Bürgenstock, fast eine Wallfahrt.

Mo6451 hat mich daran erinnert, dass ich schon lange mal den ganzen Bürgenstock traversieren wollte. Start war in Stansstad bei der unteren Säge, dann folgten die von ihr fotografierten frommen Kappellen und Grotten, deren Marien auch mich beschützen wollten. Da in den letzten Tagen wieder Schnee gefallen war und die nassen Tritt über Nacht vereist, war das vielleicht gar nicht unnötig. Der Himmel war milchig, die Sicht vom Seewligrat trotzdem eindrücklich, wunderschön die Lage von Ätschenried.
Via Grossegg laufe ich nach Trogen (noch ein hübsches Kapellchen), dann führt kurz nach dem Schulhotel der Weg direkt auf den Grat (nicht mehr als WW gekennzeichnet). Beim Gipfelbeizlein Hammetschwand sitzen bereits zwei und sind erstaunt, dass noch jemand auftaucht. Der Lift sieht äusserst luftig aus, ist aber noch nicht in Betrieb.

Der Weiterweg dem Grat nach ist matschig, eine dicke Drecksalbe klebt im Schuhprofil, was in den verschneiten Waldpartien, vor allem beim steilen Abstieg über eine Steintreppe Vorsicht erheischt. Vom Mattgrat an ist wieder Vorfrühling. Immer wieder fällt der Blick links fast senkrecht hinab in den spiegelnden See. Ein kleines Kapellchen direkt oberhalb St. Jost gibt den Psalm 90,11 wieder: "dass du deinen Fuss nicht an einen Stein stössest". Das tue ich zwar nicht, aber gegen Wurzeln scheint der Spruch nicht zu helfen, denn mein bereits lädierter Grosszeh wird bei einem Rutscher nochmals ramponiert. Nun noch über die Rappersflue und den Schartigrat und dann bin ich bei der  berühmten Unteren Nas, wo ich die ersten Leute seit dem Gipfel treffe. Wirklich scheint man hier das Hotel Floraalpina auf der Oberen Nas vis à vis fast mit Händen greifen zu können. Retour nach Ennetbürgen im Sauseschritt, ohne Besichtigung des Kappellchens in Buochli, denn so reicht es just aufs Postauto.