Vom Glaubenbergpass auf den Fürstein (2040 m)


Publiziert von Uli_CH , 6. März 2023 um 18:59.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 5 März 2023
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: Entlebucherflühe - Fürstein   CH-LU   CH-OW   Pilatusgebiet 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 720 m
Strecke:ca. 12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Sarnen OW Richtung Glaubenbergpass / Entlebuch bis Parkplatz Langis. Ab dort ist die Strasse im Winter gesperrt. Parkgebühr: 1.10 / Stunde bzw. 7.- / Tag.
Kartennummer:https://map.geo.admin.ch/, 1:20'000 zum Selberdrucken. Swisstopo-App mit offline-Karte.

Für heute war Hochnebel bis 2000 m vorhergesagt. Ich wollte meine Schneeschuhe schnüren und war auf der Suche nach einem entsprechend hohen Ziel. Wieder einmal konnte ich ein Projekt aus meiner Liste realisieren. Nachdem ich bei der ersten *Tour in diesem Jahr die Schneeschuhe noch auf den Gipfel getragen hatte, habe ich sie dieses Mal gebrauchen können.

Als ich beim Parkplatz Langis ankomme, befinde ich mich bereits in der Sonne. Ich folge der Strasse Richtung Glaubenbergpass und nehme bei P. 1500 den Wiesenweg. Kurz vor dem Pass erreiche ich die Strasse, die von der Schnabel-Hütte herunterkommt, wende mich nach rechts und nehme direkt darauf den Holzbohlenweg, der mich links zur Passhöhe führt. Ich gehe rechts an der Beiz vorbei und nehme das steile Strässchen.

Nach der ersten Rechtskurve hätte ich gleich den Skispuren ins Gelände folgen sollen. Weiter vorne sehe ich aber, wie die Strasse aus dem Wäldchen herausführt und eine schneebedeckte Wiese zum Aufstieg zur Alp Rick einlädt. Ich gehe also ein Stück weiter und ziehe erst dort meine Schneeschuhe an. Zwei Schneeschuhgänger haben bereits vor mir ihre Spuren im Hang hinterlassen.

Rasch geht es aufwärts, aber weiter oben gibt es apere Stellen, so dass ich, den bestehenden Spuren folgend, nach links ins Gebüsch ausweiche. Ich kämpfe mich durch das Unterholz und verliere auch die Spuren meiner Vorgänger. Schliesslich gelange ich wieder in offenes, schneebedecktes Gelände und über einen Weg zur Alp Rick.

Weiter links sehe ich die Spuren auf der "offiziellen" Schneeschuhroute, aber da das Gelände jetzt übersichtlich und der Gipfel des Rickhubels samt Tourengängern sichtbar ist, beschliesse ich, von hier aus weiter direkt aufzusteigen. Jetzt gewinne ich rasch an Höhe und erreiche mit der erstaunlichen Geschwindigkeit von 425 Hm/h (ab Alp Rick) nach insgesamt 1:40 Stunden das erste Etappenziel. Ein eiskalter Wind fegt von Süden über das Gelände. Etwas unterhalb des Gipfels halte ich kurz Rast.

Das nächste Ziel lockt. Kurz vor dem Gipfel habe ich die Schneeschuhe ausgezogen und ziehe sie vorerst auch nicht mehr an, da die Schneeauflage der anstehenden Traverse zum Fuss des Fürsteins sehr dünn ist. Ich folge dem Wanderweg in der Flanke des Wissgubers bis zum Nordostgrat des Fürsteins. Beim P. 1915, an dem der Weg nach Stäldeli abzweigt, montiere ich die Schneeschuhe wieder. Der Gipfelaufbau des Fürsteins, der vom Rickhubel aus noch unnahbar steil aussah, hat sich mittlerweile zurückgelegt. Problemlos erreiche ich den Gipfel. Beim Rickhubel war der Weg zum Fürstein mit einer Dreiviertelstunde ausgeschildert und diese Zeit halte ich auch trotz Schnees ein.

Auch hier bläst es wieder sehr stark und kalt, so dass ich die Gipfelstärkung nördlich etwas unterhalb des Gipfels einnehme. Das Panorama ist fantastisch. Schliesslich verlasse ich als letzter den Fürstein nach Süden Richtung Chli Fürstein, die Schneeschuhe wieder am Rucksack befestigt. Steil geht es am Grat entlang in die Senke zwischen beiden Gipfeln. Dort angekommen montiere ich die Schneeschuhe wieder und steige nach Osten in den Kessel von Ober Sewen ab. Ein letzter Gipfelaspirant kommt mir entgegen.


Bei der Kapelle bei P. 1719 folge ich dem Fahrweg, der – mehr oder weniger die Höhe haltend  oberhalb des zugefrorenen Sewenseelis entlang zum Sattel bei P. 1755 führt. Teilweise ist der Weg aper, aber ich bin zu bequem, die Schneeschuhe nochmals auszuziehen, da ich sie später noch brauchen werde.
 
Ab P. 1755 folge ich den Spuren, die querfeldein auf die Schnabel-Hütte zuhalten. Ohne diese hätte ich mich ans GPS oder an die Fahrstrasse halten müssen. Kurz vor der Schnabel-Hütte geht es nochmal einen steilen Abhang runter, bevor ich wieder auf die – ab hier  apere Strasse komme und die Schneeschuhe zum letzten Mal ausziehe.

Jetzt folge ich der Strasse bis kurz vor den Pass und kehre über den Wiesenweg und die Passstrasse wieder zum Ausgangspunkt zurück. Nebelschwaden steigen aus dem Tal und haben mittlerweile auch den Parkplatz erreicht. Für den gesamten Abstieg habe ich eine und eine Dreiviertelstunde benötigt.

Es war eine schöne Tour bei fantastischem Wetter mit tollem Panorama.

Orientierung: Relativ einfach, falls es genug Spuren gibt und da das Gelände ab Alp Rick bis zum Sattel bei P. 1755 übersichtlich ist. Bis zur Alp Rick und zwischen P. 1755 und der Schnabel-Hütte ist es baumbestanden und unübersichtlich.

Lawinengefahr: 1 – gering

Ausrüstung: Schneeschuhe, Teleskopstöcke.

Führer: David Coulin, Schneeschuhtouren Zentralschweiz, SAC-Verlag, 4. Auflage 2021, Tour 6

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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