Rimpfischhorn 4199m (via Täschhütte 2701m)


Publiziert von Amortis , 26. März 2013 um 19:26.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:20 März 2013
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2750 m
Abstieg: 2750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Täsch Bahnhof - Täschalp - Täschhütte - Alphubelgletscher - Mellichgletscher - Rimpfischsattel - Skidepot - Rimpfischhorn
Unterkunftmöglichkeiten:Täschhütte Winterraum Aktuelle Infos: http://www.taeschhuette.ch/index.php?id=546 Übernachtung für SAC Mitglieder = 27.00 CHF
Kartennummer:LK 1348, 1328, 284S

Das Rimpfischhorn aka. "Rindfischhorn" war unser Gipfelziel für diesmal. Da wir das Rimpfischhorn als 2 Tagestour machen wollten entschieden wir uns für eine Übernachtung im Winterraum der Täschhütte.

Wir starteten am Mittwochmorgen von Zermatt aus und besorgten noch kurz das nötigste für einen gemütlichen Abend in der Hütte, bevor wir mit dem Shuttle der MGB nach Täsch fuhren. Vom Bahnhof Täsch mussten wir die Ski erstmal ein paar Hundert Meter durchs Dorf tragen, bis wir bei den Verbauungen vom EW auf dem Sommerwanderweg die Ski anziehen konnten (im Winter kann man da auch super Eisklettern, übrigens auch in der Nacht!). Wir folgten alles dem schon gut gespurten Wanderweg immer durch den Wald hinauf zur Täschalp / Ottavan. Das letzte Stück geht über den Schlittelweg bis wir schlussendlich auf der Täschalp ankamen. Das Wetter war bis dahin immer ganz ok, doch während unserer kurzen Pause auf der Täschalp merkten wir wie sich das Wetter zunehmend verschlechtert. Direkt nach der Täschalp folgten wir mehr oder weniger dem Sommerwanderweg über die steilen Hänge. Da es ein paar Tage vorher wieder Neuschnee gegeben hat, durften wir durch feinsten Pulverschnee unsere Aufstiegsspur ziehen. Das Wetter machte mir zunehmends Sorgen, denn der Nebel kam unglaublich schnell und die Orientierung im steilen, abschüssigen und felsdurchsetzten Gelände war nicht immer einfach, da man unbedingt auf der richtigen Höhe zur Täschhütte traversieren muss. Schlussendlich steckten wir dann in richtig dickem Nebel. Immer leicht ansteigend traversierten wir zur Täschhütte. Das Wetter machte solche kapriolen! Im 5 Minuten-Takt wechselte sich schlussendlich Nebel, blaue Störung, Schneefall und Wind ab. In der perfekten Linie tauchte  die Täschhütte vor uns auf und wir konnten während den letzten Höhenmeter sogar noch ein paar Sonnenstrahlen geniessen.

Der Winterraum der Täschhütte ist absolut luxuriös. Es hat einen riesigen Vorraum für sämtliches Material. Es hat sogar elektrisches Licht! Der Holzvorrat ist unvergleichlich gross für einen Winterraum. Der Winterraum mit Ofen, Esstisch und Schlafplätzen (ca. 18 Plätze) ist sehr gross und angenehm und der Ofen heizt sehr effizient ein, sodass Schnee schmelzen für Trinkwasser richtig zackig geht (es hätte sogar fliessend Wasser bei entsprechenden Aussentemperaturen). Wir verbrachten  einen gemütlichen Abend bei Kerzenschein und gingen gegen 11 Uhr schlafen. Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit einem Kaffee und machten uns startklar.

Kurz nach 6.00 Uhr starteten wir von der Täschhütte. WIr folgten der im Führer erwähnten R574 zur Terasse vom Chummiboden und stiegen weiter über den Alphubelgletscher bis auf ca. 3400m (flacher Sattel). Von diesem Sattel aus hat man eine prächtige Sicht auf den Mellichgletscher und die Aufstiegsroute auf den Rimpfischsattel. Vom Sattel sind wir ziemlich direkt und steil auf den Mellichgletscher abgefahren (Achtung: heikle Lawinenhänge) ca. 250 Höhenmeter. Wir stiegen anschliessend immer den Gletscherspalten ausweichend über R569a dem Feechopf entlang, später über die grosse Mulde auf den Rimpfischsattel (Achtung: vor dem Rimpfischssattel hat es einen kleinen Gletscherbruch, genaue Routenwahl erforderlich). Auf dem Rimpfischssattel wurden wir von eisigem Wind empfangen. Wir errichteten zügig unser Skidepot (etwas oberhalb von P.4001) und machten uns für den Aufstieg bereit.

Steigeisen und Pickel sind eine gute Wahl, weitere Absicherung für trittsichere Aspiranten nicht zwingend nötig (ein Seil macht den Abstieg jedoch einfacher es kann gut 2-3 Mal abgeseilt werden). Wir folgten zuerst dem breiten und markanten Couloir (durch den kürzlichen Schneefall und dem zügigen Wind herrschte im Couloir ein richtiger Blizzard). Nach dem ersten viertel stiegen wir links in die Felswand (beim Einstieg ist eine Reepschnur). Über einfache Kletterei (II-III) stiegen wir immer linkshaltend zum Vorgipfel auf. Da bei unserer Besteigung doch noch recht viel Schnee in den Kletterstellen lag, setzte ich an 2 Stellen noch je ein Schlaghaken. Die letzte Stelle führte noch über eine kleine Eisflanke bis zum Gipfelgrat und anschliessend in wenigen Meter zum Gipfel. Leider wehte es uns da oben fast weg, so dass wir schnell wieder den Abstieg in Angriff nahmen. Wir folgten der Aufstiegsroute und nuzten diverse Felsköpfe zum Abseilen.

Wieder beim Skidepot angekommen machten wir uns zügig für die Abfahrt bereit. Leider war es ein wenig überscheiniges Licht, so dass die Abfahrt über den Gletscher nochmal etwas Konzentration erforderte. Die Aufstiegsspuren waren nämlich bereits schon wieder vom Winde verweht. Über die Aufstiegsroute fuhren wir alles zurück zum Mellichgletscher wo wir auf ca. 3500m leicht links von den Moränen immer N-orientiert zur Täschalp und von da aus über die Schlittelpiste hinunter nach Täsch fuhren. Wir hatten auf der ganzen Abfahrt herrlichsten Pulverschnee, wobei wir den einen oder anderen "gluschtigen" Hang auslassen mussten (Lawinengefahr).

Tour mit Anja

Tourengänger: Amortis


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