Plan B, dank SBB - Tag 2


Publiziert von TomClancy , 4. Juli 2013 um 15:14.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 1 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Zeitbedarf: 3:00
Abstieg: 1280 m

Kurz nach Mitternacht erwache ich, weil der Mond durch mein Dachfensterchen scheint. Ich schäle mich aus meinem Schlafsack. Ein laues Lüftchen weht auf der Hochflue und so spaziere ich kurz über das Gipfelplateau und geniesse den Rundblick. Ich unternehme auch noch einige Fotoexperimente, die aber nicht über das experimentelle Stadium herauskommen. Anschliessend lege ich mich nochmal in den Schlafsack, um die Zeit bis zum Morgen zu verträumen.
Kurz nach fünf Uhr kitzelt mich das Morgenlicht aus dem Schlaf. Noch aus dem Schlafsack kann ich ein erstes Foto vom sich ankündigenden Sonnenaufgang machen. Es hat die ganze Nacht gut abgestrahlt und so ist es nun empfindlich kalt. Kein Vergleich mehr mit dem lauen Mitternachtslüftchen. Also schnell entschlossen aus dem Schlafsack und Hose, Jacke, Mütze und Handschuhe montiert. Einige Schritte hin und her helfen mir, die Kältestarre zu überwinden. Ich warte auf den Sonnenaufgang, der wie berechnet kurz nach 0530 Uhr beginnt. Dann geht das Lagerleben los: Kocher aufstellen, Heisswasser zubereiten, Müesli bereitmachen, Kaffee zubereiten. Dann habe ich die Qual der Wahl. Wo will ich das Morgenessen einnehmen: mit Blick ins Reusstal, Blick zu den Mythen oder auf den Vierwaldstättersee? Sonne im Gesicht oder auf dem Rücken? Luxus“probleme“! Ich entscheide mich für den Ausblick auf den Lauerzersee und die Mythen. Sicher ist der Hüttenwart auch schon aufgestanden!
Nach dem Morgenessen baue ich das Zelt ab, verstaue meine Reiseküche und mache mich marschbereit. Ein Eintrag ins Gipfelbuch und los geht es, Richtung Zilistock. Beat hat mir am Vorabend versichert, dies sei der schönste Weg auf die Hochflue. Recht hat er. Gut gesichert geht es über den felsigen Pfad durch Föhren bergab. Der Blick auf den Vierwaldstättersee und in die Berge ist umwerfend. Nach Zilistock ändert sich der Charakter des Wegs grundlegend. Er führt nun durch Laubwälder und über mehrheitlich feuchte Wege ziemlich steil nach unten. Unterbrochen wird die Waldwanderung nur durch die Lichtung beim Restaurant Bärfallen, das aber heute geschlossen ist. Die Wanderung zieht sich etwas in die Länge und ich bin froh, als ich kurz nach 0930 Uhr die Hauptstrasse erreiche. Der Zufall (oder die tolle Planung) will es, dass ich nur drei Minuten auf den nächsten Bus warten muss, der mich direkt nach Brunnen zur Schiffsstation bringt. Der Tag heute ist sowieso verplant und so entschliesse ich mich spontan, mit dem Schiff via Flüelen nach Luzern zu fahren. Slow down, take it easy, ist das Motto. Dies erlaubt mir, auf der Rundreise noch einmal die Erlebnisse des gestrigen und des heutigen Tages Revue passieren zu lassen und zu sortieren. Als ich dann kurz vor 1500 Uhr in Luzern ankomme, ist klar, dass der Plan B ein absoluter Glücksfall war und die Hochflue einen festen Platz in meinem Herzen erobert hat! Solche Biwaktouren sind für mich einfach Höhepunkte im Jahresablauf!
Tour im Alleingang

Tourengänger: TomClancy


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Kommentare (5)


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rkroebl hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2013 um 19:05
Spannende Berichte - und sensationelle Fotos (vorallem die bei Sonnenaufgang). Wenn das Dein Plan B ist, freue ich mich schon vom Plan A zu lesen, wenn er dann umgesetzt wird!

HG, Ray

TomClancy hat gesagt: Na ja...
Gesendet am 4. Juli 2013 um 19:58
Herzlichen Dank für Dein nettes Feedback, Ray. Aber das ist zuviel des Lobs. Da werd ich ja rot, wie die aufgehende Sonne! Plan A wäre wohl weniger spektakulär geworden. Und abdrücken, wenn man zur rechten Zeit am rechte Ort ist, ist ja keine grosse Kunst!

Sportliche Grüsse

TC

1Gehirner hat gesagt: Einfach schön...
Gesendet am 5. Juli 2013 um 09:01
...danke für diese Anregung! Sowas steht bei uns auch schon auf dem Plan, dein Bericht macht unheimlich Lust darauf :) Und ich stimme zu, die Bilder sind unglaublich schön.

Felix hat gesagt:
Gesendet am 5. Juli 2013 um 19:58
ich kenne ja das Gebiet recht gut - doch die Stimmungen, die du dank des Biwakierens eingefangen und erlebt hast, sind sehr speziell: gratuliere herzlich!

lg, Felix

tricky hat gesagt: Perfekt
Gesendet am 8. Juli 2013 um 10:12
Scheint ein Genuss vollen Tag gewesen zu sein :-) Herrlich


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