ERSTER WINTEREINBRUCH IN DEN ALPEN.
Mein NW-Gipfel Nummer 50 und mein OW-Gipfel Nummer 42.
Eigentlich habe ich eine Zwei-Tagestour mit Biwak geplant um auch die Nidwalder Gipfel Hüenderbergli (2630m), Hanghorn (2679m), Sattel (2416m) und Schafbandschnauz (2044m) zu besuchen. Doch es kam anders, mein Tourenpartner wurde krank und mit Erstaunen wurde am Freitagabend erneut Schneefall für Sonntag angesagt. So musste ich meinen Rucksack wieder für eine Eintagestour umpacken, also ging es am Samstag nur auf den Kantonsgrenzgipfel (NW/OW) des Rotsandnollens. Der exakt 2700m hohe Rotsandnollen ist der höchste Gipfel der östlichen Melchtalkette und relativ einfach zu besteigen.
Auf der Melchsee-Frutt angekommen war ich doch ein wenig überrascht von der Neuschneemenge, es waren sicherlich 10cm. Weiter oben sank ich dann auch öfters bis fast zu den Knien an Stellen mit Schneeverfrachtungen ein. Der erste Teil der Route auf den Rotsandnollen war aber eine hübsche Schneewanderung. Man folgt dem Melchsee entlang zur Talstation der Bonistockbahn, danach geht es weiter zum Tannensee. Vom nordöstlichen Ende des Sees wandert man über die Alpweiden "Schnauer" weiter auf einem Strässchen bis zum Wasserreservoir beim P.2161m. Vom Wasserreservoir an ist nun Schneestapfen angesagt. Zuerst geht es noch einfach durch ein schwach ausgeprägtes Tälchen über Mormoltereneggen hoch, bald kommt man jedoch in die Geröllhalbe südlich der Barglenwände. Bei dem Neuschnee ist dies so richtiges Beinbrechgelände! So entschied ich mich bis unter Felswand die über die Geröllhalde aufzusteigen um unter ihr in den Sattel P.2515m zu gelangen. Die Idee mit Querung unter der Felswand war genial, ich kam gut voran und es hatte sogar schwache Pfadspuren. Beim P.2515m sieht man dann den Rotsandnollen wieder. Der erste Gratturm muss man südwärts umgehen, danach bleibt man auf der bei Schnee rutschigen Gratschneide aus Schiefergestein. Man gelangt somit in den wenig ausgeprägten Sattel P.2537m. Die letzten Meter auf den Gipfelaufschwung sind zum Schluss auch bei Schnee mühelos zu meistern. Interessanterweise hat der Rotsandnollen kein Gipfelkreuz, auch im verschneiten Gipfelsteinmann konnte ich kein Gipfelbuch finden. Der Aufenthalt auf dem aussichtsreichen Rotsandnollen war aber nur kurz, es herrschte starker Nordwind und mein Thermometer im Rucksack zeigte -11°C an! Also schnell wieder runter...
Genaue Route: Station Melchsee-Frutt - Frutt - Müllerenhütte - P.1894m - Distelboden - P.1951m - P.1972m (Tannsee) - P.2048m - Schnauer - Wasserreservoir - P.2193m - Murmoltereneggen - Aufstieg Geröllhalde bis Barglen-Südwand - Querung unter Barglen Südwand - P.2515m - P.2537m - Rotsandnollen Südwestflanke - Rotsandnollen - Abstieg wie Aufstieg.
Tour im Alleingang.
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