schafft mein Knie (nach der OP) den Fürstein - mit Schneeschuhen?...
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Am Vorabend spontan entschieden – so muss ich frühzeitig (4.15 Uhr) auf, dass ich Fraroe und Michi um viertel vor 8 in Sarnen am Bahnhof treffen kann: die erste Schneeschuhtour ist am letzten prächtigen Tag des Jahres 2011 angesagt!
Nachdem ich eine „Zusatzfahrt“ nach Sachseln (und retour) unternehmen musste, weil der Zug abfuhr, nachdem sich erst die Hälfte der Passagiere in meinem Wagen nach draussen hatten begeben können und ich eine entsprechende Reklamation deponiert und eine schriftliche, nachfolgende Erklärung am Schalter verlangt hatte, fuhren wir die Postautostrecke (auch im Winter bedient) hinauf bis nach Langis.
An noch wenigen Autos vorbei starten wir nach einem Kaffee- und Ovi-Halt im Berghotel, der Strasse entlang Richtung Beginn des Schneeschuh-Trails. Ab der Strasse wird’s gleich sehr genussvoll: einem Bächlein nach, durch einen lichten, sehr malerischen Föhrenwald geht es gemächlich ins Tälchen hinein; noch laufen wir im Schatten – bald einmal steilt der hübsche Trail an und wir gelangen an die Sonne und auf die Militärstrasse zum Schiessplatz. Hier ist bereits eine Tenu-Erleichterung angesagt, gilt es doch unter der wärmenden Sonne einen erst flacheren, dann jedoch zunehmend steileren Hang zu bewältigen, welcher schliesslich in eine Traverse zum P. 1742 leitet.
Bereits bis hierhin haben wir wunderschöne Gegenden im friedlichen Gang aufwärts geniessen können; ab hier „tauchen“ wir kurz in den Schatten ein bis kurz vor der Kappelle, welche etwas ob dem zugefrorenen und schneebedeckten Sewenseeli dekorativ vor den drei Gipfeln des Fürsteins im Rund zwischen diesen und dem Rickhubel liegt. Herrlich bereits jetzt der Blick zu unserem ersten Gipfelziel und zu den Berner Alpen!
Bei der am östlichsten gelegenen Alphütte stärken wir uns, um die zu Beginn noch flache, schliesslich doch beträchtlich steile Schlusspassage zum Gipfelkreuz in Angriff nehmen zu können.
Noch einmal entledigen wir uns einer textilen Schicht (ich laufe nun im T-Shirt) und suchen uns im herrlichen Gelände (zwar mit zahlreichen Spuren vorgeprägt) einen uns sinnvoll scheinenden Aufstiegsweg. Dieser führt uns zwischen einzelnen pittoresken Baumgruppen hindurch immer höher; wie ich geahnt habe, ereilt uns jedoch beim nun sehr steilen Gipfelanstieg der sehr kalte Wind: neuer Halt und erneutes Anziehen von wärmenden, schützenden Kleidern. In etwa dem markanten Gratrippchen entlang steigen wir nun in direkter Linie aufwärts; gegen Ende hin ist der Hang so steil und der Schnee derart angefeuchtet, dass es hier zu wenigen kleinen Rutschern kommt. Doch der Gipfel erscheint immer näher - und nach 2 ½ h stehen wir auf dem Fürstein: herrlich das Gefühl, das Panorama, das Erlebnis.
Der Wind ist jedoch auch hier oben von derartiger Stärke und Kälte, dass wir auf eine Gipfelrast verzichten und uns auf den Abstieg machen; dieser ist auf den ersten Metern für mein Knie etwas steil – Michi unterstützt mich in dankbarer Weise mit seiner Spurarbeit. Zeitweise durchschreiten, oder besser: durchfahren, wir schönsten Pulverschnee – eine Freude. Auf der ebeneren Traverse gegen den Rickhubel angelangt, suchen wir uns eine Stelle, wo wir uns den Mittagshalt gönnen können. Dieser scheint bei Windstille schnell einmal gefunden – doch mit Beginn des Raclette-Erwärmens setzt auch der Wind wieder ein … Es wird zu einer anstrengenden Sache: Rucksäcke, Schneeschuhe, das Eingraben des kleinen Öfelis in den Schnee, lassen uns nach längerer Zeit doch ein kleines feines Raclette geniessen – der weisse Geburtstagswein von gero passt hervorragend dazu.
Nach unserem kleinen Mittagessen ziehen wir weiter, dem Wind und dem Rickhubel entgegen. Denn je höher wir gelangen, desto abgeblasener ist der Grat und kräftiger der Wind – die Stöcke muss ich auf jeden Fall gut halten, dass sie mir beim Fotografieren nicht weggeweht werden. So verbleiben wir auch auf diesem Gipfel nur kurz und machen uns an den steilen Abstieg – der nächste Halt soll nun wirklich an einem windstillen Ort stattfinden …
Den finden wir, nach einem wiederum steileren Abstieg in direkter Linie, auf Rick; bereits hat sich hier eine Gruppe niedergelassen, wir finden jedoch auch einen Platz für’s „Gruppenfoto“ und Röslys feine Guetzlis …
Nicht mehr weit ist es anschliessend zum offenen Passhöchi Beizli nahe des Passes Glaubenberg, wo wir uns feinen Aprikosenkuchen, Kaffee und Bier auf der Sonnenterrasse genehmigen – auch hier, wenn nur mässig störend, zeitweise vom Wind "berücksichtigt" …
Auf der Strasse wandern wir abschliessend unserem Ausgangspunkt auf Langis entgegen – ich verspüre die Anstrengungen des Schneeschuhlaufens bereits jetzt und plädierte für die einfachere Variante.
Fazit:
Es war etwas viel an Krafteinsatz und anspruchsvollem Gelände für meine Knie – ich werde es die nächsten zwei Tage bestimmt schonen …
Doch: es war eine tolle Tour – zusammen; herzlichen Dank!
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