Felsenegg Spornologie - an update


Publiziert von 360 Pro , 11. April 2012 um 21:47.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:10 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Sood-Oberleimbach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Adliswil

Da sich das Mitwochswetter in letzter Zeit standhaft weigert mit meinen Plänen zu kooperieren, musste halt wieder mal der Dienstag Nachmittag für ein kleines "Bergabenteuer" im meinem Tummelfeld hinter dem Garten herhalten. Alpin_Rise und ich begingen vor etwas mehr als einer Woche einen Albis-Sporn (so quasi als TuT-Aktion) und mussten feststellen, dass die Schlüsselstelle wegen abgestorbener kleiner Bäumchen und verrotteter Wurzelgriffe und -tritte, nicht mehr in direkter Linie passierbar war. Meine daraufhin neu gefundene Route wurde von Alpin_Rise jedoch als "gefährlich" taxiert. Damit gab es für mich zwei Herausforderungen: die Gefährlichkeit zu überprüfen und allfällige Alternativen zu finden. Des weiteren habe ich am Osterwochenende in dieser Gegend erstaunlich viel Wild beobachtet, ein weiterer Grund mit meinem Zoom hier aufzukreuzen...

Als Referenz beziehe ich mich in diesem Text auf *diesen und *jenen Bericht von mir - hilfreich für Nachahmer ist sicherlich auch diese Karte.

Grenzsporn Adliswil/Zürich (T4-)
Als Aufwärmeinstieg für meine Nachmittagstour wähle ich in etwa die Route 3 entlang der Adliswil/Zürich Stadtgrenze. Es gibt da viele mögliche Varianten, sowohl links wie auch rechts der Grenze, mit zum Teil hübschen Wurzelbouldereinlagen.

Ein Zwischending
Eigentlich möchte ich für meinen ersten Abstieg die Route 4a entlang des halb-unterhaltenen Weges begehen, finde aber den Einstieg nicht auf Anhieb und kraxle deshalb einen leicht abenteuerlichen Seitensporn zwischen den Routen 4a und 4b ab. Der Seitensporn bricht irgendwann extrem steil ab, sodass ich mich durch eine Runse auf einen anderen Seitensporn "retten muss". Auch dieser Seitensporn wird mir alsbald zu abenteuerlich, so dass ich schlussendlich in mässiger steilem Gelände (dem kleinen Flüsschen entlang) zum Einstieg der Route 4b gelange. Fazit: Das Gelände zwischen den Routen 4a und 4b ist nicht wirklich empfehlenswert, da es einerseits keine logische Linie gibt und anderseits das Gelände sau-steil und zudem noch unübersichtlich ist.

Oberleimbach-Sporn (T5)
Als nächstes mache ich mich nun an meinen "Lieblingssporn" 4b. Wie schon erwähnt, ist die Sandsteinwand (die eigentliche Schlüsselstelle) heutzutage nicht mehr in direkter Linie bezwingbar, da die grosse Wurzel im Riss rechts, welche als Griff und Tritt diente, abgestorben ist und auch die kleinen Bäumchen beim Ausstieg leblos und morsch daherkommen. Ich habe mich deshalb intensiv nach verschiedenen Alternativen umgeschaut. Hier ein, zwei Vorschläge:
  • Die Rechte - die Simplere: Rechts der Sandsteinwand auf Pfadspuren Richtung Flüsschen queren und danach links über den steilen Grashang mit lebenden, gesunden Bäumchen und Wurzeln zurück zum Hauptsporn (T4)
    (Es gäbe schon früher eine schwierigere Route zurück zum Sporn über Sandsteinstufen mit guten (?) Wurzelgriffen durchsetzt, welche aber noch auf die effektive Machbarkeit geprüft werden müsste)
  • Die Linke - die "Gefährliche": Quert man links der Sandsteinmauer etwa 25 Meter unter dem Felsen durch, kommt um die erste Ecke ein erdig, wurzlig, grasig, steiler Durchschlupf zurück zum Sporn. Dabei hangelt man sich zuerst an Wurzeln eines markanten Baums hoch. Der weitere Aufstieg zum Sporn (erst zu einem standhaften Bäumchen 3m weiter oberhalb, dann links querend die stabilen Wurzeln, Sträuche und Bäumchen suchend (und festhaltend!) und zum Schluss rechts über einen steilen Grashang zum Hauptsporn zurück) ist tatsächlich etwas abenteuerlich, aber meines Erachtens nicht wirklich gefährlich. Er bedingt allerdings, dass man vollkommen augestreckt von der Zehenspitze zu den Fingerspitzen mindestens 250cm misst, da sonst der sichere nächste Griff nicht ohne kurzen Sprung erreicht werden kann...
    (Alternativ kann auch etwa 30m weiter links der weniger gefährliche Aufstieg "à la riz alpin" zurück zum Hauptsporn erkundet werden.)

Rebegg-Sporn (T3+)
Zurück auf dem Felsenegg-Uetliberg-Highway beschliesse ich nun effektiv die Route 4a für meinen erneuten Abstieg zu nehmen. Der Einstieg ist mit weissen Strichen an den Bäumen gut gekennzeichnet und befindet sich etwa 150 nördlich der ehemaligen Burg Baldern. Schon zu Beginn erkennt man eindeutig die liebevoll aus Holz angelegten Stufen, welche aber wohl nicht mehr unterhalten werden. Ich kriege auch den Eindruck, dass dieser Weg auch nicht allzu oft begangen wird, denn die Pfadspuren sind zwar noch vorhanden, aber nicht allzu deutlich und wachsen langsam zu.

Rellsten-Sporn... is gone :-(
Nach dem Ausstieg beim Atelier Rebegg laufe ich dem Weg entlang zum Einsteig der Route 7, dem Rellsten Sporn, meinem letzten Aufstieg für heute. Nichtsahnend laufe ich hoch in den Wald und folge der Wegspur. Auf etwa 600m trifft mich dann fast der Schlag. Der einst wilde, unscheinbare Pfad wurde von sehr eifirigen Weg-Instandstellern von hier bis zum Ausstieg auf dem Grat komplett mit Kunstbauten zugebunkert: Zuerst blaue Nylonseile mit Metallstangen, später Treppen mit Geländer, zum Teil aus ganzen Bäumen zusammenzimmert (klick), später sogar Stahlseile und andere (unnötige) Absicherungen wurden installiert. Da hat jemand ganze Arbeit geleistet und ist wohl auch mit schwerem Geschütz aufgefahren (die Stadt, eine Pfadfindergruppe???). Der Rellsten Sporn ist somit sehr viel einfacher geworden und selbst für Sonntagsspaziergänger begehbar...


PS: Ich habe zwar sowohl Rehe wie auch einen Hasen gesehen, leider war ich aber jeweils zu spät die Fauna fotografisch zu verewigen.


Tourengänger: 360


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