Am letzten Tag unseres exzellenten Lawinenkurses mit Bergführer Markus Burch wollten wir auf der Laucherenstock-Route den Schwarzgraben hoch und über den Seehang wieder runter. Noch am Vortag schätzten wir die Lawinengefahr eher als mässig denn als erheblich ein, doch über Nacht und auch am Morgen wehte der Föhn. Am Ruchstock waren grosse Windfahnen zu beobachten.
Wiederum mit vielen Zwischenhalten zwecks Sensibilisierung für Routenwahl und Hangbeurteilung steuerten wir auf den Schwarzgraben zu. Je mehr wir uns dessen Ausstieg näherten, desto heikler erschien uns die Querung unterhalb der Hasenstöck. Mittlerweile hatte uns eine Tourengruppe mit und eine ohne Bergführer überholt.
Beim Münggenstöckli kam es zum erwarteten Stau. Niemand getraute sich so richtig in die Querung, bis jemand aus der Gruppe mit dem Bergführer und dieser selbst voran gingen. Zunächst wurden zwar Abstände eingehalten, danach wurden diese immer kürzer und zuweilen bewegten sich mehrere Leute gleichzeitig in der Triebschnee-gefährdeten Passage. Für uns war's in jeder Hinsicht ein gutes Anschauungsbeispiel.
Da wir noch LVS-Übungen auf dem sonnigen Nätschboden vorhatten, war's bald Zeit für die Abfahrt durch den Schwarzgraben. Oben war der Schnee nicht mehr der Allerbeste, doch im unteren Teil gab's dann noch etwas schönen Pulver. Zurück beim Urner Staffel holten wir unsere sieben Sachen und liessen uns vom Skilift auf den Nätschboden ziehen.
Nach den dortigen LVSereien erwartete uns die letzte Abfahrt unseres dreitägigen Bannalp-Aufenthalts. Statt exakt der Route ins Lang Band zu folgen, querten wir den abschüssigen Hang etwas oberhalb und gelangten so zum oberen Ende der langen, ziemlich steilen Lawinenschneise. Die Abfahrt durch die bucklige, zerfahrene Schneise war nicht ganz ohne, doch gelangten wir alle heil nach Rämseren. Zwischen Ober Spis und Fell wurde der Schnee passagenweise etwas knapp, doch meine Skis haben schon deutlich Schlimmeres gesehen.
SLF: erheblich (Triebschnee oberhalb 2000m)
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