Rotbühelspitze (2853m)


Publiziert von sven86 , 30. Juli 2012 um 13:39.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:27 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:große, kostenlose P. etwas südlich von Gargellen sowie in Vergalda für Besucher der Madrisahütte, sonst eingeschränkte Parkmöglichkeiten in Vergalda (eventl. Straßenrand)
Kartennummer:www.map.geo.admin.ch

Die abgelegene Rotbühelspitze (CH: Rotbüelspitz) am Ende des Wintertals bietet ein hübsches Panorama bis zur Bernina und eine lange, einsame und zumindest im oberen  Bereich landschaftlich großartige Bergfahrt. Der Normalweg durch die Westflanke weist zwar keine  besonderen Schwierigkeiten auf und ist nirgends ausgesetzt, aber die Orientierung ist trotz einiger Steinmänner und alter Markierungen nicht ganz leicht. Abseits der Idealroute landet man dann schnell in ziemlich instabilen Blockhalden. 

Vom Startpunkt Vergalda geht es auf Fahr- und Wanderweg durch das lange Wintertal bis zur Zollwärter Hütte (2221m). Dort ist die Rotbühelspitze als "ungesicherter Steig ohne Markierungen, 2 std." ausgeschildert, aber weder im Aufstieg noch im Abstieg konnte ich im unteren Bereich Begehungsspuren erkennen. Das ist bei nebelfreien Verhältnissen auch nicht weiter tragisch, denn man hält sich über den leicht ansteigenden, welligen Augustenberg irgendwie nach Südosten, wobei man die vereinzelten kurzen Abbrüche auf knapp 2300m problemlos umgehen kann, tendenziell westlich. 

Erstes Ziel ist dann der Sattel zwischen P. 2747 (SW-Grat/ Isentällichamm) und dem nordwestlich vorgelagerten plattigen Bollwerk. Dabei hält man sich sinnvollerweise nördlich des großkalibrigen Felssturzgebietes, ansonsten muss man es unschwierig überqueren. Vor dem Aufstieg zu besagtem ersten Sattel geht es kurz in einen Schuttkessel hinab, linkerhand die grasigen Südhänge des Bollwerkes, spätestens hier trifft man auf einige Steinmänner und blasse Markierungen.

Nach dem ersten Sattel -bei meiner Begehung mit See- wird das Gelände grobblockiger und somit etwas anspruchsvoller. Die Idealroute zu einem zweiten kleinen Sattel war durch ein hörbar unterspültes Schneefeld versperrt, dessen Umgehung war links bequemer als rechts.

Am zweiten Sattel zeigt sich dann die knapp 30 Grad steile Westflanke der Rotbühelspitze, flankiert von jeweils einem Nebengipfel in einer beeindruckenden Gerölllandschaft. Hier muss man den Markierungen ein Stück abwärts folgen und dann nach links in die breite Rinne hinüberqueren. In dieser weiter auf schwachen Steigspuren in gutartigem feinen Geröll geradeaus hinauf zum Sattel links des Gipfels und von dort rasch zum Kreuz. Deutlich ungünstiger ist es, so wie von mir im Rahmen eines Verhauers fabriziert, direkt über eine recht instabile Blockhalde (T4+,I) in Richtung der rechten Begrenzungswand aufzusteigen, von wo man ebenfalls in die Rinne hinüberqueren kann. 

Die Gipfelschau entschädigt dann für den langen und etwas mühsamen Aufstieg: Schesaplana, Rote Wand, Verwall, Fluchthorn, Piz Linard, Piz Kesch und natürlich die vergletscherten Berge des nahen Silvretta- Hauptkammes, im Hintergrund dazu einige entfernte Eisriesen wie Piz Bernina oder Tödi/Glärnisch. Die Sicht war aber naturgemäß etwas diesig, man müsste hier eigentlich an einem klaren Herbsttag stehen.

Eine Aufstiegsalternative wäre der lange SW-Grat bzw. Isentällichamm, gemäß AVF "für Geübte leicht" und nach Aussage eines Berggängers (der einzige an diesem Tag) nicht schwerer als I, zumindest vom Sattel östlich der Teuf Furgga bei Umgehung einiger Grattürme. Er stieg dann über die Nordflanke ab, auch das scheint also zu gehen.
Gute Kletterer können zusätzlich noch die etwas höhere Eisentällispitze über den luftigen Verbindungsgrat (AVF: II) erreichen.

Zeitbedarf für gute Geher von Gargellen/Vergalda zur Rotbühelspitze etwa 4-5 Stunden

Tourengänger: sven86


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