Flüela Schwarzhorn (3146 m)


Publiziert von rkroebl , 25. Juli 2012 um 19:25.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:25 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 820 m
Strecke:Flüelapassstrasse (P. 2332) - Schwarzhornfurgga - Schwarzhorn retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto oder Postauto zur Haltestelle "Abzw. Schwarzhorn" an der Flüelapassstrasse (ca. 1 km nach der Passhöhe, Richtung Engadin). Wenige Parkplätze vorhanden.
Kartennummer:Ausschnitt map.geo.admin.ch / GPS etrex 30

Im Rahmen meiner Vorbereitung auf andere Ziele in Graubünden, habe ich mich heute am Schwarzhorn (Flüela) betätigt. Noch bis 07:00 morgens waren die Wetterfrösche am Radio zuversichtlich, dass wir einen tollen Sommertag haben würden, in der Schweiz. Als ich von Zürich kommend dann den Wolfgang nach Davos hinauffuhr, kam die lapidare Mitteilung, dass ein 'Kaltlufttropfen' justament im Raum Zernez für Regen und Gewitter sorgen würde, und der Tropfen breite sich aus. Na ja, ich hab die Tour trotzdem gemacht und sie war dank bester Ausrüstung auch so ein Vergnügen. Nur die Fotos mit den ganz grossen Sichten, die gibt's halt nicht dazu.

Eine Bemerkung am Anfang: Diese Tour von der Flüelapassstrasse hinauf zur Schwarzhornfurgga und zum Gipfel des Schwarzhorn ist hier verschiedentlich mit SAC-Wanderskalagraden von T3 und aufwärts (!) gelistet worden. Ich will nicht überheblich tönen, aber diese Wertungen sind vollkommen übertrieben. Selbst bei den miserablen Bedingungen die ich heute vorfand, ist diese Tour als T2 zu werten. Wie das dann halt so ist, mit Touren dieser Kategorie, brauche ich da nicht viel zum Weg zu sagen. Er ist auf der ganzen Strecke in bestem Zustand, breit, sicher und perfekt signalisiert. Raufgehen, runterkommen, alles geniessen ist da die Devise. 

Ich war nicht der einzige Optimist, der an Wetterbesserung glaubte und den Aufstieg unter die Füsse nahm. Da waren insgesamt vielleicht 20 Personen unterwegs. Einschliesslich (leider) einer kleinen Gruppe schwedischer Touristen in Turnschuhen und ungenügender Kleidung - denn es war sehr kalt und windig da oben, am Gipfel fiel Schneegraupel. Da waren auch Wanderer in kurzen Hosen und Hemd unterwegs. Die waren blaugefroren. Ganz oben und wohl während der wettermässig schlimmsten halben Stunde habe ich zwei nette junge Damen getroffen, die bei diesem Dreckswetter auf dem Gipfel die Zmittagsbrote ausgepackt und allen Ernstes dort oben gegessen haben - mit Eiskristallen zwischen den Zähnen und einem Gipfelkreuz, das im peitschenden Wind summte und surrte. Die beiden waren allerdings bis auf Handschuhe bestens gekleidet. Wir haben dann den Abstieg gemeinsam genossen - es ist halt einfach ein Aufsteller der allerersten Kategorie, wenn sich Wanderer wie die beiden selbst vom miesesten Wetter die gute Laune nicht verderben lassen.  Das zufällige Treffen und die angenehmen und lustigen Gespräche mit den Girls im Abstieg haben das Dreckswetter mehr als kompensiert.

Mir hat's gefallen - und ich hatte Handschuhe dabei. ;-)

Tourengänger: rkroebl


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Geodaten
 12030.gpx Flüela Schwarzhorn

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Kommentare (2)


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SCM hat gesagt:
Gesendet am 26. Juli 2012 um 18:09
Hallo

Die Wertungen sind natürlich ein wenig subjektiv und auch immer von der Situation, Wetterlage, usw. abhängig. Deshalb verstehe ich nicht ganz wieso du pauschal alle anderen Berichte kritisierst. Ich habe die Tour auch mit T3 bewertet aus mehreren Gründen: Es gibt doch 2-3 Stellen mit Absturzgefahr. Ein falscher Schritt und du landest mehrere 100m tiefer. Zusätzlich lag damals noch sehr viel Schnee, dadurch war die Wegfindung alles andere als einfach und hat zusätzlich dazu geführt, dass Ausrutscher unbedingt vermieden werden mussten.

Ich wollte das aufgrund deiner Kritik hier nur mal anmerken.

Gruss

rkroebl hat gesagt:
Gesendet am 26. Juli 2012 um 20:49
Hallo Namenlos

Mit seiner Wanderskala versucht der SAC ja, die Subjektivität auszubauen. Die Kriterien sowie die Anwendungs- und Interpretationshinweise findet man in den ersten Seiten der SAC Führer (und hier: http://de.wikipedia.org/wiki/SAC-Wanderskala).

Der erste Satz der Anwendungs- und Interpretationshinweise in den Führern lautet: "Die Touren im Bereich des Berg- und Alpinwanderns werden jeweils unter der Annahme günstiger Verhältnisse bewertet. also bei guter Witterung und Sicht, trockenem Gelände, geeigneter Schnee- und Firnbedeckung usw."

Wenn Du die Kriterien liest, wirst Du sehen, dass die betreffende Tour alle Kriterien von T2 erfüllt und keine von T3, ausser dass sie wrw markiert ist. Darum legte der SAC nach alter Skala ein "B" für die Tour fest - was neu T1 oder T2 entspricht. Wie sie jetzt bewertet wird, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich bin sicher, es ist T2.

Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich im konkreten Fall auch nach nochmaligem Überdenken nicht von meiner Einschätzung abweiche.

Mit freundlichem Gruss,

Ray


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