Schesaplana - "Top of Rätikon"


Publiziert von Dimmugljufur , 10. Juli 2013 um 11:49.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum: 9 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   A-V   CH-NW   Östliche Melchtaler Alpen 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A13 Richtung Chur bis Landquart, dann ins Prättigau Richtung Davos, erste Ausfahrt nach Seewis, in Seewis nördlich bis Teerstrasse endet.
Unterkunftmöglichkeiten:Schesaplanahütte SAC
Kartennummer:238 Montafon

Nachdem ich im Herbst 2012 einige sehr schöne Tage auf der österreichischen Seite des Rätikon verbracht habe und immer wider von verschiedenen Gipfeln zur Schesaplana herübergeblinzelt habe, stand dieser Gipfel auf meiner 1.-Prio-Liste.
Diesmal von der schweizer Seite aus mit Zwischenstopp auf der Schesaplanahütte, wollte ich für einmal ganz brav den markierten Wegen folgen. Die Verhältnisse in der Südwand mit Restschneefeldern liess ich mir am Vorabend von Hüttenwart Didier noch kurz bestätigen: Alles im Grünen bis Gelben Bereich, also nichts wie los an einem wunderschönen Julimorgen.

Auto im Gandawald nach Seewis abgestellt (man kann bis zum Ende der geteerten Strasse fahren, was ich leider nicht gemacht habe und mir darum 1-2 Extrakilometer eingefangen habe) und los in Richtung Schesaplanahütte. Zuerst lange auf Schotterwegen in richtung Norden, ab und an kann man durch die Bäume bereits einen Blick auf den 1900m höher gelegenen Gipfel erhaschen, er erscheint verdammt weit weg, bei Cani über die Brücke und alles entlang des Fahrwegs im Wald bis zur Valarsäge. Die Waldvariante erschien mir angesichts des langen Tages in der Sonne "sicherer" für Kopf und Haut.
Von der Valarsäge aus erschien mir die Schesaplanahütte im morgendlichen Sonnenlicht (bis hier alles T2), es war kurz vor 10.00 Uhr und kurz danach, als ich von Didier auf der Hütte freundlich begrüsst wurde und mir sogleich einen ersten Kaffee gönnte.

Nochmals kurz über einige Schneefelder im oberen Teil des Aufstiegs gesprochen, einen urchigen Pickel von Didier mit auf den Weg genommen (meinen hatte ich zuhause gelassen) und los die tausend Höhenmeter zur Schesaplana, deren Gipfel von der Hütte aus bis kurz vor dem Grenzpass nicht mehr sichtbar ist.

Kaum zu glauben, wenn man der Felswand empor sieht, dass sich da ein Weg hindurch anlegen lässt, aber der Steig ist absolut klar markiert, entsprechend ausgebaut und die Kraxelei macht viel Spass, auch oder gerade weil sie ziemlich anstrengend ist. Einige ausgesetzte Stellen sind mit Ketten gesichert, ansonsten lässt sich das mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit alles gut bewältigen. Der Fels ist scharfkantig und griffig, die Sohlen halten auch auf kleinsten Auflageflächen. 2-3 steile Restschneefelder konnte man unterhalb umgehen, andere wiederum wurden von mir mit heftigen Tritten bearbeitet, um eine vernünftige Wegspur zu legen. Um den Pickel war ich aber sehr froh. Schätzungsweise in einer Woche werden auch die letzten Felder abgeschmolzen sein, dann ist das Thema sowieso erledigt ;-)

Auf jeden Fall sieht man währen einem Grossteils des Aufstiegs immer auf die Hütte hinunter, während die Schesaplana selber erst bei überquerung des Passes wieder ins Blickfeld kommt. Einem Schutthügel gleichend sind die letzten 200hm anstrengender als erwartet, das Gipfelkreuz täuscht einem immer Nähe zum Gipfel vor und auf dem Geröllfeld macht man dank abrutschendem Hang einige Schritte zweimal. Schliesslich stand ich doch noch neben dem Kreuz und leider war mit dem Aufstieg auch das schöne Wetter verflogen. Nichts desto trotz liess ich mir um 12.15 Uhr das Mittagessen schmecken und genoss die Aussicht vom höchsten Punkt im Rätikon auf die umliegenden Berge, das Brandnertal, den Brandnergletscher und den Lünersee.

Beim Abstieg über die gleiche Route fing es leicht an zu regnen. Dank der griffigen Felsen wurde aber keine Rutschpartie daraus. Trotzdem würde ich den Steig mit Vorsicht geniessen wenn es feucht ist. Kurz ausgerutscht, kann das in der Wand unter Umständen üble Folgen haben.

Gut wieder bei der Hütte angekommen gebe ich den Pickel bei Didier ab und geniesse ein wunderbares Käsplättli mit prättigauer Bergkäse und einem weiteren Kaffee in der zurückgekehrten Sonne. Um halb 3 mache ich mich auf den Weg in Richtung Seewis, nehme dabei zuerst einen schönen Wanderweg unterhalb der Leidegg (Abzweigung bei Brücke P1800) und komme bei P1615 wieder auf die Strasse. Leider treffe ich da die falsche Entscheidung. Meine Karte (und auch der Wegweiser "Abkürzung Seewis") leiten mich auf einen Wanderweg, der zwar mit P1603 einen tollen Aussichtspunkt nach Westen bietet, sich daraufhin aber in gefälltem Gehölz verisst, was mich dazu zwang, nach P1324 quer durch den Wald abzusteigen. Das war alles Andere als ein Spass, verkratzte Beine, verschlammte Schuhe, wildes Gefluche waren die Folge davon ;-) Nächstes Mal nehme ich wieder den Fahrweg^^

Kurz nach 4 beim Auto angekommen, gerade als es anfängt zu regnen, das ist dann wohl Timing.

Tolle und anstrengende Tour auf die Schesaplana, mit 2964m der höchste Berg im Gebiet mit Zwischenstoff in der Schesaplanahütte. Am Abend merke ich nach 2000hm Auf- und Abstieg meine schweren Beine schon bei den 20 Stufen zur Haustüre hinauf.....     *uffff* =)

Tourengänger: Dimmugljufur


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