1/2 Cresta dei Lenzuoli und Gridone


Publiziert von xaendi , 12. Mai 2013 um 22:16.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:11 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Gridone   I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:Tg 1: Rasa - Pizzo Leone - Laghetti - Scharte Pizzo Fedora - Mottone - Fumadiga - Rif. al Legn; Tag 2: Rif. al Legn - Gridone - Rif. al Legn - Brissago
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Rasa
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Brissago NLM
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio al Legn, http://www.legn.ch/

Für das verlängerte Auffahrtswochenende war eigentlich eine Skihochtour im Unterwallis geplant. Aufgrund der Wetterprognosen fassten wir jedoch stattdessen eine Skihochtour im Engadin ins Auge. Als dort dann Schneefälle prognostiziert wurden, beschlossen wir, die Wandersaison im Tessin einzuläuten. Der Vorschlag, den Gridone zu besuchen, kam von budget5. Der *Tourenbericht von Bombo über die Cresta dei Lenzuoli hatte ihn neugierig gemacht.

Damit wir beizeiten starten können, mache ich mich bereits um 4 Uhr in der Ostschweiz auf den Weg. Kurz nach 9 Uhr erreichen wir Verdasio im Centovalli mit dem Zug und nehmen die Seilbahn zum Dörfchen Rasa. Von dort führt der Weg - meist durch den Wald - angenehm bis zur Einsattelung 'Canva' (P.1570). Hier eröffnet sich der überwältigende Blick tief runter zum Lago Maggiore. Wenige Minuten später stehen wir auf dem Pizzo Leone, geniessen die Aussicht und essen Zmittag.
Vom Pizzo Leone hat man teilweise Einsicht in den Verbindungsgrat zum Fumadiga - der sogenannten Cresta dei Lenzuoli. Schon auf der Hinfahrt nach Locarno hatten wir gesehen, dass noch Altschnee liegt auf dieser Höhe. Wir sind uns deshalb nicht sicher, ob wir eine Überschreitung wagen sollen. Ziel ist jedenfalls die Hütte auf der anderen Seite des Grates - das Rifugio al Legn. Auf dem Gipfel lernen wir zwei Damen kennen, die ebenfalls in diese Richtung wollen. Wir beschliessen, zusammen den Pizzo Ometta auf dem Wanderweg westlich zu umgehen und so irgendwie zum Rifugio zu kommen. Das ist auch kein Problem bis zum Kessel zwischen Fedora und Pizzo dei Laghetti, auch wenn der (nicht markierte) Weg teilweise nicht so offensichtlich ist. Doch im besagten Kessel hört der Weg auf und es liegt noch einiges an Schnee. Wir beschliessen, auf den Grat aufzusteigen und dort weiterzugehen. Das wird zu einer ziemlich mühsamen Wühlerei - man hat jeweils die Wahl zwischen stachligen Sträuchern und Büschen einerseits und weichem Wühlschnee andererseits. Jedenfalls kommen wir hoch zum Grat und treffen dort auf gute Wegspuren und orangefarbene Markierungen. Überrascht sind wir auch, dass wir auf dem Weiterweg zum Mottone an den heiklen Stelle immer wieder Ketten finden, die uns das notwendige Sicherheitsgefühl geben. Die Ketten scheinen ziemlich neu zu sein (beim Bericht von Bombo waren sie wahrscheinlich noch nicht da). Nun geht es auf der Cresta dei Lenzuoli weiter - mal auf dem Grat, mal östlich und mal westlich davon, bis wir plötzlich auf dem Fumadiga stehen, wo uns Wanderer von der anderen Seite entgegenkommen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum wunderschön gelegenen Rifugio al Legn, wo das kühle Bier bereits auf uns wartet. Zum Rifugio kann ich nur Positives sagen: Top-Lage über dem Lago Maggiore, mit allem eingerichtet, was man zum Kochen und Essen braucht, schöner Schlafraum, immer offen aber nie über Nacht bewartet. Hier komm ich sicher wieder mal hin.
Die beiden Damen steigen noch weiter ab, und budget5 und ich machen es uns bequem in der Hütte. Später kommen noch 6 andere Personen dazu, sodass ein reger Betrieb am Kochherd entsteht. Nach dem Nachtessen geniessen wir die Abendstimmung und später die Blicke auf die Lichter von Locarno, Ascona und Brissago.

Am nächsten Morgen stehen wir beizeiten auf - pünktlich zum Sonnenaufgang wollen wir auf dem Gridone stehen. Entlang dem Wanderweg steigen wir zur Bocchetta di Valle und weiter zum P.2138. Von hier sind es nur noch wenige Minuten bis zum Gipfel des Gridone mit dem grossen Kreuz. Die Querungen der Schneefelder wären mit schlechtem Schuhwerk bestimmt heikel; mit festen Bergschuhen und den vorhandenen Spuren ist es jedoch kein Problem. Kurz vor 6 Uhr sind wir auf dem Gipfel, sodass wir nicht lange warten müssen, bis die ersten Sonnenstrahlen die Viertausender des Wallis und wenig später auch uns beleuchten - ein traumhaftes Schauspiel. Nach ausgiebiger Fotosession steigen wir wieder ab zum Rifugio al Legn.

Später geht es auf dem Wanderweg nochmals ca. 1600m runter nach Brissago. Dort nehmen wir das Schiff nach Locarno und verpflegen uns dort nochmals, bevor es zurück in die regnerische Nordschweiz geht.

Tourengänger: xaendi


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Kommentare (3)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 13. Mai 2013 um 08:32
Ciao Xaendi

Gratuliere Euch zu dieser hervorragenden Tourenidee, der Umsetzung und dann aber auch zu den fantastisch schönen Bildern!

Wie Du sagst, an die Ketten erinnere ich mich tatsächlich nicht mehr, kann also gut sein, dass es Änderungen gegeben hat. Auf jeden Fall eine Tour mit Wiederholungscharakter.

Gruss
Bombo

Fux hat gesagt:
Gesendet am 13. Mai 2013 um 08:48
Tönt einfach mega...
Muss ich gleich auch mal machen diesen Sommer! :P

TeamMoomin hat gesagt: Super Tour
Gesendet am 13. Mai 2013 um 17:40
habt ihr da gemacht und die Fotos sprechen echt für sich. Sehr interessante Route auf den Gridone, wirklich ein Berg mit Wiederholungscharackter!

Lg Oli und Moomin


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