Im AV Führer wird die Kridlonspitze nur in einem einzigen Satz erwähnt und auch im Internet lässt sich über diesen unbekannten Gipfel wenig finden.
Von Pettneu am Arlberg steigen wir über den ausgeschilderten Weg hinauf zum Kaiserjochhaus. Weiter geht es auf dem Höhenweg 270 Richtung Kridlonscharte. Die Ausblicke auf den malerischen Hintersee und den mächtigen Westgrat der Vorderseespitze sind beeindruckend.
Nun folgt der kurzweilige aber knackige Anstieg über den NW-Grat. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Eine davon wäre links um die Ecke, wo steiles Schrofengelände beginnt. Wir entscheiden uns aber für die zweite Variante. Über eine steile Rinne (II) in der Westflanke gelangen wir in äußerst brüchiges und ausgesetztes Gelände. Weiter über ein paar bröselige Stufen bis zum Ansatz der Felswand. (T5/ I). Von hier über ein Band nach links und eine weitere Stufe (I) zurück auf den Grat. Nun unschwierig weiter zum Gipfel mit Steinmann. Leider gibt es kein Gipfelbuch, Besteigungen dürften aber auf Grund der kaum vorhandenen Spuren eher selten sein.
Der Abstieg erfolgt über den leichten Ostgrat in die Faselfadscharte.
Der Weg zurück zum Höhenweg erweist sich als unangenehm. Steil und geröllreich geht es über eine Rampe nach unten. Zurück an der Kridlonscharte genießen wir noch einmal die fantastische Aussicht und schwelgen über weitere zukünftige Ziele in diesem Gebiet. Nachdem das Wetter nun doch zu halten scheint, machen wir noch einen Abstecher auf die zwei exzellenten Aussichtsberge Malatschkopf und Grieskopf. Beide sind vom Höhenweg unschwierig in wenigen Minuten zu erreichen.
Fazit: Einsame 5* Individualistentour in grandioser Umgebung. Auf Grund der Brüchigkeit und Ausgesetztheit ist der Anstieg über den NW-Grat allerdings nur für sehr trittsichere und schwindelfreie Leute zu empfehlen.
Mit auf Tour: Matthias
Schwierigkeiten:
Kridlonspitze NW-Grat T5 II (Stellen)
Kridlonspitze Ostgrat T3+
Faselfadscharte - Höhenweg T4
Malatschkopf T3+
Grieskopf T3
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