Am Napf vorbei - Gume - Ober Scheidegg - Hochänzi

Werden wir noch einmal den Sonnenschein in oberen Höhen genießen können? Das war unsere Frage als wir uns heute Morgen aufmachten über drei Berge des Napfgebietes zu steigen. Ausgangspunkt der Tour ist Luthern Dorf , Zielpunkt Luthern Bad. Den Napf wollten wir bewusst ausklammern, es ist immer soviel los dort oben. Aber es sollte anders kommen.

Die Winterzeit macht es möglich, dass es zur Abfahrtzeit um 6.57Uhr schon ein wenig hell ist. Leider ist die moderate Verbindung ab 8.16 Uhr auf das Wochenende beschränkt. In knapp einer Stunde sind wir an unserem Ausgangspunkt Luthern-Dorf angekommen. Ein  kurzer Gang durch das Dorf und dann geht es rechts auf den Wanderweg, der leider nicht bezeichnet ist. Zuerst führt uns der Weg über eine Asphaltstrasse, die aber schon bald durch einen Schotterweg abgelöst wird. Die Sonne versucht die Wolken zu druchbrechen, in der Ferne sind viele blaue Flecken am Himmel zu erkennen. Es ist warm und es weht nur ein leiser Wind. Der Weg hinauf zur Gume führt teilweise durch Wald, teilweise über einen Grat. Auf der einen Seite die sanften Höhen des Jura, auf der anderen Seite die schneebedeckten Berge des Berner Oberlandes, das sind die Aussichten. Um auf den Gipfel der Gume (1166 m) zu kommen, der nicht markiert ist, muss man abseits des Weges einen sichtbaren Pfad hinaufgehen, an der anderen Seite ist ein Abstieg auf den Wanderweg wieder möglich.

Weiter geht es Richtung Chatzerschwand. Dort trifft der Wanderweg vom Ahorn auf unseren Weg.  Etwas bergab trifft man auf das Naturfreundehaus. Hier ist bereits alles für den Winter vorbereitet. Trotzdem nutzen wir die Möglichkeit zu einer kurzen Pause, bevor es wieder bergauf Richtung Ober Scheidegg (1249m) geht. Dieser Gipfel ist nur durch Überwindung von Stacheldrahtzaun, vorbei an weidenden Kühen mit einem steilen Aufstieg zu erreichen. Aber es gibt oben ein Gipfelkreuz allerdings ohne Gipfelbuch.  Ebenso weglos erfolgt der Abstieg zurück auf den Wanderweg.

Das nächste Ziel ist der höchste Punkt für heute Hochänzi (1368m). Auch hier muss man erst den ganzen Berg umrunden, um einen moderaten Aufstieg zu finden. Der am Anfang sichtbare steile Aufstieg war durch einen doppelten Stacheldrahtzaun verwehrt. Zurück auf dem Wanderweg stellten wir fest, dass es noch nicht einmal 12 Uhr waren, unser Rückweg nach Luthern Bad hätte nur noch etwas mehr als eine Stunde gedauert und das nächste Postauto fuhr erst um 16.58 Uhr. Was nun? Die Frage war schnell beantwortet, doch noch auf den Napf. In der Hoffnung, dass das Restaurant geöffnet ist und wir dort eine gemütliche Mittagspause machen können.
1,5 Stunden zeigte der Wegweiser bis zum Napf an. Der Weg führt nun weitestgehend durch Wald, immer auf und ab. Und niemand begegnete uns, außer ein paar Waldarbeitern. Nicht vorzustellen, was bei schönem Wetter auf diesen Wegen sonst los ist.

Gegen 13 Uhr erreichten wir dann den Napf, das Selbstbedienungsrestaurant hatte geöffnet und es hatten sich diverse Gäste eingefunden. Nun hatten wir genügend Zeit für unsere Mittagspause. Zwar war der Himmel nicht mehr blau, aber die Sicht auf die schneebedeckten Berge fast ohne Wolken. Eine Aussicht, die immer wieder überwältigend ist.

Nach der Mittagspause machten wir uns dann an den Abstieg über Trachselegg und Mittler Ey hinunter nach Luthern Bad. Am Ziel mussten wir dann mehr als eine Stunde auf das Postauto warten, das uns dann nach Zell brachte. Mit dem Zug ging es danach zurück nach Luzern.

Tour mit Eduard.