Erneut ein Prachtstag. Gute Gelegenheit also, endlich meine offene Rechnung mit dem Chaiserstock zu begleichen.
Morgens mit der einzigen ÖV-Verbindung bis Chäppeliberg gefahren (Postauto reservieren!). Dann mit der luftigen Luftseilbahn hoch nach Gitschen. Von dort via Abedweid zur Westwand des Schmal Stöckli, durch's „Loch“ und die „Löcher“ und via P. 2270 unter der Chaiserstock-Südwestwand gequert. Dann einfach zum Chaisertor hochgekraxelt, wobei allerdings viel loses Geröll herumlag. Es lohnt sich, an dieser Stelle auf andere Berggänger acht zu geben und halt geduldig einen Moment zu warten, damit man sich nicht gegenseitig Steine auf die Köpfe purzeln lässt.
Beim Chaisertor ein wenig abgestiegen, um den Felsen herum und ans Stahlseil. Diesem entlang hoch auf den Grat. Am Ende des Grates folgte dann das kurze Steilstück, welches mit einer Kette entschärft ist. Zuweilen fragte ich mich, wie wir das alles im April bei Schnee und Eis bewältigt hatten. Das Ende der Kette bedeutete zugleich das Ende der Schlüsselstelle. Nachher ging's schnell und locker hoch zum Gipfel, auf dem es sich schon knapp zwei Dutzend Berggänger bequem gemacht hatten. Für den ganzen Aufstieg benötigten wir bei gemütlichem Tempo irgendwas zwischen zwei und zweieinhalb Stunden.
Im Abstieg trafen wir dann noch viel mehr Leute an, welche wir an den nicht allzu zahlreich vorhandenen Ausweichstellen kreuzten. Via Chaisertor zogen wir zum Liderner Planggeli und stiegen dort auf steilem, rutschigem Pfad hinab ins Geröllfeld. Danach gelangten wir zur Schäferhütte und verloren noch etwas an Höhe, bevor der Weg uns hinauf zum Chinzig Chulm führte. Da wir unseren Gelenken nicht allzu viele Schmerzen bereiten wollten, zogen wir den Abstieg via Chinzig Chulm demjenigen durch die Fruttstägen vor. In Biel nahmen wir schliesslich die Luftseilbahn hinunter nach Bürglen Brügg, von wo's mit dem Postauto weiter ging.
Schöne, gemütliche Tour bei bestem Wetter. Der Grat nach dem Chaisertor und der Aufstieg bei der Kette ist sicherlich nichts für schwache Nerven, technisch bietet er aber keine wirklichen Schwierigkeiten. Die ganze Tour führte entlang von markierten Wander- bzw. Bergwegen.
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