Piz de Stabi, 3136 m

Erst wollten wir übers Wochende in die Silvretta, doch wie so oft machte uns der Wetterbericht einen Strich durch die Rechnung...also gegen Süden umdisponieren. Wir wählten als neues Tourenziel das Gebiet um die Zapporthütte. Welchen Gipfel wir angehen würden, wussten wir am Freitag noch nicht als wir, Gerd, Gerald und ich, am Nachmittag in Hinterrhein aufbrachen. In Chur bei unserer Abfahrt noch schlechtes Wetter, sah es dort oben wesentlich besser aus. Erste Sonnenstrahlen verhiessen eine schöne Tour am folgenden Tag.
Der Zustieg zur Zapporthütte ist anfangs über die Ebene des Schiessplatzes hinein recht eintönig, wird aber bald nach erreichen der Talenge von Höhgufer an interessant. Man wechselt auf die linke Talseite und steigt gegen die Höll (1770m). Die Spur verläuft immer mehr oder weniger in der Talebene neben dem Bach. Den berüchtigten Zapportstafel sollte man bei erhöhter Lawinengefahr möglichst schnell passieren. Der dort gestaute Lawinenschnee spricht "Bände". Nach der Höll, wie könnte es anders sein, folgt das Paradies, welches sich gegen den Zapportgletscher hochzieht. Die Zapporthütte liegt gut geschützt auf der rechten Talseite auf 2276 m Höhe. Ende des 18. Jahrhunderts reichte der Gletscher noch bis zur Hütte hinauf, heute muss man mühsam hochsteigen, mit oder ohne Ski, je nach Verhältnissen.
Die Hütte selbst ist ein Bijou von altem Format, kein überflüssiger Luxus, doch mit allem ausgestattet was man braucht.
Von Beni und Christoph, die ein paar Stunden vor uns auf der Hütte eintrafen, wurden wir bei unserer Ankunft mit einer Tasse Tee willkommen geheissen, welcher uns nach dem langen Anstieg in die Dunkelheit hinein mehr als behagte. Nach einem gemeinsamen, gemütlichem Nachtessen legten wir uns bald in die "Falle"... oder den "Gefrierschrank", wie Gerald bemerkte.
Als Tagesziel wählten wir heute den Piz de Stabi, am oberen Zapportgletscher gelegen. Ein schöner Gipfel mit Blick auf alle umliegenden 3000er. Oben angekommen, zogen erste Wolkenbänke auf, die Sicht wurde etwas diffuser.
Abfahrt über den Zapportgletscher direkt hinunter zur Höll und weiter durch die Talenge hinaus nach Hinterrhein. Die Schneebeschaffenheit hätte besser sein können. Windverblasen mit Bruchharsch...der Triebschnee in den Nordhängen über den Zapportgletscher herunter war noch das Beste was wir vorfanden...leider.
In Hinterrhein angekommen, trafen wir Beni und Christoph wieder...und später nochmals in Nufenen in der Beiz...und hoffentlich bald wieder einmal im Rätikon oder wo auch immer.

P.S. Eine super Spur habt ihr gelegt!