Nünalphorn


Publiziert von kopfsalat , 16. August 2011 um 23:19.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:16 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-NW   CH-OW 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1385 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Melchtal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Engelberg
Unterkunftmöglichkeiten:Engelberg, Melchtal. Die Hütte Ober Wend scheint auch bewohnbar zu sein.
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Das Hauptproblem ist immer das selbe, für eintägige Alpintouren liegt Basel einfach am Ar... der Schweiz. Nichtsdestotrotz hab ich auch heute wieder was passendes gefunden. Es bedingt einfach, dass ich um 5h aus den Federn muss, um den 06:03 Richtung Innerschweiz zu erreichen.

So steige ich um 08:06 in Melchtal aus dem Postauto. Vorsorglich hab ich mal zwei 1-Liter PET-Flaschen mit Wasser gefüllt. Man liest ja immer wieder von Leuten, die halb verdurstet ihre Touren abbrechen mussten. So folge ich also dem Wanderweg bis Pt. 1224 (Kuhtränke). Dort wähle ich den Weg Richtung Fomatt (Bergbach), welcher sehr abwechslungsreich und nur mit mässiger Steigung dem Hang folgt. Bei Pt. 1409 beginnts dann steiler zu werden. Aber - und dies ist der Vorteil, wenn man die Tour in Melchtal beginnt, statt in Engelberg - es liegt noch alles in Schatten. Über Unter Wend (Brunnen) gehts nach Ober Wend 1935m (Hütte und Brunnen), wo ich meine Znünipause mache.

Durch ein Trockental steigt der Weg stetig aber nicht zu steil an. Keine Ahnung woran es liegt, aber irgendwie scheine ich die Höhe zu merken, ich muss vermehrt anhalten und durchatmen. Bei einem Brunnen auf 2100m, mache ich eine längere Pause, um wieder zu Atem zu kommen.

Über ein Geröllfeld und um eine Rücken gelange ich zu Pt. 2217 der Abzweigung zum Huetstock. Ich steige ca. 20m hinauf, merke aber, dass irgend etwas nicht stimmt, ich kann mich nicht richtig konzentrieren. Ich mache wieder eine Pause, esse etwas. Versuche es noch einmal. Es ist nicht besser geworden. Ich breche ab und steige wieder zu Pt. 2217 hinunter.

So quere ich zum Juchli 2171m hinüber, wo ich abermals eine längere Pause und eine kleines Nickerchen mache. Ausgeruht, beschliesse ich nun den Aufstieg zum Nünalphorn 2385m zu wagen und siehe da, keine grösseren Probleme, ausser natürlich die Anstrengung.

Die Vorsehung oder der Berg- und Wettergott haben es anscheinend gut mit mir gemeint, während ich in der Sonne sitze, ist der Huetstock in dichte Wolken gepackt. Ab und zu ziehen ein paar Nebelschwaden vorbei und verleihen der Aussicht etwas urtümliches. Für den Abstieg ziehe ich meine Microspikes an und kann so gemütlich und knieschonend die 600m durch Steilgras, sehr rutschigen Feinschiefer und Geröll absteigen.

Ab Stafel sind die Hauptschwierigkeiten "nur" noch die (bewusst?) wandererunfreundlich aufgestellten Viehzäune. An einer Stelle sogar als Dreifachhindernis mitten über den Wanderweg: Drahtgitter, Elektrozaun und Stacheldraht! Das nächste Mal werde ich wohl einen isolierten Seitenschneider mitnehmen. Können Sie ihre Schafe (die ja sowieso einzig wegen der von uns allen bezahlten Subventionen gehalten werden) sonstwo suchen gehen.

Erfreulicher ist dann aber wieder der Schlussabstieg durch eine wilde Schlucht nach Engelberg 1000m hinunter.

Ein Wermutstropfen für alle Zahnradbahnfans, leider fährt das Bähnlein nun lawinen- und überschwemmungssicher, durch ein Tunnel. Nichts mehr mit dem Rattern und Ruckeln auf der Strecke zwischen Grafenort und Engelberg. Auch nichts mehr mit der Aussicht in die wilde Schlucht. Der Preis des Fortschritts.

NB: der Zeitbedarf ist inklusive all der zahlreichen Pausen. Die reine Marschzeit dürfte mindestens eine gute Stunde weniger sein.

Tourengänger: kopfsalat
Communities: ÖV Touren


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