! Steht man erst mal auf dem Übergang bei der Schuenegg, stellt man fast ein wenig enttäuscht fest, dass der Aufschwung grösstenteils aus einer florierenden Graskante besteht. Zu Beginn darf man über ein-zwei Stufen kraxeln, die sich aber auch umgehen liessen.
 
Der Abstieg vom P. 2222m zum Steinalper Jochli ist dann schon etwas würziger. Aber auch hier lässt sich die „Schlüsselstelle“, das Felsband unmittelbar unter dem höchsten Punkt nämlich, in östlicher Richtung umgehen. Der Rest ist dann Schmirgel-Kraxel-Hosenboden-Gelände. Insgesamt würde ich die Überschreitung dieser beiden Punkte mit T4+ bewerten, wobei sie von West nach Ost wohl angenehmer ist.
 
Wenig später stehe ich im Brisensattel und trete die aussichtsreiche Gratwanderung zum Hoh Brisen an. Ich bin schon gespannt, wie ich nun auf die Stelle reagieren werde, an der ich letztes Mal umgekehrt bin. Als ich vor dem luftigen Grätchen stehe, wundere ich mich, was mich damals zur Umkehr getrieben hat. Natürlich ist die Sache ausgesetzt und nicht jeder Stein fest, doch im grossen und ganzen komme ich nun mit vorsichtigen Schritten und den Armen zum Stützen der Balance ohne Probleme über das Gratstück hinweg.
 
Etwas kniffliger ist eher die Stelle, die kurz darauf abgeklettert werden muss. Aber auch hier gibt’s mit einem sicheren Tritt und Griff ein Vorwärtskommen, und auf dem Rückweg ist diese Stelle dann sowieso halb so wild, da man ja aufwärts klettern kann.
 
Ich geniesse die herbstlich anmutende Weitsicht und die angenehme Wärme auf dem Gipfel, denn inzwischen zeigt der Wolkendeckel deutliche Schwächen und die Sonne entfaltet ihre volle Kraft.
 
Über den Grat geht’s wieder zurück zum Brisensattel und noch kurz auf den Brisen, dann steige ich über Geröll und sogar noch etwas Schnee nach Gitschenen ab.
 
Wie schon beim Aufstieg schaue ich des öfteren zum Nordostgrat des Brisen hoch und frage mich, wie schwierig eine Begehung wäre. Auf hikr wie auch im SAC-Führer habe ich keine Beschreibung gefunden. Weiss jemand näheres zu diesem Grat? Es sieht nach sehr exponierter, evtl. brüchiger Kraxelei aus, wobei man den obersten Steilaufschwung zum Gipfelkreuz wohl in die Ostflanke ausweichend umgehen müsste.

Tourengänger: Maisander


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Kommentare (2)


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Delta Pro hat gesagt: Grat
Gesendet am 4. September 2013 um 08:20
Meinst Du nicht den SE-Grat für Dein Projekt?
Dazu gibt's einen Bericht.
Gruss Delta

Maisander hat gesagt: RE:Grat
Gesendet am 4. September 2013 um 20:08
Salu Delta
Das wäre dann schon das nächste Projekt....Nein, ich meine tatsächlich den NO-Grat, also vom Steinalper Jochli der Gratschneide entlang über P. 2249m und P. 2315m zum Brisengipfel. Weisst du mehr?

Lg Maisander


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