Wasenhorn als Auftakt unserer Simplontrilogie


Publiziert von Fraroe , 8. September 2013 um 11:33.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:28 August 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Auto zum Simolonpass

In unserer zweiten Ferienwoche war geplant, mit einem Bergführer eine dreitägige Tour mit Breithorn, Pollux und Castor zu unternehmen. Übers Wochenende hatte es aber in diesen Regionen doch einiges an Neuschnee gegeben, dazu sollen die Winde noch recht stark wehen. Daher entschlossen wir uns nach Beratung mit unserm Führer, unsere Aktivitäten 1000m tiefer in das uns noch völlig unbekannte Simplongebiet zu verlegen. Die Gipfel waren zwar nicht so anspruchsvoll, dass wir unbedingt einen Führer gebraucht hätten, aber so konnten wir die Aufstiege im vielfach weglosen Gelände ohne grosse Vorbereitung und Wegsuche bestens geniessen. Wir trafen uns mit Roger Mathieu, den wir an unserem Oster - Weekend auf seiner Mittlenberghütte im Binntal kennengelernt hatten, um 09.00 Uhr in Brig am Bahnhof. Anschliessend fuhren wir zusammen auf den Simplonpass, wo zuerst mal ein Kaffee fällig war.
 Jetzt endgültig wach und voller Tatendrang wurde der Rucksack nach Anweisung von Roger noch mit dem nötigen Material für die nächsten zwei Tage ergänzt. Nun begannen wir den Aufstieg über den wrw markierten Wanderweg vorbei an Chalti Wasser, Chaltwassertälli bis hoch zur Mäderlicke. Die umherziehenden Nebelschwaden gaben dabei immer wieder andere Lichtblicke frei. Dabei liess sich Rösly so faszinieren, dass sie Roger ein paar Flaschen Wein schuldig wurde, wenn er den das ungeschriebene Gesetz, überholen des Führers gleich eine Flasche, durchgezogen hätte. Das Tempo war auch sehr gemütlich und ich hegte schon der Verdacht, dass er wegen des immer noch herrschenden Nebel im Gipfelbereich gleich die Monte-Leone Hütte anstreben wollte.
Aber weit gefehlt, als wir das obere Ende des Chaltwassertälli erreichten, bogen wir nach NO Richtung Mäderlicke. Wie bestellt, begannen sich auch die Nebelschwaden immer weiter hinauf zu verziehen. Auf der Licke angekommen, verliessen wir den markierten Weg und querten, für uns angenehm zu gehenden Wegspuren, unter Pt.2946 durch hinüber zur Wasmerlicke (Passo Terrarossa) hinüber.
Da deponierten wir die überflüssigen Sachen und Roger seilte uns am kurzen Seil an. Nun begann die leichte Kraxlerei im I-II Grad über den in seiner Gesteinsqualität nicht immer überzeugenden Grat. Leichte Wegspuren können einem da auch manchmal etwas auf Abwege leiten. Diesen Aufstieg konnten wir so richtig geniessen, brauchten wir uns um die ideale Route für einmal nicht zu kümmern. Bei schwierigeren oder brüchigen kleinen Aufschwüngen wichen wir zumeist leicht in die SO Flanke aus, um anschliessend wieder sofort auf den Grat zurückzukehren. Gegen 14.30 Uhr erreichten wir schliesslich den Gipfel.
Mit unserer Ankunft hatte sich auch der Nebel verzogen, nur eine leichte Bise wehte.
Nachdem wir die Aussicht genossen hatten und Roger dabei die eine oder andere Begebenheit erzählt hatte, machten wir uns wieder an dem gleichen Weg zurück zur Wasmerlicke. Dabei machte ich die Führung und dachte mir, dass das bei dichtem Nebel eine ganz schön knifflige Sache sein würde. So erreichten wir bald wieder unser Materialdepot und stiegen anschliessend auf direktem Weg zur Hütte ab.
Hier empfingen uns zwei Hüttendiensttuende Herren der Sektion Le Locle herzlich. Das besondere bei dieser Hütte ist, dass das Hüttenteam jedes Wochenende ersetzt wird. Wir hatten es bestens getroffen. Mit grosser Hingabe wurde von ihnen das Nachtessen zubereitet. Anstelle der obligaten Suppe servierten sie zum Auftakt in Speckstreifen gewickelte, getrocknete Zwetschgen, die perfekt angebraten waren. Der Hautgang bestand aus Kartoffelgratin mit Geschnetzeltem und Gemüse. Abgerundet wurde das ganze von einer feinen Schokoladencreme. So legten wir uns bestens gestärkt für das happige Programm des nächsten Tages zur Ruhe.
 

Tourengänger: Fraroe


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