Tour de Centovalli 3: Pizzo Leone 1659 m - Mottone 1966 m - Fumadiga 2010 m


Publiziert von basodino , 6. Oktober 2022 um 18:37.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 2 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Gridone 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1320 m
Abstieg: 440 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rasa ist mit einer Bergbahn ab Verdasio Stazione (Zug und Parkplatz) erreichbar
Unterkunftmöglichkeiten:Campo Rasa 905 m (Hotel mit Halbpension), Rif. Al Legn 1787 m (12 Lager, in der Sommersaison bewartet, Halbpension möglich)

Nach einer sehr erholsamen Nacht im Doppelzimmer in Rasa wanderten wir noch im Schatten aus dem Dorf nach oben hinaus. Man umrundet einen ersten Höcker links, einen zweiten nach rechts und erreicht die Lichtung von Termine. Hier findet sich eine Kreuzung.
Ganz nach rechts beginnt flach ein weiß-grün-weiß markierter Weg, der sicherlich auch eine Tour wert wäre. Wir können aber nicht umhin den bequemeren weiß-rot-weißen Weg nach rechts aufwärts zu nehmen, um zum Pizzo Leone aufzusteigen. Der Weg zieht zunächst in einer langen Querung nach rechts hinauf, ist vorwiegend schattig und erreicht später in einigen Kehren und einer weiteren Querung nach rechts einen Sattel: Canva auf 1570 m. T2, 2 h 15 min

Die 10 Minuten auf den Pizzo Leone nach links hinauf kann man schwer weglassen, wenngleich das ein Umweg ist. Aber was für ein schöner. Denn oben hat man eine weit bessere Sicht auf den See. T3-, 20 min

Vom Sattel führt nach rechts ein guter, aber unmarkierter Weg horizontal in die schattige Flanke des Pizzo Ometto. Anfänglich sehr bequem erreicht man bald anspruchsvolleres Gelände. Hier nutzt der Weg Bänder und Rampen, um durch diese Steilflanke zu leiten. Durch viele Ketten entschärft, kamen wir trotz schlüpfrigen Geläufs weiter. Angenehm war es aber nicht überall. Bei trockenen Bedingungen wäre das für uns der pure Genuss. Etwas später erreichten wir eine kleine Schulter, wo wir eine wunderbare Pause machen konnten. T4, 45 min

Der Weg führt nun leicht hinab und erreicht wieder leicht ansteigend die obere Alpe Laghetti. Hier trifft man auch auf den weiß-grün-weiß markierten Weg, der von rechts unten heraufkommt. Für die nächsten 150 Höhenmeter bleibt der Weg sehr komfortabel und ist nun überraschenderweise weiß-blau-weiß markiert. An einer Wasserfassung endet der schöne Abschnitt. Man holt kurz nach rechts aus und erreicht nach einer Kehre eine große Wiese in einem Kessel. Diese steigt man mit nur wenigen Anhaltspunkten für die beste Routenführung allerdings ohne Schwierigkeiten ziemlich mittig hinauf. An einer niedrigen Felsstufe findet sich ein weiß-grün-weißes Zeichen. Darüber wendet man sich nach links und quert zu einer kurzen Rinne, durch die man zum Grat aufsteigt. Nun folgt man dem Grat oder minimal rechts davon der weiteren Route bis zum Mottone ohne größere Schwierigkeit. T4, 1 h 20 min

Der Mottone besteht aus mehreren Höckern. Zwischen dem mittleren und hinteren Höcker führt der Weg gefühlt nahezu senkrecht links in einen Wiesenhang hinein. Natürlich ist er alles andere als senkrecht, aber die an sich guten, höheren Erdstufen in der Wiese sind oftmals optisch von oben durch Gras abgedeckt. Im Hinuntertasten erleichtern nun 7 Ketten das Vorankommen sehr. Schließlich quert man in einen ersten Sattel. Nun über einen Höcker hinauf und links desselben in einer Querung zu einem zweiten Sattel. Das ist nochmals exponiert, aber letztlich finden sich hier ganz ordentliche Tritte.
Hinter dem zweiten Sattel geht es eine brüchige Rinne hinab, wobei hier ein paar Erlen mehr stören als helfen, aber auch schon das größte Problem darstellen. Etwas tiefer quert man links raus, überquert eine Rippe und steigt nochmals etwas ab, um eine tiefe Furche zu durchsteigen. Jenseits geht es auf den Rand der Furche hinauf und über selbigen oder knapp rechts davon aufwärts bis man wieder den Grat in einer weniger markanten Senke erreicht. Nun folgten wir dem Grat bis zur Fumadiga, wobei nochmals ein Vorgipfel überschritten wird. Während die Querung an allen wichtigen Stellen mit Ketten entschärft ist, sind im Schlussanstieg keine Hilfen mehr vorhanden. Dabei sind nochmals einige sehr hohen Stufen zu ersteigen, was ein wenig auf die Pumpe geht. T5, I, 50 min

Vom Gipfel der Fumadiga hat man einmal mehr eine herausragende Sicht. Die Hütte ist erfreulich nah unter einem. Ein leichtes Weglein führt hinab zur Bocchetta di Valle, wo man auf den Hauptweg vom/zum Gridone trifft. Selbigen nutzten wir im Abstieg bis zur Hütte. T2, 30 min

Die Hütte hat nur 12 Schlafplätze und bietet aufgrund der Bewirtung durch Freiwillige trotzdem eine Halbpension. Die Preise sind sehr erschwinglich, zahlten wir für die Übernachtung inkl. Halbpension doch nur SFr. 50. Das ältere Ehepaar, welches hier gerade tätig war, tat dies mit viel Hingabe und der Köchin gilt ein großer Dank, hat sie doch mit Ihrem Kürbisgratin mit Rosmarinkartoffeln so manchen Küchenchef in den Schatten gestellt. Zwar sind die Schlafplätze eher etwas beengt, aber dafür ist die Aussicht hier oben so grandios, dass diese Hütte ein absolutes Muss für jeden Tessinfan sein dürfte.

Abschließend kann ich sagen, dass dies ein herrlicher Tag für uns war. Und obwohl wir müde waren, konnten wir nicht umhin, dies am nächsten Morgen noch mit einem weiteren Highlight abzuschließen ...

Tourengänger: basodino, tourinette


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