Im Banne des Piz Kesch, 4 Tage vom Flüelapass ins Engadin


Publiziert von Bjoern , 2. August 2013 um 16:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:25 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Keschhütte 
Zeitbedarf: 4 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Flüelapass, Parkplatz Schwarzhorn, mit dem PKW oder Bus erreichbar
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahnhof in Madulain, RhB
Unterkunftmöglichkeiten:Grialetschhütte, Keschhütte, Chamanna d'Es-Cha

Tag 1: Flüela Pass - Radüner Rothorn - Chamanna da Grialetsch (T4)

Nachdem die Anfahrt doch schneller ging als gedacht, entschliessen wir uns nicht auf dem direkten Weg durch die Fuorcla Radönt zur Grialetschhütte zu gehen. Wir wollen das Radüner Rothorn überschreiten.
Den Aufstieg vom Schwarzhornweg kenne ich noch von meiner Tour im Oktober 2010, nur das jetzt viel mehr Schnee liegt. Schnell ist der Gipfel erreicht. Der weitere Abstieg zur Rothornfurka mit dem kleinen See folgt dem Gratrücken. Anfangs geht es noch über recht stabiles Gelände, doch ab der Furka wird es unangenehm. Mir scheint, als ob der ganze Hang in Bewegung ist. Sogar vermeintlich stabile Blöcke rutschen unter meinen Füßen weg wie nichts. Vielleicht liegt es auch an dem schweren Rucksack oder an den neuen Schuhen an die ich mich noch nicht so richtig gewöhnt habe, jedenfalls bin ich heilfroh, als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben und am Furkasee auf den Hüttenweg von Dürrboden treffen.

Nach etwa 4 Stunden erreichen wir die Hütte. Ein gelungener Tourauftakt klingt in der urigen Hütte bei einem guten Essen und einem Calanda aus.

Tag 2: Chamanna da Grialetsch - Piz Grialetsch - Scalettapass - Chamanna digl Kesch (L, T4)

Nach einem guten Müsli zum Frühstück starten wir um halb 8 in Richtung Fuorcla Vallorgia. Der Weg bis zum Gletscher ist nicht zu übersehen und wenn es einmal doch keine Wegspuren hat, sieht man auch schon das nächste Steinmandli. Der Gletscher ist, wie zu erwarten, noch gut eingeschneit. Trotzdem seilen wir uns an. 

An der Fuorcla Vallorgia lassen wir die Rucksäcke zurück und suchen uns den Weg auf den Piz Grialetsch. Sieht von unten viel schwerer aus als es ist, teils einfache Kraxelei, teils relativ stabile Schuttfelder. Alles in allem vielleicht ein T4. Teils etwas ausgesetzt. Deshalb nutzen wir sicherheitshalber die vorhandenen Bohrhaken zum Sichern.

Der Weg von der Fuorcla Vallorgia zum Scalettapass ist wegen des mittlerweile doch sehr weichen und noch relativ tiefen Schnees sehr kräftezehrend. Unterwegs wird es plötzlich dunkel und es fallen ein paar Regentropfen. Nach einer viertel Stunde ist der Spuk aber vorbei. Nochmal Glück gehabt.

Das letzte Stück vom Scalettapass über den Wanderweg zur Keschhütte zieht sich dann noch ganz schön in die Länge. Insbesondere die letzten Höhenmeter zur Hütte haben es in sich. Der tiefe, nasse Schnee vom Vormittag hat doch etwas an den Kräften gezehrt.

Am Abend erleben wir eine ganz tolle Stimmung. Auf unserer Seite vom Piz Kesch herrscht bester Sonnenschein. Im Engadin hängt es aber ganz schwarz und schließlich können wir dort auch einige Blitze beobachten. Zum Glück sind wir auf dieser Seite.

Tag 3: Chamanna digl Kesch - Porta d'Es-cha - Chamanna d'Es-cha (L, T4) 

Gemütlich geht es über die Porta d' Es-Cha zur gleichnamigen Hütte. Auch der Vadret da Porchabella ist noch gut eingeschneit und obwohl südseitig ausgerichtet müssen wir beim Abstieg zur Hütte auch noch einige tiefe aufgeweichte Schneefelder queren. Schon erstaunlich wieviel Schnee so spät im Jahr noch liegt. Pünktlich zum Mittag kommen wir an der Hütte an und stärken uns erst einmal mit leckeren Rösti und Nusstorte. Den Rest des Tages lassen wir dann ganz relaxed vorüberziehen, genießen die Sonne und die Aussicht, nicht nur in Richtung Bernina.

Tag 4: Chamanna d'Es-cha - Madulain (T3)

Nach dem Frühstück geht es zuerst noch von ein paar Regentropfen begleitet talwärts. Nach 1,5 Stunden sind wir am Bahnhof in Madulain. Rechtzeitig um den Zug nach Zernez und dort den Anschlussbus zum Flüelapass zu erreichen. 

Tourengänger: Bjoern, Priesy


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