Irrwege am Sass Rigais (3025m), bis auf 2750 Meter


Publiziert von MichaelG , 19. Februar 2012 um 21:35.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 Juli 1984
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Col Raiser - Mittagstal - Wasserrinnental - Mittagstal Einstieg - Klettersteig bis Höhe 2750m - Col Raiser
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per Seilbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:per PKW
Unterkunftmöglichkeiten:Zimmer in Wolkenstein
Kartennummer:Tabacco, Dolomiti, Foglio 2

Donnerstag, 5. Juli  1984

Nach dem Frühstück fuhren unsere Freunde Jürgen und Norbert zurück nach Frankfurt. Marion und ich nahmen vormittags die Gondel hinauf zum Col  Raiser. Dann stiegen wir von der Bergstation aus nördlich auf die Große Fermeda zu. Kurz vor dem Kletterberg ging der Steig scharf rechts ab zum Pian Ciantier, einem Weideboden am Sockel des Saas Rigais. Eine steile Schuttrinne führte hinauf in das Mittagstal, doch wir fanden den Einstieg des Klettersteiges nicht. Und keine Bergsteiger in der Nähe, die uns weiterhelfen konnten.
Wir stiegen frustriert wieder abwärts und umwanderten den gesamten Südsockel des Saas Rigais nach Osten in Richtung Wasserrinnental. Dort befand sich der Einstieg des Klettersteigs, der über die Ostseite zum Gipfel zieht. Bald erkannten wir, daß die letzte halbe Gehstunde bis zum Einstieg über ein riesiges Schneefeld führte.Völlig ungeeignet für unsere leichten Trekkingschuhe.
Umkehr und erneuter Versuch im Mittagstal. Ein junges, deutsches Bergsteiger-Paar zeigte uns hier den Zugang zum Klettersteig: Nur zweihundert Meter von der Stelle entfernt, wo wir zuvor kehrtgemacht hatten. Die zermürbende Sucherei kostete uns einiges an Zeit und Kraft! Wir überquerten zwei kleinere Schneefelder und standen endlich am ersten Drahtseil. Drei Italiener, sichtlich ermüdet von der Überschreitung des Saas Rigais, kamen uns entgegen. Sie halfen uns mit kühlen Wasser aus ihrer Feldflasche aus, da wir zwar jede Menge Ausrüstung, aber zuwenig Proviant dabei hatten. Wir überwanden zu Beginn einen steilen Felskopf und gewannen schnell an Höhe. Es folgte eine flache Felsmulde, über die ein Steig in vielen Kehren weiterführte. Entgegenkommende erklärten uns, daß es von diesem Punkt aus bis zum Gipfel noch cirka eineinhalb Stunden seien. Wir entschlossen uns zur Umkehr, denn es war inzwischen zu spät geworden. So hatten wir immerhin noch die Zeit, um die letzte Gondel ins Tal zu erreichen. Kurz hinter dem Pian Ciantier verfehlten wir den richtigen Steig. Der dadurch verursachte Gegenanstieg zur Bergstation kostete nochmals einiges an Kraft. Um 17 Uhr erreichten wir müde und erschöpft in die Bergstation.

Mittwoch, der 14. Juni 2000

Ich wollte an diesem Tag zusammen mit Clemens, Georg und Jürgen die Tour zum Sass Rigais machen. Wir kehrten aber am Pian Ciantier um, da aus ein paar harmlosen Wolken am frühen Morgen ein Dauerregen geworden war. Nachmittags kamen wir am Klettersteig zur Großen Cirspitze in ein Gewitter, nachdem sich das Wetter ab Mittag gebessert hatte.

Gehzeiten und Schwierigkeiten:

Col Raiser Bergstation - bis zum verfehlten Einstieg im Mittagstal, ca. 2500m
2,00 Std., T2/T3
Mittagstal - Umkehrpunkt im Wasserrinnental, ca. 2500m
1,00 Std., T2/T3
Umkehrpunkt im Wasserrinnental - Einstieg Klettersteig, Mittagstal, ca. 2550m
1,00 Std., T2/T3
Einstieg - ca. Höhe 2750m am Sass Rigais
1,00 Std., Klettersteig WS (B), T3
Höhe 2750m - Bergstation Col Raiser
2,00 Std., WS, T3

Tour-Teilnehmer: Marion, Michael

 


Tourengänger: MichaelG


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