Fürstein 2040m vor der Arbeit.
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Skitour auf den Fürstein 2040m (wieder ein mal vor der Arbeit)
Zwischen Pilatus und dem Brienzer Rothorn ist der Fürstei der höchste Gipfel der ganzen Kette. Mit einer langen Abfahrt kann dieser leider nicht dienen, dafür aber mit einer fantastischen, stark gegliederten Voralpenlandschaft und einem spektakulären Rundumblick auftrumpfen. Die eingeschneite Moorlandschaft rund um das Langis verleiten zudem zum träumen. Diese nicht all zu lange Skitour ist deshalb allemal einen Ausflug wert.
Aufstieg:
Vom Langis folgt man erst mal weiter der Passstrasse (Wintersperre) bis zur Glaubenbergpasshöhe P.1543. Bis hier hin konnte man auf der planierten Passstrassse sogar ohne Ski gemütlich hoch wandern. Erst jetzt zwingen das Gelände und die Verhältnisse die Ski anzuschnallen. Nun ist westwärts angesagt.
Durch lichten Wald, den besten Weg suchend, steige ich zügig zur Alp Rick P.1694. Durch den Rückreiseverkehr (Abfahrer) lässt sich keine Aufstiegsspur finden.
Ab Rick den recht weiten Boden bis an die Südostflanke des Rickhubels queren. Eine erst Möglichkeit um Energie für den weiteren Aufstieg zu tanken. Aus meiner Sicht bleibt man erstmal etwas links in der Flanke und beginnt erst ab ca. 1800m nach rechts zum Gipfel zu queren.
Ich selbst habe die direttissima gewählt und bin Schnurgerade dem Gipfel Rickhubel P.1943 entgegen gestiegen. Erst auf den letzte 5m musst ich auf Grund des harten und vereisten Schnees ausweichen. Dies macht ich aber auch erst, nach dem ich durch einen Ausrutscher feststellen musste, dass Eis an nicht Behandschuhten Händen wie Schmirgelpapier wirkt.
Begleitet von einer schönen Aussicht geht es nun über den Kamm in eher nordwestlicher Richtung. Bis ca. zur Hälfte genau dem Kamm folgen und dann langsam nach links abdrehen und den Sattel P.1885 anvisieren. Durch lichten Baumbestand erreicht man den Sattel am Fuss des Gipfelaufschwungs.
Da es vom Rickhubel immer leicht abwärts geht, könnte man die Felle abmontieren und erst beim Sattel P.1885 wieder anfellen. Ich selbst habe darauf verzichtet und bin mit den Fellen diese kurze Strecke abgefahren. Es lohnt sich kaum abzufellen.
Zudem fungierten heute meine Felle als einen kleinen Schutz für den Skibelag. Auf dem ganzen Kam war der Schee beinahe gänzlich weggeblasen.
Dem Nordostgrat folgende, leicht links davon, erreicht man schliesslich den Fürstein P.2040. Harscheisen können den Aufstieg unterumständen erheblich erleichtern. Durch den meist recht starken Wind in dieser Region kann die Gipfelflanke recht har und vereist sein.
Ich wählte wieder die Direktlinie und stieg senkrecht hoch. Erst auf den letzten 10m Metern musst ich wegen des harten Schnees meine Wunschlinie verlassen und Querungen einschalten.
Bis her war es beinahe windstill. Vereinzelt spürte man ein mögliches Aufkommen von Wind. Dies änderte sich auf den letzten Meter zum Fürsteingipfel radikal. Auf dem Grat wehte die Biese in einer Stärke die ich nicht erwartet habe. Man musste schon richtig aufpassen dass diese einem nicht über den Grat wegdrückt. Etwas fallen lassen, Handschuhe zum Beispiel, wäre unwiederbringlich weg geweht worden.
Aus diesem Grund verzichtete ich auf Gipfelfotos und fuhr auf einen etwas flacheren Teil ein paar Meter unterhalb und südöstlich des Gipfels. Tja, leider nur minim besser als auf dem Grat. Noch immer war es eine Kunst die Felle schön zusammen zu legen.
Abfahrt:
Ich halte mich erstmal nach Süden und tauch erst ab ca. 2000m in die Südostflanke ein.
Eine Abfahrt auf der gleichen Route (Aufstiegsroute) ist auch möglich. Die Direktabfahrt ist etwas steiler.
Meine Abfahrt führt mich südlich über die weiten Hänge an P.1846 vorbei und weiter durch das Tälchen an Ober Sewen P.1739 vorbei. Irgendwo hier, auf der lang gezogenen Ebene, gilt es die Felle noch einmal aufzuziehen. Ich steige nach Osten, durch die Sewenegg direkt dem Grat entgegen. Durch die offenen Passagen (Waldschneisen) gelange ich schliesslich wenige Meter nördlich des Schnabelspitzes auf den Grat.
Auf der Nordostseite des Schnabelspitz fahre ich ab (kurz um 35°) und via Rick P.1694 zurück zum Glaubenberg P.1543.
Die Abfahrt ist nicht sonderlich schwer. Mit etwas Übersicht findet man immer Stellen mit lichtem Waldbestand zum abfahren.
Tour im Alleingang.
Startpunkt:
Langis P.1442 (Glaubenbergpass P.1543)
Ziel:
Fürstein 2040m
Anforderungen:
Leichte Skitour mit nicht allzu langen Aufstiegen und Abfahrten. Flachere Passagen können zum Verschnaufen genutzt werden.
Hangrichtung:
Südost bis Nordost
Lawinengefahr:
Direkt Abfahrt vom Fürstein und Schnabelspitz Nordostflanke überschreiten kurz 30°. Einigermassen Sicher sollten daher die Schneeverhältnisse sein.
Steilste Passagen können allerdings ohne grosse Probleme umgangen werden.
Auch wenn man erst nach Süden abfährt, sollte man die Augen offen halten und überlegt abfahren. Kurz unterhalb des Gipfels hatte sich die ganze Schneedecke bis auf das Gras um ca. 2m versetzt.
Material:
Übliche Skitourenausrüstung. Harscheisen können sehr hilfreich sein.
(aktuell nicht verwendet))
Fazit:
Aussichtsreiche Skitour auf die Aussichtsterrasse Fürstei
Im Mittleren Teil (ab Rickhubel) flache Höhenwanderung
Kurze Aufstiege und Abfahrten.
Mögliche kritische Stellen können umgangen werden.
Wunderschöne Moorlandschaft ums Langis
Achtung: Auf Wildruhezonen sollte man etwas Acht geben.
Orientierung bei guter Sicht einfach.
Häufig begangen.
An Wochenende überlaufen und daher sind Parkplätze im Langis Mangelware.
Besser unter der Woche begehen.
Für Hunde ohne grosse Probleme machbar. Wenn Gipfelflanke auf den Fürstein verreist ist etwas Vorsicht geboten.
Genaue Route:
Langis P.1442, Glaubenberg P.1543, Rick P.1694, Rickhubel P.1943, Sattel P.1885, Fürstein P.2040, Fürsteisüdgrat bis ca. 2000m, nach Osten südlich an P.1846 vorbei, Ober Seewen P.1739, Sewenegg, Grat nördlich Schnabelspitz, Rick P.1694, Glaubenberg P.1543, Langis P.1442
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