Nebeltour zur Schönangerspitze


Publiziert von Hade , 9. Juli 2013 um 19:34.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 6 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit der Bahn nach Hammersbach (Bayernticket gilt auch in der Zugspitzbahn bis Greinau)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Buslinie Eibsee-GAP
Kartennummer:AV-Karte Wettersteingebirge-Zugspitze

Der vordere Teil des Waxensteikamms - von der Südlichen Riffelspitze bis zur Schöneckspitze - schwebt mir schon seit längerer Zeit vor, und als passables Wetter angesagt ist, fahre ich mit der Bahn nach Garmisch und steige dort in die Zugspitzbahn nach Hammersbach. Das Bayernticket gilt übrigens auch hier bis Greinau!
Ich bin aber froh, als ich endlich aussteigen kann. Hier sind mir zu viele sandalentragende Pauschaltouristen....
"Ui gugg doch mal, ist det Berg aber groß, det muss doch die Zugspitze,wa ? Nein Schätzchen, det is die Alpspitze. Det kannste doch erkennen" Der Waxenstein wars...

Ich gehe als in Hammersbach los, auf einem breiten Forstweg Richtung Höllentalklamm. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die relativ hohen Temperaturen entsteht hier eine fast tropische Stimmung. Die Wolken verhängen sich in den bewaldeten Flanken und die Sonne scheint nur gedämpft durch den Nebel, als ich auf dem matschigen Forstweg zum Eingang der Klamm steige. Der Andrang ist hier recht groß, deswegen will ich diesen Abschnitt schnell hinter mich bringen. Am Eingang werfe ich mir dann die Regenjacke über und schaue mir das Naturschauspiel an. Ich würde jedem empfehlen, eine Regenjacke mitzunehmen! Das Wasser rinnt und tropft hier überall, der Weg besteht nur aus Pfützen und als ich aus der Klamm komme ist meine Hose pitschnass.
Wenn man dann aus der Klamm herauskommt, zeigt sich das schöne Höllental mit seinem grünen Talgrund und den beeindruckenden Felsbegrenzungen. An der Höllentalangerhütte wandere ich vorbei, da es hier zugeht, wie auf dem Stachus. Diese schöne Hütte hat dieses Jahr ihre letzte Saison, dann kommt hier so ein supermodernes Gebäude her.  Nach der Hütte wird es prompt einsamer. Die Zugspitzaspiranten sind eben schon weg oder sind aufgrund des Wetters gar nicht losgegangen, und im hinteren Höllental befindet sich kein anderes, so beliebtes Ziel. Ich mache hier also eine Rast und steige zum Riffelkar auf, wo ich bald auf die ersten Versicherungen treffe. Der Riffelschartensteig setzt schon eine gewisse Trittsicherheit voraus. Nach dem Ende der Versicherungen zweigt in einer Linkskurve der Schafsteig nach rechts ab. Einen Wegweiser gibt es hier nicht, aber der Steig ist gut zu erkennen. Dem Steig folge ich eine Zeit lang, bis links von mir der Schönanger auftaucht.

Eine Pfadspur habe ich im Schönanger nicht gesehen, aber man steigt einfach den Grashang hoch und kommt dann zwangsläufig im Schönangersattel raus. Hier zeigt sich dann der abweisende Beginn des Westgrats, den man aber umgeht, indem man am Felsen entlang quert und erst zum Grat aufsteigt, als dieser sich zurück lehnt. Ab jetzt bleibe ich meistens direkt am ausgesetzten Grat. Ab und zu muss man hier mal Hand - an den nicht ganz zuverlässigen Fels - anlegen (I) und gelangt so bald zum Gipfel. Hier mache ich die obligatorische Gipfelrast, auch wenn ich mitten im Nebel bin. Der Nebel hat sich nicht wie erhofft verzogen und so ist für mich klar, dass der Grat zu den Riffelspitzen keine Option ist, da das Gelände für mich sowieso grenzwertig sein dürfte und dann ist die Sicht so schlecht und ich bin alleine. Das wär nix... Also steige ich über Schönanger und Schafsteig wieder zum Riffelschartenweg ab und von dort zur Riffelscharte auf. Hier ist der Weg nicht mehr so steil, wie unterhalb des Schafsteigs und so gelange ich über ein letztes Schneefeld zur Scharte, wo ich mich entscheide gleich zum Eibsee abzusteigen und keinen Gipfel mehr mitzunehmen. Mehr wäre das nämlich eh nicht gewsen, da alles in den Wolken steckt.

Zu Beginn ist der Steig fast klettersteigmäßig versichert und es geht relativ steil nach unten, bis man über ein kleines Schneefeld das riesige Schotterfeld erreicht. Der Weg würde hier eine große Kurve machen aber ich fahre einfach gerade nach unten ab und wähle am Schluss die längste Schottergasse, ganz rechts. Teilweise ist hier etwas wenig Schotter und es schauen größere Felsblöcke durch, so dass das abfahren nicht viel Spaß macht, aber schnell gehts scho und ich schaffe es sogar, ohne auf dem Allerwertesten zu landen. Am Ende der Schotterreisse ist ein Weg durch die Latschen geschnitten und so gelange ich zu dem weithin sichtbaren Pfeiler der Seilbahn. Hier ist bestes Wetter, kaum zu glauben, dass es oben so schlecht ist. Nun geht es an einer Mauer entlang nach unten, bis ein kleiner Pfad beginnt, der teils etwas zugewachsen ist, aber schön nach unten führt, bis ich auf eine Forsstraße treffe, auf der ich zum Eibsee gelange. Von hier gehts mit dem Bus zurrück nach Garmisch.

Fazit:

Sowohl die Klamm, als auch das Höllental ist bis zur Hütte gut besucht, aber landschaftlich sehr schön. Der Weiterweg auf dem Riffelschartenweg ist dann schon einsamer, und auch anspruchsvoller. Das gilt auch für den Gipfelanstieg, wobei hier die Schwierigkeiten noch deutlich höher sind und man warscheinlich niemandem begegnet.
Insgesamt eine lange Tour, die bei besseren Sichtverhältnissen wohl wunderschön ist und sich gut mit weiteren Gipfeln kombinieren lässt.

Anmerkung:

Toll, wie das BR-Bergwetter gestimmt hat! Im Tal kann es teils neblig sein, aber die Gipfel dürften herausschauen. Genau so war es. Hahaha

Tourengänger: Hade


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»