Von Airolo durch die Seenlandschaft von Ritom zum Pizzo Taneda(2667m)

Das Gebiet um den Lago Ritom ist berühmt für seine aussergewöhnlich schönen Landschaftsbilder,natürlich nur bei Kaiserwetter.Der einfach besteigbare Pizzo Taneda ist dabei der ideale Aussichtspunkt.Fast alle Besucher erreichen dieses Gebiet mit der extrem steilen Standseilbahn von Piotta aus oder fahren gar mit dem PKW  zum Lago Ritom hinauf.Vom Bahnhof Airolo,der dank eines guten Fahrplans als Ausgangspunkt für Bergtouren sehr geeignet ist hat man aber einen langen Weg vor sich.
Vom Bahnhof durch den Ort nach Madrano und weiter teils auf der Strasse,teils auf einem Waldweg nach Altanca.Jetzt steiler hinauf über Valle zum Lago Ritom.Am linken Seeufer entlang zur Alpe Ritom und hinauf zum nächsten See,dem Lago di Tom.Durch steile Grashänge immer auf gutem Weg zu den beiden Laghetti di Taneda und zum tiefblauen Lago Scuro.Der Weg führt am linken Ufer entlang,dabei störte an einer Stelle ein Altschneefeld ganz erheblich,eine Art "Randkluft" musste mit einem grossen Schritt überwunden werden.Ein Fehler wäre hier zwar nicht tödlich,aber zumindest sehr unangenehm,diese eine Stelle ist T4,im Verlauf des Sommers wird sie aber verschwinden.Das letzte Wegstück bis zur Hütte Capanna Cadlimo führt durch felsiges aber friedliches Gelände vorbei am besonders schönen Lago di Dentro.Nach einem Stück Kuchen und Blick auf die Uhr war klar,dass ein Versuch,einen der Fastdreitausender nördlich der Hütte zu erreichen zeitlich nicht drin war.Der Start um 12.30Uhr in Airolo war eben doch zu spät,trotz schnellem Schritt.Also habe ich den Taneda ins Visier genommen,der machte keinerlei Schwierigkeiten,obwohl es keinen "offiziellen" Weg da hinauf gibt.Man findet immer wieder mal Steigspuren,die braucht man jedoch überhaupt nicht,auf dem schwach geneigten Trümmerfeld kommt man praktisch überall durch.Oben am Gipfel hat es etliche Steinmänner,aber weder Kreuz noch Gipfelbuch,dafür die erwartete ideale Fernsicht.
Beim Abstieg habe ich mich auf ca.2550m westlich direkt auf die Bassa del Lago Scuro zu bewegt,um die Umrundung des ganzen Sees zu vermeiden.Das etwas wild aussehende Gelände ist gut gangbar und optisch ein Genuss.Der restliche Rückweg nach Airolo erfolgte auf dem Anstiegsweg,kurz vor Altanca passierte mir noch ein Orientierungsfehler.Ich habe die erste asphaltierte Strasse in Richtung Airolo genommen,diese steigt aber stetig an und macht einen Riesenumweg.Also zurück nach Altanca.Dort muss man bis zur Kirche  absteigen,dann kommt man auf den richtigen Weg.
Fazit: Sehr lohnende Tour bei gutem Wetter,die 32km Weglänge mit 1800m im Auf-und Abstieg sind zwar keine "Monstertour",ohne solide Kondition geht es aber nicht.